Tilman Janus

Klasse Kerle


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und Französisch, offenbar konnte er beide Sprachen. Sein Lächeln war bezaubernd. Ich spürte eine erregende Hitze, die nicht nur vom frisch gekochten Tee herstammte. Von jeher hatten mich die Menschen Nordafrikas fasziniert, aber Taouri war der schönste Mann, der mir je begegnet war.

      »Dann will ich die drei Gläser schnell trinken«, sagte ich und lächelte ihm auch zu.

      Wir aßen Brot und Datteln von seinen Vorräten zum Tee. Ich steuerte luftgetrocknetes Rindfleisch aus meinem Rucksack bei, das er gerne nahm.

      »Was ist mit deinem Knie?«, fragte er nach dem Essen. »Zeig es mir!«

      Ich musste die Stiefel und die Hose ausziehen, um es ihm vorzuführen. Es war sehr warm im Zelt. Taouri streifte sein Obergewand ab. In der weiten, schwarzen Hose, mit bloßen Füßen und nacktem Oberkörper, sah er noch schöner aus als vorher. Er hatte gute Muskeln und dabei einen harmonischen Körper. Seine Brust war unbehaart, nur geschmückt mit den beiden dunklen, großen Nippeln. Es war kein Wunder, dass meine Erregung wuchs bei diesem Anblick. Er musste es bemerken, denn ich saß ja nur noch im Slip und meinem Safarihemd da.

      Taouri begutachtete die Wunde. Er holte aus einem der ledernen Säcke vom Zeltgestänge ein paar getrocknete Blätter, legte sie auf die Wunde und band einen Streifen Stoff um mein Knie. Dabei berührten seine geschickten Finger meine Haut.

      »Besser?«, fragte er.

      Ich nickte. Tatsächlich linderten die Blätter sofort den Schmerz. Zauberei?

      »Woher kommst du?«, erkundigte er sich.

      Ich trank meinen dritten Becher Tee und erzählte ihm von Deutschland, von meiner Heimatstadt Berlin, von meinem Beruf. Er lauschte aufmerksam.

      Dann erzählte er von sich. Er zog alleine herum, denn er hatte seine ganze Familie verloren. Er handelte mit Datteln und Salz, schloss sich auch manchmal einer Karawane mit anderen Händlern an, aber meistens blieb er für sich. Ungewöhnlich, fand ich, denn die Menschen in der Wüste halten meistens zusammen, um sich gegenseitig zu helfen. Er war irgendwie anders.

      Später gingen wir noch einmal vor das Zelt. Über uns spannte sich der unendliche Wüstenhimmel mit Myriaden von Sternen. Es war still, ganz still.

      Dann legten wir uns im Zelt auf die Kissen. Ich hatte auch mein Hemd ausgezogen, denn es war immer noch sehr warm. Die Kühle der Wüstennacht würde erst später kommen. Taouri streifte seine Hose ab. Er trug nichts darunter. Ich konnte es im schwachen Licht der heruntergeschraubten Öllampe erkennen. Er wandte mir den Rücken zu. Seine Schenkel schimmerten wie Sandelholz. Er legte sich neben mich. Sein Hintern war schön wie ein hellbraunes Samtpolster.

      Ich konnte nicht schlafen. Mit der Hand rieb ich leise über meinen harten Schwanz. Irgendwie musste ich etwas tun, sonst würde ich nie einschlafen neben diesem wundervollen Mann. Vielleicht sollte ich noch einmal hinausgehen?

      »Kennst du die Bedeutung der drei Gläser Tee?«, fragte er leise.

      Ich zuckte zusammen, denn ich hatte gedacht, dass er schon schliefe.

      »Nein!«

      Er schwieg einen Moment, dann flüsterte er: »Das erste schmeckt schön wie das Leben, das zweite süß wie die Liebe und das dritte sanft wie die Zärtlichkeit.«

      Mein Herz begann heftig zu klopfen. Da drehte er sich zu mir um.

      Sein dunkler, sehnsüchtiger Blick traf mich wie ein Blitz. Aus einem kleinen Busch schwarzen Schamhaars ragte sein steifes Glied auf. Die Spitze zeigte auf mich.

      Ich schloss ihn leidenschaftlich in meine Arme. Fest pressten wir uns aneinander. Er duftete nach heißer Wüste, nach leichtem Schweiß und nach allen männlichen Wohlgerüchen des Orients. Meine Hand glitt über seinen schönen Körper, seinen glatten Rücken und die samtigen, festen Hinterbacken. Ich ertastete seine Männlichkeit. Heiß lag sein Ständer in meiner Hand. Ich wollte noch näher zu ihm, doch mein Knie tat weh, als ich mich aufrichten wollte.

      Taouri drückte mich wieder auf die Kissen. Er nahm aus der Lampe etwas warmes Öl und ließ es auf meine Eichel tropfen. Dann schloss sich seine Hand um meinen Schaft. Liebevoll und geschickt machte er es mir. Ich stöhnte.

