Grace Maddison

Doppelpack Inspector Lestrade 1+2


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ist ein verfluchter Irrer. Gewöhnlich schneidet er den armen Frauen die Kehle durch, dann weidete er sie aus und spielt mit den Eingeweiden. Der Kerl mordet, als ist ihm seine Entdeckung egal, in einem Hinterhof, auf der Street.« fluchte Inspector Lestrade. Von Bülow lächelte innerlich über den Gefühlsausbruch. »Heiliger Geischt und Chrischtus mein Erlöscher«, hauchte schockiert der Innenminister und griff sich ans Herz. Der Staatsanwalt Prokof rief leise: »Scheußlich, scheußliche Sache.« »Und, warum wurde der Verbrecher nicht verhaftet?« »Wir tun, was menschenmöglich ist, was möglich ist, ich habe 200 Constabler zeitweilig im Einsatz, wir durchsuchen jede Kaschemme jedes Haus. Er ist ein Glückspilz, außerdem hat er nicht gemordet seit … «.

      »Gestern früh«, fiel Inspector Lestrade dem Polizeidirektor ins Wort. »Nein, nein seit Anfang November 1897 gab es keine derartigen Morde mehr. Wir kamen zu dem Schluss, dass der Verbrecher der solche Dinge tut, sich selber bestraft hat, niemand könnte mit solcher Schuld leben!«

      »Es tut mir Leid, aber der Inspector hat recht, gestern hat er erneut zugeschlagen und seine Ruhepause beendet!«, von Bülow klappte sein Block zusammen und setzte sich kerzengerade auf an den ovalen Tisch im Innenministerium. »Und er hatte nichts Besseres zu tun, als uns wieder diesen Presseärger zu machen.« Der Polizeiminister schüttelte sich voller Ärger. »Aber, wenn, er wieder mit seiner Unart beginnt, sollte, man ihn doch aufschpüren und feschtnehmen nicht wahr?«, fragte der Innenminister hilflos und sah suchend zu Inspector Lestrade. »Wir konnten es bisher nicht tun, er hat uns eine Nase gedreht, die Mittel müssen konzentriert werden, es geht nicht an, das getrennt untersucht wird und jeder dem anderen die Akten verweigert!«, sagte von Bülow dem Innenminister. »Alle Morde wurden im Slum verübt, wo viele glauben wir schützen den Mörder, weil er ein Mitglied des Königshauses ist oder einer der den besseren Ständen angehört.«

      »Mein Gott, wenn sich das herumspricht, warum soll es gerade einer von den Besseren Menschen sein?«, erkundigte sich der Staatsanwalt Prokof skeptisch. »Weil den Opfern die inneren Organe sachkundig entnommen wurden, höchstwahrscheinlich mit einem Skalpell oder Fleischermesser. Es muss kein Arzt sein vielleicht ein ehemaliger Medizinstudent«, sagte Inspector Lestrade. Staatsanwalt Prokof hob einen Finger, an den Mund und sagte: »Aber kann es nicht eine Nachahmungstat gewesen sein? Ich bin fest davon überzeugt das er tot ist, sich umgebracht hat nach dem letzten Mord, wie kommen Sie darauf, dass das er es ist? Als ob wir nicht schon genug andere Verbrechen haben. Da hat sich so ein Hundesohn die Zeitungsreportagen zu sehr zu Herzen genommen, Morde und Chaos ist das Resultat loser Pressefreiheit, Mord und Chaos.«

      Inspector Lestrade seufzte: »Oberstaatsanwalt Prokof, Sie kennen mich und meine Arbeit, es ist kein Nachahmer. Noch ist der Bericht des Polizeiarztes nicht fertig. Aber die, Gepflogenheit das Prozedere ist dasselbe, genau wie sein Opferschema! Die Vorgehensweise die Tatausführung, die Tatzeit, der Ort stimmen völlig überein, daran gibt es nicht den geringsten Zweifel.«

