Gabriela Beyeler

Grüwig das Buch


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übrigens Dritte und ihr Vorname war Alena.

      Nach dem Fitnesstraining fühlte ich mich jeweils super und war voller Energie. An einem Abend auf dem Nachhauseweg, fuhr mir ein Auto provokativ nahe auf. Ich beobachtete ihn im Rückspiegel und dachte, „Du Arschloch!“ Ich bremste ab und liess ihn überholen. Dann fuhr ich ihm genau so hinten auf, wie er es bei mir getan hatte, immer den linken Fuss auf dem Bremspedal, falls er bremsen würde. Als ich in Zihlschlacht abbog, wendete er sofort seinen Wagen und fuhr mir nach. Ich drehte eine Runde um den Block, bemerkte das er nicht locker liess und so fuhr ich vor unsere Garage und stieg aus um das Garagentor zu öffnen. Er stieg ebenfalls aus seinem Auto aus und schaute etwas verwundert, als er sah, dass sein Verfolger eine Frau war. Wir wechselten einige unschöne Worte und dann verzog er sich. Tja, wenn man jung ist, lässt man sich schon mal unnötig provozieren. Noch ein Satz zum Thema Fitness, ich wollte unbedingt ein Fahrrad. In Amriswil kauften wir eins der Marke „Kettler“ für mich. Natürlich brauchten wir auch einen Kindersitz für Jan. Ich nannte mein Velo „meine Harley!“ Dieses Gefährt ermöglichte es Jan und mir, ab und zu der Enge der Wohnung zu entfliehen.

      Jan`s erster Geburtstag

      Wir feierten Jan`s ersten Geburtstag! Ein Meilenstein! Und bald musste ich das Überwachungsgerät abgeben, was zweierlei Gefühle auslöste. Unser Kleiner, kaum konnte er kriechen, ging die Post ab. Überall musste er hin, alles musste untersucht, angefasst, ausgeräumt und in den Mund genommen werden. Pflanzen mussten weichen und auch die Musikanlage. Wir konnten nichts stehen lassen. Er nahm alles auseinander, nichts war vor ihm sicher. Bei den Hydro-Kübelpflanzen „grübbelte“ er die runden Tonsteinchen heraus und nahm sie in den Mund. Ich musste ein Netz drumherum spannen. Es kamen die guten Ratschläge der Bekannten, wie: “… hau ihm halt auf die Finger“. Ehrlich gesagt, das half nichts. Ich hätte ihn den ganzen Tag schlagen müssen und das fand ich inakzeptabel. In seinem Zimmer zog er sich an einem Möbelstück hoch, rutschte dabei aus und schlug sich seine Oberlippe auf. Ich sass gleich daneben, konnte es jedoch nicht verhindern. Ich ging mit ihm zum Dorfarzt, denn ich erkannte, dass die Wunde genäht werden musste. Man sieht es übrigens heute noch ein kleinwenig. Aus seinem hölzernen Laufgitter brach er ohne Probleme aus, indem er es einfach umkippte, ein kleiner Herkules!

      Schlüsselbund

      Dieter musste wieder einmal in den WK und ich war allein. Ich besuchte mit meiner Mutter den Säntispark. Ich hatte ja unser Auto zur Verfügung, den auch schon bald 2 Jahre alten „Nissan Sunny“. Dieter kaufte ihn in in einer Garage in Oberbüren, frisch ab Fabrik, kurz nachdem Jan zur Welt kam. Andere Familienväter kauften sich einen „Kombi“, Dieter kaufte sich ein „Coupé“! Dabei fällt mir auf, ich hatte dazu überhaupt nichts zu sagen, denn das Auto stand einfach plötzlich da. Als meine Mutter und ich nach dem Einkauf im Säntispark abfahren wollten, fand ich den Autoschlüssel nicht mehr. Wir standen vor verschlossenem Auto im Parkhaus und das kurz vor Ladenschluss! Ich ging nochmals hinein und suchte den Schlüsselbund im WC Raum, weil ich annahm, ihn dort liegen gelassen zu haben. Dem war aber nicht so und ich war der Verzweiflung nahe. Wieder zurück beim Auto, entschied ich mich Silvia anzurufen um sie zu bitten uns zu holen und nach Zihlschlacht zu fahren. Ich überlegte mir, dass ich vielleicht irgendwie in die Wohnung käme um den Zweitschlüssel zu holen. Als ich dann Silvia am Draht hatte, schien sie keine Lust zu haben und sagte mir, dass sie eigentlich gerade ein Bad nehmen wollte. Ich erklärte ihr, dass ich auf sie angewiesen sei und sie die einzige sei die ich erreichen konnte und endlich gab sie sich einen Ruck und kam. In Zihlschlacht angekommen, hatte Jan so langsam aber sicher Hunger und auch seine Windeln waren voll. Weil wir im Parterre wohnten, lief ich rundherum und schaute, ob ein Fenster offen stand. Das Bürofenster war schräg gestellt. Zuallererst nahm ich einen grossen Stein aus der Rabatte und warf ihn gegen das Küchenfenster. Nichts passierte. Bei näherer Betrachtung entdeckte ich einen winzigen Hick im Glas. Ich läutete bei einem der Nachbarn und fragte nach einem Schraubenzieher. Dieser Mann kam dann gleich selbst und half mir das Bürofenster ganz aufzumachen. War ich froh, als ich in der Wohnung war! Ich machte gleich für Jan etwas zu essen, wickelte ihn und dann nahm ich den Zweitschlüssel aus dem Schlüsselkästchen und wir fuhren wieder in den Säntispark. Ich rief am nächsten Tag dort an und fragte, ob sie einen Schlüsselbund gefunden hätten, doch leider nichts. Einige Tage später, fand ich die Schlüssel im Kofferraum unseres Autos. Ich habe ihn dort kurz abgelegt, als ich den Kinderwagen heraushob. Seit damals, achte ich mich bis heute, dass ich den Schlüssel keinesfalls im Wagen liegen lasse.

