Christian Sternenfeuer

Das Magische Universum


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Geheimarchiven von Alurien über fünfhundert Jahre alte Chroniken entdeckt. In dieser Bibliothek des Wissens, die verborgen in einer jetzt erst zugänglich gewordenen Zwitterdimension liegt, spürte Sha’mir el Ko’hor, ein Nachfahre des legendären Ghurkameisters Shak el Ko’hor, auch genannt ›Der Löwe von Lor’san‹, diese Aufzeichnungen auf.

      Sie stammen aus den Jahren 1759 – 1772 alurischer Zeitrechnung und umfassen die damaligen Ereignisse, die zur Entmachtung der berüchtigten Tempelsekte Die Heiligen der letzten Tage führten.

      Bei den Dokumenten fanden sich zahlreiche persönliche Logbücher, Aufzeichnungen und Anmerkungen des sagenumwobenen Kapitän Stern, die, so nehmen Gelehrte an, bewusst an den Finder dieser Unterlagen gerichtet sind. Da Kapitän Stern bei dem Volk der Ghurka auch nach über fünfhundert Jahren noch eine überaus hohe Wertschätzung genießt, sollen hier, zum leichteren Verständnis in romanhafter Form, die gefundenen und überarbeiteten Berichte wiedergegeben werden.

      Fa’dur el Prado, Berichterstatter des Lor’san-Chronikle auf Alurien,

      Fuxina. Anno 2283 alurischer Zeitrechnung …

      Vorwort von Kapitän Stern, gerichtet an den Finder der verborgenen Dokumente. Datiert August anno 1772.

      »Mein Name ist Hieronymus Stern, Kapitän der Freibeuterfregatte Sternenteufel. Bevor ich dieses Universum verlasse und damit dem Ersuchen der Ma’hudi nachgebe, möchte ich den Historikern, die den Spuren der Geschichte so ergeben folgen, die Geschehnisse dieser Zeit aus meiner Sicht schildern.

      Wir schreiben das Jahr 1772 alurischer Zeitrechnung, als ich10 diese Berichte mit großartiger Unterstützung meiner geliebten Gefährtin, Aurelia von Lethos, niederschreibe. Denn ohne ihre Hilfe hätte ich diese Aufzeichnungen nie begonnen.

      Ich bin in der Geschichte, die in diesen Chroniken geschrieben steht, einer der Hauptakteure – und hier, verehrte wissensdurstige Leser, gebe ich euch vorab einen kleinen Überblick über Aufbau

      und Hintergrund des Magischen Universum sowie um die Zusammenhänge, wie sie sich nach meinem heutigen Wissen ergeben.

      Denn ich vermute, dass in ein paar hundert Jahren viele dieser Erkenntnisse verloren gegangen sein könnten. Wir schrieben das Jahr anno 1759 alurischer Zeitrechnung, als die Probleme begannen oder zumindest in ihre entscheidende Phase traten. Es tauchten unerklärliche Fragen auf, die ich nur mit Hilfe der Ma’hudi lösen konnte und unser Universum hatte in diesem Konflikt eine wichtige Rolle zu spielen.

      Es scheint ein Paralleluniversum zu dem Euren zu sein, in dem, wenn auch nur teilweise, sehr abweichende Naturgesetze herrschen. Leider war mir damals noch nicht klar, in welcher Beziehung unsere Universen zueinander standen. Jedoch muss es eine magische Verbindung geben, darum richtet sich mein Bericht sowohl an die Völker des Magischen Universums als auch an euren daneben existierenden Kosmos.

      Ihr kennt Technik, Maschinen und dieses seltsame Etwas, dass ihr Elektrizität nennt. Diese ist uns vollkommen unbekannt, wir nutzen anstelle dessen praktizierte Magie. Magier, Zauberer und Alchemisten waren bei uns anerkannte Berufe, bei denen es natürlich, wie bei euch auch, gute und schlechte Adepten gab.

      Die bewohnten Welten befanden sich in einem der herrlichen Spiralarme unserer Milchstraße. Diese Region wurde allgemein der Arm genannt und umfasst eine riesige Zahl an Sonnensystemen. Es gab jede Menge bewohnter Planeten, doch nicht auf allen leben Menschen oder deren entfernte Abkömmlinge.

      Reger Handel herrschte zwischen den weit auseinanderliegenden Sternsystemen und ein wenig profitierte ich davon, derweil der Beruf des Piraten natürlich das Ausrauben von Handelsschiffen beinhaltet.

      Die hauptsächlich vorherrschenden Regierungsformen waren in der Regel Monarchien, Theokratien, Händlervereinigungen, despotische oder tyrannische Systeme als auch viele Mischarten davon. Reine Demokratien waren eher selten anzutreffen, dazu noch vereinzelt lupenreine Anarchien, den ursprünglichsten jedoch auch gewalttätigsten unter allen Arten menschlichen Miteinanders.

