Christian Sternenfeuer

Das Magische Universum


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kümmern, dass alles im Sinne des großen Plans umge17

      setzt wird. Wir raten dir daher, dich selbst zu inkarnieren, damit

      du zeit- und ortsnah die notwendigen Dinge in die Wege leiten

      kannst. Übergib deine laufenden Arbeiten einer von uns legitimierten

      Kopie deiner Selbst, die wir dir unverzüglich schicken.

      Deren Aufgabe ist selbstverständlich, wie du sicher weißt, befristet

      bis zum Augenblick deiner Rückkehr. Die She’ek dürfen keinesfalls

      die Herrschaft über das Magische Universum erlangen. Zu

      viel Schaden würde im Plan des Schicksals angerichtet, sollten sie

      mit ihrem Vorhaben erfolgreich sein. Es wird vom Schöpfer selbst

      nicht hingenommen, wenn sein Alter Ego versucht, den She’ek

      Zutritt in ein Universum zu verschaffen, in dem sie im großen

      Plan nicht vorgesehen sind.‹

      Atrophos frohlockte innerlich, denn endlich bekam sie die erhoffte

      Genehmigung für ihr Vorhaben und konnte dem großen

      Gegenspieler damit eine empfindliche Niederlage beibringen. Dafür

      war sie nur allzu gern bereit, als körperliche Inkarnation eine

      oder auch mehrere menschliche Zeitspannen auf besagtem Planeten

      zu verbringen. Es gab ihr Gelegenheit, die Geschehnisse vor

      Ort zu beeinflussen und im Sinne des großen Plans zu lenken.

      Sofort ging sie ans Werk und informierte ihre beiden Schwestern,

      die ihre Aufgaben weiterführen würden, bis eine Kopie ihrer

      Selbst, von den Wächtern der Ewigkeit erschaffen, als Ersatz

      eintraf. Nachdem sie nochmals gründlich über ihren Plan nachgedacht

      hatte, setzte sie sich mit Chronos, dem Gott der Zeit, in

      Verbindung, denn er musste ihr bei ihrem Vorhaben Unterstützung

      leisten. Sie hatte zu dem sympathischen Chronos ein gutes,

      sogar inniges Verhältnis und er würde ihre Bitte nicht abschlagen,

      zumal sie praktisch im Auftrag der Wächter handelte. Der geistige

      Kontakt erfolgte schnell und hatte augenblicklich eine warme und

      herzliche Vertraulichkeit.

      ›Was kann ich für meine teuerste Freundin tun, meine liebe

      Atrophos?‹ erkundigte sich die warme Geiststimme von Chronos.

      Sanft streichelte Atrophos mit ihrem mentalen Fühler über das

      Bewusstsein ihres vertrauten Kollegen und gelegentlichen Liebhabers.

      ›Fühle dich umarmt, Chronos! Du kannst mir helfen, unserem

      gemeinsamen Widersacher eine Niederlage beizubringen. Ich

      habe bereits die Erlaubnis der Wächter erhalten, eine Änderung

      im Schicksalsgewebe vornehmen zu dürfen. Mein lieber Chronos,

      unser geschätzter Freund Mephisto plant eine große Sache. Mit

      unerfreulichen Folgen für den Ablauf des vorgesehenen Schicksalsplanes.

      Nur durch Zufall bin ich darauf aufmerksam geworden.

      Nun, tatsächlich ist meine Freundin Tyche wohl schuld daran,

      dass aus der Einladung Mephistos nichts geworden ist. Wenn

      mir die Bedeutung dieses Fadens entgangen wäre, würden wir das

      Magische Universum mit großer Wahrscheinlichkeit an die She’ek

      verlieren und das darf nicht geschehen, dieses hat mir der Wächter

      ausdrücklich bestätigt. Nun, da wir von diesem hinterhältigen

      Plan erfahren haben und der Faden noch nicht zu Ende gesponnen

      ist, bleibt noch Gelegenheit, diese Katastrophe zu verhindern.

      Wirst du mir helfen?‹

      Die Antwort vom Gott der Zeit kam ohne Verzögerung und

      ließ durch eine zart angedeutete Vibration bereits auf eine gewisse

      Vorfreude schließen.

      ›Aber sicher doch, meine Liebe, wie könnte ich dir diese Bitte

      abschlagen. Vor allem, wenn es darum geht, unserem alten Freund

      einen Denkzettel zu verpassen. Ihm einen seiner hinterlistigen Pläne

      zunichte zu machen, ist doch immer ein Vergnügen für mich.

      Sag mir, was ich machen soll und betrachte es als erledigt. Und –

      was ich noch sagen wollte, meine Liebe. Lass dich bei Gelegenheit

      wieder bei mir sehen. Es wäre doch endlich einmal an der Zeit, uns

      intensiv und ausgiebig miteinander auszutauschen. Ich habe dich

      ja seit Ewigkeiten nicht mehr leibhaftig gesehen, Ato, geschweige

      denn umarmt.‹

      Die Schicksalsgöttin musste über seine Gedanken schmunzeln,

      denn Zeit und Ewigkeit waren ihm anvertraut. Doch konnte er, in

      gewissen vorgegebenen Grenzen, über diese schöpferischen Elemente

      nach Belieben verfügen und daher war diese Aussage zumindest

      zweideutig zu verstehen. Sie lächelte still in sich hinein.

      Dieser Chronos, er konnte es nicht lassen, der alte und ewig junge

      Satyr versuchte stets, sie oder einer ihrer Schwestern zu becircen.

      Obwohl sie alle bereits ein mehr oder weniger intimes Verhältnis

      zu ihm unterhielten. Das blieb bei dem engen Kontakt, den sie

      naturgemäß miteinander hatten, einfach nicht aus. Außerdem fand

      sie ihn als Mann durchaus sehr attraktiv und andere Gelegenheiten,

      sich angenehmen Sinnesfreuden hinzugeben, waren in der Abgeschiedenheit

      ihrer außerdimensionalen Existenzblase bei Weitem

      nicht so reizvoll und interessant. Jedoch musste sie Nachsicht walten

      lassen. Obwohl er der Gott der Zeit war, entgingen ihm solche

      Dinge oft in der Hektik seiner Arbeit. Er wusste manchmal einfach

      nicht mehr, mit wem er gerade ein Verhältnis unterhielt oder

      wie oft oder wie lange …

      Eindringlich erklärte sie Chronos ihr Anliegen und dieser wieherte

      förmlich vor Vergnügen

      ›So sei es, Atrophos. Lassen wir deinen Plan geschehen‹. Und

      mit diesen Gedanken hob er seine Uhr und ließ den Sand der Zeit

      rückwärts fließen …

      Zeit: Vergangenheit

      Koordinate: System Magica

      Hell und feurig strahlte der mächtige Stern und sandte seine

      Lichtboten in das Universum hinaus. Fünf mehr oder weniger

      große Planeten