      Er glitt über mich. Ich spürte seine Haut wie Seide. Er kniete rittlings über mir. Weit spreizte er die kräftigen Schenkel, mit denen er Kamele zum Gehorsam zwang. Ich hielt meinen Steifen aufrecht. Langsam senkte sich sein Körper auf mich. Ich fühlte die weiche, nachgiebige Stelle zwischen seinen göttlichen Hinterbacken. Das erste Hineingleiten war wie ein Traum. Er nahm mich in sich auf. Der stolze Imuhagh, der schönste Mann aller Tuareg, ließ mich zu sich hinein.

      Ich keuchte laut vor Glück und Erregung. Taouri war eng wie ein Sechzehnjähriger und heiß wie ein Lavaschlot. Ich brauchte nichts zu tun, er ritt mich wild wie ein Rennkamel. Wie lange hatte er keinen Mann gehabt? Monate? Jahre? Er war ausgehungert, knurrte und brüllte wie ein Wüstenlöwe. Ich genoss seine Leidenschaft, so lange ich es aushielt, ohne zu kommen, und das waren zum Glück viele, viele Minuten. Und er genoss meinen steinharten Bolzen tief in seinem Innern. Immer wieder steigerte er das Tempo, ließ wieder nach, schmiegte sich an mich, richtete sich dann wieder hoch auf und ritt mich weiter durch die heiße Wüste.

      Plötzlich schrie er kehlig auf. Ein warmer Sperma-Regen spritzte in mehreren Schüben auf meinen Bauch. Da konnte auch ich es nicht mehr halten. Ich stieß wild von unten zu. Wie ein plötzliches Gewitter in der Wüste explodierte ich und pumpte den schönen Fürstensohn mit meinem Samen voll. Taouri jammerte glücklich und presste sich fest an mich.

      Seine Arme glitten um meinen Nacken. Ich umfasste ihn zärtlich. Er drückte sein Gesicht an meine stopplige Wange.

      »Es gab einmal ein Paradies, die Oase Gewas«, flüsterte Taouri kaum hörbar. »Sie ist versunken, und alle aus unserem Volk suchen nach ihr. Aber nur der kann sie finden, der nicht nach ihr sucht.«

      Ich zog ihn noch fester an mich und küsste ihn.

      ***

      Eine Spritztour

      »Erstklassiger Chauffeur für Luxus-PKW gesucht«, stand in der Annonce, mehr nicht. Keine weiteren Angaben, nicht einmal ein Hinweis darauf, ob sich eine Firma oder ein Privatmann hinter der Chiffre verbarg. Trotzdem reizte Helge dieses geheimnisvolle Angebot – warum sollte er es nicht versuchen? Vielleicht käme er so zu seinem Traumjob mit festem Gehalt und geregeltem Arbeitstag. Zurzeit vergeudete er mit seinen neunundzwanzig Jahren die Abende als Taxifahrer, während seine Freunde und Bekannten sich im Nachtleben bestens amüsierten.

      Tatsächlich erhielt Helge nach einigen Tagen eine Einladung zum Vorstellungsgespräch, auf schrecklich vornehmem Papier. Im Briefkopf wimmelte es nur so von bedeutenden Wörtern wie „Generaldirektor” und „Aufsichtsrat”. Und drei Tage später stand Helge am schmiedeeisernen Tor vor einem Villengrundstück, das seine kühnsten Vorstellungen übertraf. Inmitten eines weitläufigen, gepflegten Gartens lag ein bombastisches Herrenhaus im italienischen Stil, geschmückt mit weißen Säulen, Balkons und hohen Bogenfenstern. Blühende Sträucher und üppig bunte Blumenbeete umrahmten das blendend helle Gebäude. Im Hintergrund erhoben sich spitze, dunkle Wacholderbäume, die den südländischen Eindruck von Zypressen erweckten.

      Helge schien es, als hätte er einen trockenen Kloß im Hals, während er den kiesbestreuten Weg zum Eingang entlanglief. Nur gut, dass er seinen besten Anzug aus dem Schrank gekramt hatte! Wahrscheinlich würden in der Empfangshalle schon ungefähr hundert Konkurrenten Schlange stehen. Helge drückte auf den goldverzierten Klingelknopf und lauschte gespannt. Die schwere Haustür wurde geöffnet. Ein Butler in dezenter Livree … Ein Butler? War Helge in einen Hollywoodfilm geraten? Nein – ein wirklicher, echter Butler bat ihn höflich herein.

      Kein Mensch sonst befand sich in der beeindruckenden Halle.

      Na, sie haben den Leuten gestaffelte Termine gegeben, dachte Helge, vollkommen klar!

      Erwartungsvoll folgte er dem Kammerdiener die breite Treppe hinauf und durch weitläufige Flure. Seine blank geputzten Schuhe versanken