      Technisch und gesellschaftlich gesehen befanden wir uns ungefähr auf einem Stand, der dem des ausgehenden 18. Jahrhunderts eurer Parallelerde entsprach. Leibeigenschaft, Sklaverei und Ausbeutung der Natur entsprachen durchaus euren alten und auch neuen Gepflogenheiten, denn es galt das Recht des Stärkeren.

      In der Regel waren im hiesigen Arm die Berufsstände in Gilden zusammengefasst und diese achteten sehr darauf, dass ihre traditionellen Rechte nicht beschnitten wurden. Fremde Rassen verkehrten mehr oder weniger problemlos mit uns Menschen. Sie bewohnten teilweise sogar dieselben Planeten und lebten zumeist harmonisch mit ihnen zusammen.

      Schiffsfahrten durch das Meer der Sterne, die erst Handel untereinander erlaubten, wurden mithilfe des magischen Sternenstaubs ermöglicht. In eine schützende Lebensblase gehüllt, segelten Schiffe unterschiedlichster Bauart wie Galeonen, Klipper und Fregatten, von Stern zu Stern und wasserten mithilfe von Flairmagie auf den Ozeanen der unterschiedlichsten Planeten, um ihre Fracht umzuschlagen und neue Ladung aufzunehmen.

      Auf Joy im System Magica war ich zu der Zeit oft anzutreffen. Ich hatte hier einen Hehler, Magnus der Faun genannt, der mir meine Beute zu fairen Preisen abnahm. Obendrein hatte er hin und wieder ein interessantes magisches Artefakt für mich im Angebot.

      Zusätzlich fanden in Fuxina, der Hauptstadt von Alurien, alle drei Jahre die Meisterschaften der JIXX-Spiele statt, an denen ich gelegentlich teilnahm. Und hier, geneigter Leser, hatte sich damals Merkwürdiges ereignet.

      Eine Schamanin, aus dem Volk der Pangäer, sprach mich an und berichtete von seltsamen Ereignissen.

      Unheil, sagte sie, drohe der Welt der Spiele. Dunkle Mächte, verborgen unter dem Deckmantel einer Tempelsekte, genannt "DieHeiligen der letzten Tage", planten angeblich die Übernahme von Joy.

      Sie wollten die Herrschaft über die Spiele erlangen und Einfluss gewinnen über die unzähligen JIXX-Spieler, die allein wegen dieser Spiele, von allen möglichen Welten kommend, nach Alurien reisten, nein … förmlich pilgerten, denn die Meisterkrone des JIXX genoss überall im Arm allerhöchstes Ansehen und war mit wertvollen Privilegien ausgestattet.

      Eine Zauberin namens Murania brachte den Stein ins Rollen und dann suchten wir Verbündete im Kampf gegen diese heimtückischen Rotröcke, wie die Angehörigen des Tempels auch genannt wurden. Außerdem suchte ich, zusammen mit meiner Gefährtin, der wunderbaren Aurelia, nach deren verschollenen Tochter Mylinda und es mehrten sich die Hinweise, dass der Tempel auch hierbei seine Finger im Spiel hatte …

      Begleitet uns bei dieser abenteuerlichen Suche. Sie führt in die Tiefen der Unterwelt Aluriens, bis hin zu weit entfernten Sternensystemen …

      Kommt mit mir ins System Mephisto, zum Planeten Elixier, wo es das Wasser des Lebens gibt und nach Tandor im System Pandora, wo das Geheimnis der Orca verborgen ruht …

      Lernt den bösartigen Widersacher kennen, diesen unheimlichen Mann mit der Maske, der nicht nur die Vernichtung meiner Person plant, sondern die Herrschaft über die Tempelsekte >Die Heiligen der letzten Tage< anstrebt …

      Erlebt die gefahrvolle Suche nach Mylinda, um mitzuerleben, wie der Tempel sich ihrer bemächtigten will, um sie als Preis für die Hilfe finsterer Mächte zu opfern …

      Lernt die düsteren Katakomben kennen und fürchtet Klumpfuß, den Folterknecht des Widersachers …

      Schließlich gibt es da noch das rätselhafte Phantom. Ein verfluchter Geist aus der Vergangenheit, der mehr über die Geschichte Aluriens weiß als jeder Lebende unter uns. Sein Wissen über die Lemurer verhelfen uns wahrscheinlich zum Erfolg über die Rotröcke und den dunklen Mächten, die hinter ihnen stehen …

      Irgendwann müssen wir noch das große Rätsel der She’ek und Ma’hudi lösen.

      Auch das Wirken göttlicher Inkarnationen, die ganze Universen als Schachbrettfür ihre unergründlichen Pläne nutzen, bedarf der Aufklärung. Denn wir wollennicht einfache und unwissende Bauern in ihrem großen Spiel sein. Daher, liebe Leser, ist die Geschichte dieser Chronik mit dem vorliegenden Bericht