      Dieter`s Besuch beim Medium

      Als Jan etwa eineinhalb Jahr alt war, besuchte Dieter einen Infoabend einer Engländerin in St.Gallen, die sich ein Medium nannte. Er war von dieser Frau so fasziniert an diesem Abend, dass er sich gleich für einen Einzeltermin einschrieb. Er wollte unbedingt erfahren, warum sich sein kleiner Bruder Martin vor Jahren das Leben nahm und das war eine Möglichkeit, Licht ins Dunkel zu bringen. Ich wollte nicht mitgehen, weil es mir zu unheimlich war. Wochen später, an einem Samstagmorgen fuhr er nach St.Gallen. In einer Privatwohnung traf er dieses Medium, die Engländerin, die dort bei einer guten Freundin hauste und die zugleich als Übersetzerin ins Deutsche für sie tätig war. Ich schlief in dieser Zeit. Als er nach Hause kam, brachte er eine Kassette mit, worauf sich eine Aufzeichnung von dieser Sitzung befand. Ich hörte sie mir natürlich gerne an und war erstaunt, was die Frau so alles über mich und auch andere Personen wusste, einfach unglaublich! Die Dinge die sie von mir oder anderen Personen erwähnte, konnte sie sich keinesfalls irgendwoher beschaffen.

      Kassette-Dokumentation:

      Sehr oft schaue er (Dieter) immer wieder in eine neue Richtung! Ja, dies stimme. Das sei auch richtig, denn wir sollten offen für neues sein und bleiben. Er habe zu wenig Selbstvertrauen. Er sei ein sehr Tüchtiger, aber es fehle ihm einfach an Selbstvertrauen. Er behalte seine Gefühle für sich und würde diese in sich vergraben. Sie sehe, er werde sich für die geistige Welt öffnen und das werde ihm helfen, Entscheidungen zu treffen. Sie fragt ihn, ob er gefühlsmässige Probleme habe? Er antwortete mit: „Ja, schon.“ Sie sagt, es käme Licht in die Angelegenheit. Es werde sich in seinem Leben viel verändern, speziell in der Richtung, doch wichtig sei eben dieses Selbstvertrauen! Wenn er nicht daran arbeite, würde er viele Chancen im Leben verpassen. Die Engländerin sagt, es betrete ein Geistwesen den Raum. Es handle sich um einen älteren Herrn, eine stolze und starke Persönlichkeit. Er bringe ein Gefühl beschützender Liebe für Dieter mit. Das müsste sein Grossvater sein. Sie fragt, ob dieser gestorben wäre, als Dieter noch klein war? „Ja.“ Der Grossvater habe Dieter seit Jahren beobachtet und er habe gesehen, dass er von seinen Eltern nicht immer die Ermutigungen bekommen habe, die er gebraucht hätte. Sie fragt, ob Grossvater mit den Händen tätig war? „Ja.“ „War er viel unter Menschen?“ Dieter meinte, nein. Sie fragt, ob er denn eine grosse Familie hatte? „Ja.“ Er sei glücklich, dass er hier sein könne und sich mitteilen dürfe. Er zeige auf Dieter`s Hände. Das Medium fragt Dieter, ob er mit seinen Händen kreativ tätig sei? „Nein.“ Er sollte sich in dem Versuchen, denn er hätte darin eine Begabung. Es sei sehr schade, wenn wir unsere Fähigkeiten nicht nutzen würden, denn dafür wären wir ja hier auf Erden. Grossvater sagte, Dieter habe sehr viele Enttäuschungen erlebt, doch er könne nun sein Leben neu beginnen! Das Medium fragt, ob Dieter verheiratet sei und ob er Kinder habe? Sie sagt, er könne speziell in der Ehe neu beginnen. Hier kämen viele neue Möglichkeiten, doch er müsse sich darauf vorbereiten. Er hätte bis jetzt noch nicht die Möglichkeit gehabt, seine Fähigkeiten auszuprobieren, ob er daran denke, ein eigenes Geschäft zu eröffnen? „Ja.“ Er habe diese Fähigkeit und sie rät ihm, das unbedingt zu machen! Er werde damit Erfolg haben, doch man müsse ihn einwenig stossen und eben, das Selbstvertrauen! Er hätte bis jetzt nicht die richtige Unterstützung gekriegt. Die kommenden 3 Jahre seien eine gute Zeit um Veränderungen ins Leben zu bringen. Ganz wichtig sei, dass er lerne, niemandem etwas beweisen zu wollen. Sie fragt, ob er verstehe, was sie damit meine. „Ja.“ Als Kind und Jugendlicher habe er nie das Verständnis und die Ermutigung gekriegt, die er dringen gebraucht hätte. Er habe viel Mut und Kraft in sich. Das Medium fragt, ob da eine Gefühlsmauer zwischen ihm und seiner Frau sei? „Nein.“ Sie fragt, ob er eine Freundin habe. „Nein!“ Ah, jetzt versteht sie…, es handelt sich hier um ihn und seine Mutter! Sie entschuldigt