Martin J. Fredrikson

Tödliche Habsucht


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ihr Kaufleute habt selbst euren Verstand gegen Geld eingetauscht. Der Gode hatte keinen Unfall! Schluss! Aus! Fertig! Für derartige Unannehmlichkeiten benimmt er sich bekanntlich viel zu umsichtig. Oder hat einer von euch schon jemals bemerkt, dass er sich wie ein Idiot aufführt? Natürlich nicht. Und wenn ihm wirklich etwas zugestoßen sein sollte, würde das bei einer derart hochgestellten Persönlichkeit doch gewiss nicht lange geheim bleiben, oder? Meiner Meinung nach spielt der Gode ganz eindeutig ein falsches Spiel! Nicht allein weil sich herausgestellt hat, dass er ein Chrisse ist, sondern auch wegen seiner außergewöhnlichen Sorgfalt betreffs derjenigen Pergamente, die nicht in der Schatulle gelandet sind. Für mich ist er mehr als verdächtig und ich bin darüber hinaus fest davon überzeugt, dass er sich zurzeit mitsamt dem Dokument irgendwo hier in Birkuna verborgen hält. Zweifellos wartet er nur ab, bis sich die Lage wieder soweit entspannt hat, dass er ohne Aufsehen zu erregen türmen kann. Ich brauche in diesem Zusammenhang ja wohl nicht daran erinnern, über welch ausgezeichnete Beziehungen er verfügt.«

      Asleif nickte zustimmend. »Ich gebe Euch vollkommen Recht, Thurid. Ich bin ebenfalls überzeugt, dass er sich in der Stadt versteckt hat.«

      »Bei Heimdall! Auch wenn bei den Chrissen nichts gefunden wurde, so haben sie trotz allem ihre dreckigen Finger im Spiel! Soviel steht für mich fest!«, donnerte Asgaut.

      »Wenn ich es recht bedenke, so fallen mir noch einige völlig andersgeartete Fragen ein, die zu stellen ich nun beabsichtige.« Thorfinn ergriff den Krug und füllte abermals Bier in seinen Becher. »Besteht nicht die Möglichkeit kurzerhand einen neuen Vertrag zu schreiben, Asleif? Dann wäre es doch durchaus unerheblich, wo sich der echte befindet oder wer ihn derzeit sein Eigen nennt.«

      »Tut mir Leid, Thorfinn. Das ist nicht möglich. Jarl Harald hat zwar, wie schon erwähnt, keine Angaben über den Inhalt gemacht, mich aber gleichwohl über die Machart des Dokumentes aufgeklärt: ibn Fadin hat den Vertrag aus seinem Heimatland dergestalt mitgebracht, dass der vereinbarte Wortlaut in sassirabisch und ionisch aufgeführt ist. Teit hatte nun die Aufgabe, denselben Text mit Runen in unserer eigenen Sprache daneben zu schreiben. Eine neue Ausfertigung würde aus schreibtechnischen Gründen wohl schon schwer genug sein, die größte Schwierigkeit hingegen ist, dass niemand außer dem Goden den genauen Wortlaut kennt. Selbst der Sassirab nicht, der über das Abkommen zwar selbstverständlich informiert ist, jedoch nur sinngemäß. Überdies ist davon auszugehen, dass ibn Fadin gewiss darauf bestehen wird, einzig und allein das von ihm hergebrachte Original wieder mitzunehmen. Ihr seht selber, dass es uns die Umstände nicht erlauben, eine Kopie zu erstellen. Überdies mangelt es uns auch an der Zeit, an der Zeit.«

      »Weshalb hat es Jarl Harald denn so eilig?«, warf Thurid ein, die unterdessen begonnen hatte das Geschirr abzuräumen. »Ibn Fadin bräuchte mit seiner Abreise doch nur zu warten, bis das Dokument wieder aufgetaucht ist.«

      »Nein, Thurid, das kann und will er nicht. Ihr müsst wissen, er hat noch eine lange und ungemein beschwerliche Rückreise vor sich: Zunächst führt ihn sein Weg über das Ostermeer in die Flusssysteme Karelias und Kiewas hinein, bis er schließlich das Schwarzmeer erreicht, welches dann ebenfalls noch zu überqueren ist. Indes je länger er seine Abreise verschiebt, umso größer wird die Gefahr, dass die Flüsse zufrieren und er unterwegs stecken bleibt. Daher steht fest: Er reist ab, sobald Arissons Schnigge ent- und wieder beladen worden ist. Und mit ihrer Ankunft ist jeden Tag zu rechnen.«

      »Jetzt noch mal was anderes«, sprach Thorfinn, wobei er Asleif direkt in dessen blaugrüne Augen blickte. »Was macht den Blaufuchs eigentlich so sicher, dass der Vertrag überhaupt noch existiert? Denn ich an ihrer Statt – immer vorausgesetzt, dass die Chrissen auch wirklich über das Dokument verfügen – würde die Pergamente schlicht und einfach vernichten. Und damit, bei Tyr, wäre die Sache doch ohne großes Federlesen aus der Welt.«

      »Sicher, das ist wohl wahr. Allein Jarl Harald ist der Ansicht, dass es für die Chrissen weitaus vorteilhafter wäre, das Dokument Papes Leorius in die Hände zu spielen. Das Streben des Papes zielt nämlich unentwegt darauf ab, seinen Machtbereich zu erweitern, wofür ihm nahezu jedes Mittel recht ist. Gleichviel ob er Menschenopfer anprangert, für die Abschaffung der Sklaverei plädiert oder anderen Ländern Vertragsbruch vorwerfen kann. Er ist überzeugt davon, dass ihn sein Gott als oberster Weltenrichter berufen hat. Und deswegen wäre es wie Wasser auf seine Mühlen, sollte er in den Besitz unseres Vertrages kommen.«

      »Also schön«, seufzte Thorfinn, »dann werde ich mich jetzt mal ein wenig mit den Chrissen beschäftigen. Und was gedenkt Ihr jetzt fürderhin zu tun?«

       »Ich? Ich werde mich nunmehr auf die Spur des Goden setzen und nicht eher ruhen, als bis ich ihn mit Balders Hilfe gefunden habe – gleichviel, ob tot oder lebendig.«

      »Bei Heimdall! Ich kann Euch meine Unterstützung derzeit leider nicht angedeihen lassen, denn heute harren meiner noch wichtige Geschäfte«, sagte Asgaut, während er bedauernd seine Schultern hob, »Vielleicht ergibt es sich, dass ich nebenbei einige Informationen erhasche, die für Euch von Wert sind. In dem Fall werde ich Euch selbstverständlich umgehend unterrichten. Als guter Bürger von Birkuna bin ich natürlich allzeit bereit zu helfen, so gut ich es vermag. Und … selbstverständlich werde ich über diese Angelegenheit Stillschweigen bewahren. Guten Tag, Erikson, Schreiber, meine Liebe.«

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