Gerhard Gemke

Die Kammer hinter dem Spiegel


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      Gerhard Gemke

      Die Kammer hinter dem Spiegel

      Bresel-Krimi 4

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Meeresglück

       Pappe

       Beichte

       Basspfeife

       Blume

       Bella Napoli

       Kette

       Bruno

       Emma

       Spiegel

       Archibald

       Himmel

       Regenbrecht

       Rudi Schuricke

       Tharalios

       Brötchen

       Paulus

       Rose

       Änne

       Bartold

       Sicher ist Sicher

       Sonnenbrand

       Gespenster

       Donnerstag, 8. Juli

       … stand eine Laterne

       Emilie

       Julius

       Moderne Musik

       Anhang

       Impressum neobooks

      Meeresglück

      

      

       RAWOMMM!

      Die Explosion zerstörte die gesamte Kombüse und riss ein gewaltiges Loch in die Schiffswand. DieMS Meeresglück war nicht mehr zu retten. Der Smutje, ein Klotz von einem Kerl, und sein Gehilfe, klein und klapperdürr mit einem runden Kindergesicht, das viel zu wackelig auf seinem Hals saß, standen am Kai der schönen italienischen Stadt Ancona. Die Sonne schien, die Möwen schrien, und vor ihnen versank das brennende Kreuzfahrtschiff im Hafenbecken. Und mit ihm der Versuch, ein neues Leben zu beginnen. Als Schiffsköche.

      Der Kleine winkte.

      „Lass das“, knurrte der Klotz.

      Der Kleine ließ den Arm sinken. Ja, das war die Strafe! Sie hätten das alte, schlechte Leben erst bereinigen müssen. Vorher. Vor dem neuen Leben in Ehrlichkeit. Sie hätten beichten sollen. Vielleicht sogar, sich der Polizei stellen. In einem Ort namens Bresel. Allein das Wort verursachte ihm eine Gänsehaut.

      „Fang nicht schon wieder damit an.“

      „Ich hab doch gar nichts gesagt.“

      „Aber gedacht.“

      Der Kleine nickte. Na und? Jetzt war erstmal alles Essig. Und der mühsam gefundene Job ins Wasser gefallen. Konnte man so sagen. Mit knurrendem Magen betrachtete er die Bläschen, die an der Unglücksstelle aufstiegen. Letzte Grüße vom Unterseeboot. Und von dem Hefezopf, der in diesem Schrottteil von einem Gasherd lag, rostig, wackelig und mit undichten Schläuchen. Also der Herd, nicht das lecker duftende Gebäck. Hatte er eigentlich den Herd ausgestellt, bevor er von Bord ging?

      Sein Magen knurrte lauter als das Möwengeschrei. Mindestens. Der Kleine hatte solchen Hunger. Eigentlich hatte er immer Hunger, aber besonders, seit er sich von seiner Erdkugelform zu einem Hänfling herunter gefastet hatte. Wegen dem neuen Leben halt. Ede, die Bohnenstange, hatte aus Freundschaft alles aufgegessen, was Carlo in heldenhafter Überwindung verschmäht hatte, und war zum Ausgleich aufgegangen wie ein Hefezopf. Carlo lief schon wieder das Wasser im Mund zusammen.

      „Vielleicht hast du sogar recht“, brummte Ede.

      Carlo schüttelte den Kopf. Er hatte niemals recht; nicht, seit er mit Ede unterwegs war. Er hatte sich offensichtlich verhört.

      „Gut.“ Ede hob seine Hand. Er wollte doch wohl nicht dem Wrack zuwinken? „Gehn wir.“

      „Aber … wohin?“ Carlo starrte ungläubig auf Edes Hand.

      „Hast du eigentlich den Herd ausgestellt?“

      Carlos Kopf folgte den Bewegungen von Edes Hand, was wie eine Verneinung aussah.

      „Ein Grund mehr.“ Es klang wie: Eine Sünde mehr.

      „Nein!“, hauchte Carlo. Er befürchtete das Schlimmste. Seit Ede zugenommen hatte, war er unberechenbar geworden. Da kam er manchmal auf Ideen, an die er früher nicht im Traum …

      „Wir tun es, du hast recht.

      „Du willst doch nicht etwa …“

      „Doch, ich will.“

      „Nach Bresel?“

      „Beichten!“

      Pappe

      Traudl Regenbrecht hatte sich so gefreut.

      Drei