Entwicklungen dafür, eine stärker marktwirtschaftlich geprägte Rettungspolitik einzuschlagen, die den Menschen vor Ort hilft. Anhand dieser konkreten Erfahrungen der Europäer, die in zeit- und nervenaufreibenden Diskussionen im gemeinsamen Ringen um die beste Lösung gemacht wurden, lässt sich verdeutlichen, dass es viele gute Alternativen gibt, um die immer noch andauernden Schwierigkeiten der Staatsschulden- und Bankenschuldenkrise in Europa zu bewältigen.
Einfache Antworten sind auf die komplizierten Fragestellungen der Schuldenkrisen nicht zu erwarten. Positiv ist hervorzuheben, dass nicht nur wie bislang in der Presse, sondern mittlerweile auch in der Politik seit jahrelang gepredigter Alternativlosigkeit wieder über Alternativen zur Lösung der Schuldenkrise diskutiert wird. Ein Motor dieser Entwicklung ist die neue Partei Alternative für Deutschland. Sehr berührt haben mich die Aussagen von Herrn Prof. Lucke beim Bundesparteitag der Alternative für Deutschland am 14. April 2013 in Berlin, dass wir Deutsche mehr Solidarität mit den Menschen in den Krisenländern üben sollten, da die momentan einseitige Rettungspolitik zu Gunsten von Investoren, Banken und Hedgefonds der Bevölkerung vergleichsweise wenig nützt.
Der minutenlange, tosende Beifall der Zuhörer im Auditorium, die nach dieser Kernaussage von ihren Sitzen aufgestanden waren, zeigte mir, dass sich in Deutschland jetzt wieder eine menschliche Seite zeigt, die bei Betrachtung der notwendigen Details zur Bewältigung der Schuldenkrise sehr häufig vernachlässigt wird. Dieser minutenlange Applaus hat auch der Presse im In- und Ausland deutlich gezeigt, dass es viele Deutsche gibt, die in voller Verantwortung für Europa nach der besten Alternative zur Lösung der Schuldenkrise suchen. Nach dieser überwältigenden, europafreundlichen und mitreißend programmatischen Rede von Prof. Lucke wurden auch die Pressevertreter neugierig und wollten wissen, mit wem sie es denn hier im Auditorium zu tun hatten. So stellten sie die Frage, was die Ziele der neuen Partei Alternative für Deutschland seien. Meine Antwort lautete damals:
„We need to strengthen Europe. The current policy does not work as expected to solve the economic crisis. One country is blaming the other in Europe. We need to stop that.”
Aus Berlin ging an diesem Tag ein starkes Signal in die Welt, dass es wieder einen Hoffnungsschimmer gerade auch für die Bevölkerung in den Krisenländern gibt, da dort die Arbeitslosigkeit ein beängstigendes Ausmaß angenommen hat. Es wird aktiv und erfolgreich nach Alternativen zur bisher erfolglosen Rettungspolitik gesucht. Erste Ideen liegen bereits auf dem Tisch und können in offenen Diskussionen auf ihre Erfolgsaussichten bewertet werden.
Aufbau und Inhalte des Buches sind im Vergleich zur ersten Auflage in großen Teilen deutlich überarbeitet worden. Ein halbes Jahr ist fast eine Ewigkeit, wenn man sich überlegt, wie viele Entscheidungen mit weit reichenden Konsequenzen in dieser Zeit in den verschiedensten Ländern Europas getroffen wurden. Weitere Literaturquellen wurden in den vergangenen Monaten integriert. Damit ist die 2. Auflage auf dem aktuellen Stand und beinhaltet auch die jüngsten Entwicklungen der Staatsschulden- und Bankenschuldenkrise in Europa.
Berlin, April 2013
Vorwort zur 3. Auflage
Vielen Dank, liebe Leserin, lieber Leser, dass Sie sich für die elektronische Ausgabe des Buches EURO-Bankraub entschieden haben. Das elektronische Buch ist deutlich umweltfreundlicher als die Papierausgabe, die nicht nur gedruckt, sondern auch gelagert und zeitaufwändig transportiert werden muss, bevor Sie mit dem Lesen beginnen können.
Gegenüber der gebundenen Ausgabe, die im April 2013 veröffentlicht wurde, ist die 3. Auflage, die erstmals als E-Book erscheint, in vielen Teilen um aktuelle Entwicklungen erweitert worden. Während sich die zweite Auflage hauptsächlich an die deutsche Öffentlichkeit wendete, betrachtet die 3. Auflage die Auswirkungen der verfehlten EURO-Rettungspolitik auf alle Länder des EURO-Raums, insbesondere auf die Krisenländer.
Damit soll der Versuch unternommen werden, die EZB-Politik noch umfassender zu analysieren und die katastrophalen Auswirkungen auf alle Völker Europas anhand eindrucksvoller Beispiele darzustellen. Insbesondere die Ankündigung von Herrn Draghi, vom 22.01.2015 in den nächsten 18 Monaten 1,14 Billionen EURO durch Staatsanleihekäufe in Umlauf zu bringen, wird hinsichtlich der zu erwartenden Wirkungen kritisch analysiert und Lösungsalternativen zu einem nachhaltigen Geldsystem vorgeschlagen.
Einige weitere Literaturstellen wurden zu den Themen „ausgezahlte EFSF-Hilfskredite“ und „Forderungen von Francois Hollande an die EZB“ hinzugefügt, um die sich über einen längeren Zeitraum hinweg weiter zuspitzende Situation innerhalb der Europäischen Union genauer zu beschreiben, die den EURO-Bankraub auf die nächste Stufe der Eskalation katapultiert. Inzwischen ist nicht mehr nur das Vermögen der Deutschen durch die angebliche Rettungspolitik bedroht, sondern der ganze Kontinent wird in seinen Grundfesten erschüttert.
Zusätzlich wurden in der 3. Auflage Einschätzungen hinzugefügt, wie sich die Auswirkungen der Geldschwemme der EZB auf Notenbanken außerhalb des EURO-Raums auswirken werden. Insbesondere habe ich vor etwa zwei Jahren das Risiko eines Abwertungswettlaufes noch nicht so deutlich kommen sehen, wie es nun der Fall ist.
Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung und vergleichen Sie die Aussagen dieses Buches mit den Ihnen zugänglichen Informationen. Sie werden überrascht sein, wie reibungslos sich die vielen Puzzle-Stücke inzwischen zu einem passenden Gesamtbild des EURO-Bankraubs zusammenfügen lassen.
Berlin, März 2015
Inhalt
Problem der Alternativlosigkeit
Abenteuerliche Finanzakrobatik