und erlegten fünf der armen Kreaturen. Wir hätten ohne weiteres die ganze Herde kassieren können, hätte sie nicht plötzlich den Versuch, das jenseitige Ufer zu erklimmen, aufgegeben und wäre die Nullah hinuntergestürmt. Wir waren viel zu müde, ihr weiter zu folgen. Vielleicht waren wir auch das Blutbad leid, acht Elefanten sind für einen Tag eine recht schöne Beute.
So machten wir uns nach einer kurzen Rast, die Kaffer hatten inzwischen die Herzen zweier erlegter Elefanten herausgeschnitten, auf den Heimweg. Mit unserem Tagwerk sehr zufrieden, waren wir übereingekommen, die Träger am nächsten Tag herauszuschicken, die Zähne zu holen.
Kurz nachdem wir die Stelle passiert hatten, wo Good den patriarchalischen Bullen angeschossen hatte, kreuzte eine Herde Elenantilopen unseren Weg. Wir schossen jedoch nicht auf sie, da wir genug Fleisch hatten. So trabten sie an uns vorbei und hielten hinter einem kleinen Buschstück etwa hundert Yards entfernt, drehten sich um und beaugapfelten uns. Good, begierig, sie aus größerer Nähe zu sehen, da er noch nie Elenantilopen aus so geringer Entfernung hatte beobachten können, gab sein Gewehr Umbopa und, von Khiva gefolgt, bummelte er auf das Gebüsch zu. Wir setzten uns, um auf ihn zu warten, keineswegs böse, eine Entschuldigung für eine kurze Rast zu haben. Die Sonne ging gerade in ihrem rötesten Schein unter, und Sir Henry bewunderte mit mir dieses reizende Schauspiel, als wir plötzlich das Trompeten eines Elefanten hörten und dessen riesige, drohende Gestalt mit erhobenem Rüssel und Schwanz als Silhouette gegen den großen feurigen Sonnenball sahen. Wenige Sekunden später: Good und Khiva jagten in Sätzen auf uns zu, verfolgt von dem angeschossenen Bullen - denn er war es. Wir wagten in diesem Augenblick nicht zu schießen - es hätte bei der Entfernung auch wenig Wert gehabt aus Furcht, einen von ihnen zu treffen. Da geschah etwas Entsetzliches. Good stürzte, Opfer seiner Leidenschaft für zivilisierte Kleidung. Hätte er wie wir auf seine langen Hosen und Gamaschen verzichtet und in einem Flanellhemd und einem Paar veldtschoens gejagt, es wäre alles gut gegangen. So aber behinderten ihn seine langen Hosen bei diesem verzweifelten Wettlauf mit dem Tod, und er glitt, rund sechzig Yards von uns, aus, da seine Stiefelsohlen auf dem trockenen Gras spiegelglatt geworden waren. Unmittelbar vor dem Elefanten stürzte er auf das Gesicht.
Uns stockte der Atem, denn wir wussten, jetzt war er verloren. Doch rannten wir, so schnell wir konnten, ihm entgegen. In drei Sekunden war alles vorbei, doch anders als wir dachten. Khiva, der Zuluboy, sah seinen Herrn stürzen, und als kühner Bursche, der er war, drehte er sich um und schleuderte seinen Speer dem Elefanten direkt gegen den Schädel. Er blieb im Rüssel stecken.
Vor Schmerz aufkreischend packte das Biest den armen Zulu, schleuderte ihn auf die Erde, stellte einen riesigen Fuß etwa in der Mitte auf seinen Körper, schlang den Rüssel um den Oberkörper und riss ihn in zwei Teile.
Wahnsinnig vor Entsetzen, stürzten wir vorwärts und feuerten wieder und wieder, bis der Elefant auf den Überresten des Zulus zusammenbrach.
Good aber erhob sich und rang seine Hände über den Tapferen, der sein Leben für ihn gegeben hatte. Ich bin ein alter Mann, aber ich hatte einen Kloß in der Kehle. Umbopa stand da und betrachtete den riesigen toten Elefanten und die verstümmelte Leiche des armen Khiva.
»Ah, na«, sagte er nach kurzem Sinne, »er ist tot, aber er starb wie ein Mann!«
Unser Marsch durch die Wüste
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