Eric Scherer

Block 4.2


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doch nutzen, um ordentlich was in Rechnung zu stellen, endlich kann er sich sämtliche Schäden und Mängel der letzten fünfundzwanzig Jahre vergüten lassen, so eine zünftige Schlägerei mit viel Bruch ist doch das Beste, was einem Wirt passieren kann, weiß man doch, kennt man doch, sind doch alles Gauner. Außer Werner natürlich.

      Kann man dem Champ überhaupt verübeln, dass er ausflippt, wenn er hört, dass er durch diese Bumsbude hindurchgepflügt sein soll wie Godzilla durch Japan?

      Albin hält sich Mund und Nase zu, um nicht loszuschreien. Vor Wut, vor Verzweiflung, vor was auch immer.

      Er braucht eine Idee. Jetzt. Eine, auf die sonst keiner kommt. Eine, mit der sich doch noch gewinnen lässt, wenn sonst keiner mehr dran glaubt. So wie Kalli einundneunzig. Einundreißigster Spieltag, de Betze gewinnt gegen Bochum viereins, aber Stumpf und Kadlec verletzen sich schwer, fallen beide für den Rest der Saison aus, beide Abwehrcracks auf einmal, nicht zu fassen, drei Spieltage vor Schluss, die Lederhosen feixen schon, jetzt werden sie doch Meister. Und was macht Kalli? Er lässt Kuntz Libero spielen. Kuntz, den Stürmer. Da muss man erst mal drauf kommen. Die Woche drauf gewinnt de Betze in Bremen. Drei Wochen später ist er Meister.

      So eine Idee brauchst du jetzt auch, Albin.

      „Der Bimbo, der hat die Reflexe. Die hat er schon lange, aber jetzt ist er so weit, sie richtig koordiniert einzusetzen. Blitzschnell ausweichen und zurückschlagen, blitzschnell, Reaktion und Aktion in einer einzigen, fließenden Bewegung. Beherrscht er jetzt. Hab ich mich selbst von überzeugt.“

      „Wenn du das sagst“, näselt der andere. Anscheinend hat er langsam genug von der Diskussion.

      Moment mal.

      Das ist die Lösung. Doch, das ist sie.

      Denk einfach nicht mehr lange drüber nach. Mach’s einfach. Fass den Geistesblitz und schleudere ihn, als wär’s ein Speer. Nicht warten, bis die Bedenken kommen. Sieger zweifeln nicht, Zweifler siegen nicht, sagt wer? Nicht Kalli, aber Gerry.

      Albin springt auf und tritt durch die Tür des Bereitschaftsraumes. Da sitzen sieben Polizisten vor leergefutterten Pizzakartons. Und Cola- und Wasserpullen. Kaum zu glauben, aber wahr: Keiner hat eine Flasche Bier vor sich stehen, was sind das denn für Bullen? Im Zentrum zwei ältere Exemplare, ein eher gedrungenes mit kurzen, an den Schläfen nun zurückweichenden Löckchen, die in den Siebzigern mal einen tierischen Afro hergegeben haben könnten, und ein breitbrüstiges mit Bürstenschnitt und rotem Gesicht, dem man den Wichtigtuer schon von Weitem ansieht, das müssen die sein, die sich über den Champ und das boxende Nachwuchstalent ausgetauscht haben. Neben dem Breitbrüstigen sitzt ein gutaussehender Cappuccinobrauner mit perfekter Figur, das muss Bimbo sein. Der Rest ist mittelalterlich bis jung und hat derart nichtssagende Bullengesichter aufgesetzt, dass Albin keine Sekunde überlegen muss, an wen er sich wenden soll.

      „Du glaubst tatsächlich, dass dein Bimbo meinen Champ umhaut?“, erklärt er mit fester Stimme. Breitbeinig baut er sich vor dem Breitbrüstigen auf: „Das will ich sehen.“

      Der Breitbrüstige schaut ihn völlig unbewegt an. Ob er über Albins Worte nachdenkt oder er ihn einfach nur für durchgeknallt hält, ist noch nicht raus.

      Also weiter.

      „Lassen wir die beiden gegeneinander antreten“, hakt Albin nach. „Jetzt und hier. Wenn der Champ gewinnt, lasst ihr ihn gehen. Das ist der Deal. Sonst verlangen wir nichts.“

      Ein paar Sekunden herrscht Stille. Der Breitbrüstige verzieht weiterhin keine Miene. Das Lockenköpfchen lacht auf, kurz und trocken, und schüttelt grinsend den Kopf.

      „Was?“, blafft Albin ihn sofort an, denn jetzt heißt es, nicht nachzulassen. „Dir stinkt’s doch selbst, dass dein Kollege immer recht haben will. Dann lass uns doch mal austesten, ob er tatsächlich immer recht hat.“

      Als Nächstes ist der Breitbrüstige wieder dran: „Was ist? Kneifst du?“, stichelt Albin. Und dann zum Cappuccino: „Oder du?“

      Lockenköpfchen spürt, dass es in seinem Kollegen, der offenbar die Autorität im Raum hat, zu gären beginnt.

      „Das kannst du nicht machen“, erklärt er leise, aber bestimmt in Richtung seines Kollegen.

      „Warum nicht? Wär doch mal ein echtes Highlight“, antwortet der Breitbrüstige, so leise, als spräche er zu sich selbst, aber ohne den Blick von Albin zu nehmen.

      „Fang nicht an zu spinnen“, wettert Lockenköpfchen, ein wenig nachdrücklicher nun. „Was ist, wenn die Alte zurückkommt?“

      „Die hat vorhin angerufen“, hält der Breitbrüstige dagegen. „Die ist noch eine Weile unterwegs, klärt ’ne Unfallflucht auf.“

      Albin schluckt. Und muss sich zusammennehmen, um seinen entschlossenen Gesichtsausdruck aufrechtzuerhalten. Tatsächlich weiß er nämlich nicht, ob er lachen oder weinen soll.

      Es klappt. Es klappt tatsächlich. Er kommt tatsächlich durch mit seiner Irrsinnsidee. Er ist ein gottverdammtes Genie. Wie Kalli.

      Leider hat das außer ihm noch nie jemand erkannt.

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