      »Das ist bedauerlich.«, murmelte der Polizeiminister ein ehemaliger General und schüttelte den Kopf. »Warum taucht er wieder auf …?« Von Bülow war mit seiner Geduld fast am Ende, denn er sagte ziemlich scharf: »Ich möchte Euer Exzellenz daran erinnern, dass der Fall der Königin am Herzen liegt. Denken sie an ihre Vorgänger, es geht nicht nur um einige Verlorene unmoralische Frauen, es ist sozialer Sprengstoff in den Händen von Agitatoren! Wollen der Innenminister, in ihren Lebenserinnerungen erwähnen, wie die Roten in London einen Aufstand angezettelt haben, wie es ihn seit 1868 nicht mehr gegeben hat? Da er einmal wieder da ist, wird er nicht aufhören, wenn er periodisch arbeitet dann bekommen, wir es mit neuen Morden zu tun. Stellen Sie sich vor, was passiert, wenn uns während des Besuchs aller Majestäten Europas der Mörder auf der Nase tanzt, eine Blamage!« »Dasch darf nicht paschieren!«, rief der Innenminister, der wirklich an seiner Autobiographie schrieb, und sich vorstellen konnte das ein Aufstand der Gewerkschafter und Armen, alles andere als ein gute Kapitelüberschrift war. Er schlug die Hände zusammen. »Hätte man schofortigst die Ermittlung in eine Hand gegeben konzentriert schoschuschagen, dann schässse der Unhold vielleicht schon hinter Gittern, dieschesch klein und klein geht in diesem Fall nicht, esch ist unmöglich!« »Aber wer soll die Leitung bekommen? Das Innenministerium? Oder doch die Geheimpolizei?«, rief der Polizeidirektor. »Geheimpolizei? Was hat den die Sonderabteilung, mit dem Mord zu tun, ist er etwa Ire?«, fragte der Innenminister, der sich bei den Gedanken an das Kompetenzgerangel unwohl fühlte, er mochte es nicht eine seiner Abteilungen zu übergehen, außerdem hatte er sich schnell hinter der vorgehaltenen Hand sein Gebiss zurechtgeschoben. »In einer Stadt wie London mit fünf Million Einwohner stößt die Geheimpolizei hin und wieder auf Gerüchte. Nur Gerüchte nichts Konkretes, was natürlich sofort an das Criminal Department weiter gegeben worden wäre. Wir leben leider in einer Stadt mit Volk, jeden Tag passieren unschöne Dinge. Soll die Geheimpolizei etwa, wegen jeder Lappalie, die wir hören zu den anderen Abteilungen laufen?«, fragte der Staatsanwalt Prokof. »Kleinigkeit, Lappalie? Mit etwas mehr Hilfe dürfte es einige Opfer weniger gegeben haben. Also welche Gerüchte?«, sagte Inspector Lestrade der sich nur Mühsam beherrschen konnte, seine Faust war auf dem Tisch geballt, und es fehlte nicht viel und er hätte sie dem schmierigen Prokof ins Gesicht geschmettert. Er musste sich die Opfer ja nicht ansehen, mit den Hinterbliebenen reden. »Nun leider, es gab in Limerick zwei ähnliche Morde, aber ganz klar ein Nachahmungstäter, ganz und gar offensichtlich. Zwei arme Prostituierte wurden aufgeschlitzt und ausgeweidet. Aber in Limerick!« Rechtfertigte sich der Oberstaatsanwalt und blickte nach Verständnis heischend um sich. Von Bülow unterbrach die Stille mit der kurzen Frage: »Wo sind die Leichen jetzt?«

      »Wo sollen sie schon sein auf dem Friedhof.« Die Anwesenden kicherten hinter den weiß behandschuhten Händen. »Sie müssen exhumiert werden und von einem fähigen Polizeiarzt untersucht werden, noch heute muss jemand nach Limerick«, sagte von Bülow mit unbewegtem Gesicht. »Und es ist zu prüfen, welche Personen weiblichen Geschlechts durch ein Messerangriff in Limerick umkam, sagen wir, seit Anfang Dezember 1896 bis August 1897. Die sind zu exhumieren. Meine Herren, wenn, wir Glück haben ist, er ein Periodiker. Haben wir aber Pech zieht er, nach seinen Morden in die nächste Großstadt und mordet weiter!«, sagte Inspector Lestrade. »Mein Gott!«, entfuhr es dem Polizeichef. Der Innenminister nickte. »Das ordnen Sie mir noch heute an Prokof.« Die Gesichtsfarbe des Oberstaatsanwalt, wechselte von gesundem Trinkerrot zu aschfahl. »Sie Herr. Inspector …?« »Inspector Lestrade, Inspector Lestrade Kriminalabteilung Scotland Yard Abteilung H und J. «

      »Ja ja «, der Innenminister winkte ab, »Befassen Sie sich damit, Inspector Lestrade.« Und zu von Bülow : »Und Sie, unserer Hoheit wünschen sicherlich, das ihr Auge an der Untersuchung in beratender Funktion teilnimmt, nicht wahr?« Von Bülow machte ein Gesicht als hätte er in eine Zitrone gebissen, er fand den Gedanken an einer persönlichen Teilnahme an dieser grauenvollen Untersuchung nicht besonders angenehm, ausgerechnet Limerick. Von Bülow erbleichte und nach einem kurzen Kampf sagte er, »Ich werde mich als Verbindung zu ihrer Hoheit zu Inspector Lestrade bereithalten. Es wird wohl reichen, wenn er und ein Arzt seines Vertrauens mit den nötigen Instruktionen die Limerick-Exhumierung leiten.«

      3. Kapitel

      Die Gastgeberin war Eleonore, eine geschätzte Gönnerin des Gins und eine Stütze des gesellschaftlichen Lebens in ganz London, eine angeheiratete Tante. Ihr Wohnsitz am Spitalsfield Market war, ein golden getünchter Hort der Laster, ein Treffpunkt des Verbrechens sowie der interessanteren Figuren einer Klasse von verarmten Zuhältern und Hehlern, die um gesellschaftliche Anerkennung ringend, keinen Hurenball ausließen. Es wimmelte nur so von Puppenjungs, Charlies und Huren ohne, einen roten Heller in der Tasche und mit riesigen Erwartungen an die Zukunft, deren festliche Aufmachung ein Vermögen fraß. Ein Hausdiener mit herablassendem Gesicht nahm ihm den Mantel ab und führte ihn in den Salon. Dort spielten ein Bratschist und zwei Geiger, mit heuchlerischen Gesichtern und mit überwältigendem Mittelmaß, irgendeinen Bierhaus Schlager in c-Moll, die in dem artigen Austausch von Nettigkeiten der Anwesenden verbrecherischen Visagen, die große feine Welt spielten und dem darauf folgenden obligatorischen Gelächter der Huren unterging. Der Hausdiener, ihm obliegt es meuternde Freier am Schlafittchen die Haustreppe hinunter zu werfen, blieb einen Meter in den Salon tretend, plötzlich stehen und verkündete mit dem Ernst eines Boten, der den Sieg über die napoleonischen