p>
II -Periodensystem der anderen Art
III - Wie ungerecht die Welt doch ist
VI - Abgesang auf den Kapitalismus
VII - Das Affentheater endet bald
Markus Tödter
Affentheater, letzter Vorhang
Markus Tödter
Affentheater, letzter Vorhang
Die nächsten Jahre entscheiden
über die Zukunft der Menschheit
Imprint
Affentheater, letzter Vorhang
Markus Tödter
Copyright: © 2013 Markus Tödter
published by: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
ISBN 978-3-8442-7319-9
Coverlayout und -bild: Markus Tödter
Cover-Foto mit freundlicher Genehmigung
durch den Tierpark Hellabrunn in München
Für Susi
Einleitung
Die Menschheit ist dem Untergang geweiht! Es ist fünf vor zwölf! Gestern standen wir am Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter!
Ich bin sicher nicht der Erste, der als Orakel des Weltuntergangs auftritt. In diesem Buch werde ich zeigen, weshalb die nächsten Jahre abseits aller Panikmache wirklich entscheidend für den weiteren Werdegang der Menschheit sind. Weshalb die unterschiedlichsten Entwicklungen auf einen Punkt zusteuern: einen „Point of no Return“. „Weltuntergang“ muss in diesem Zusammenhang nicht unbedingt heißen, dass die Menschheit komplett ausstirbt. Darunter subsumiere ich auch eine weitere negative Entwicklung in der Zukunft, die in einer Dystopie enden kann.
Die Herausforderungen, vor denen wir alle stehen, sind groß. Da wäre zunächst einmal die Klimaerwärmung mit ihren dramatischen Auswirkungen auf unser Leben. Damit zusammenhängend die Nutzung fossiler Brennstoffe, auf deren bezahlbare Verfügbarkeit das globale Wirtschaftssystem aufbaut und die gleichzeitig einer der Hauptgründe für die Erwärmung auf der Erde darstellt. Erdöl und Erdgas, Steinkohle und Braunkohle können auch als gute Beispiele für den menschlichen Umgang mit endlichen Ressourcen dienen. So werden diese zum einen ohne Rücksicht auf kommende Generationen ausgebeutet, zum anderen verschmutzen sie die Umwelt - ebenfalls zum Schaden unserer Kinder und Enkel.
Zudem darf die weit verbreitete Armut auf unserem Planeten nicht vergessen werden. Sowohl die relative Armut, wie vorwiegend bei uns in Deutschland ausgeprägt, als auch die lebensbedrohende in den Entwicklungsländern, die einen täglichen Kampf ums Überleben zur Folge hat.
Aber zwei andere Entwicklungen sind von noch größerer Tragweite. Erstens die durch ungezügelte Gier ausgelöste Finanzkrise von 2007 nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers, welche in der Folge zu einer weltweiten Wirtschaftskrise anschwoll. Sie stellt nach dem Ende des Kommunismus in den 90ern nun auch den schon als glänzenden Sieger wirkenden Kapitalismus ernsthaft in Frage. Zweitens die Erkenntnis, dass Geheimdienste ein besonderes Interesse daran haben, die Kommunikation aller Menschen unter dem Deckmantel der Terrorismusabwehr zu überwachen. In den Medien wird in diesem Zusammenhang immer wieder der Name George Orwell genannt. In seinem Buch 1984 sagte er einen Überwachungsstaat voraus, der sich in einem ewigen Krieg mit zwei anderen Staaten befindet. „Welche Weitsicht!“, möchte man Orwell zurufen. Big Brother sitzt in jedem Handy, lauscht bei jedem Anruf mit und schaut dem Internetsurfer über die Schulter. Welche große Gefahr von dieser Totalüberwachung ausgeht, werde ich ausführlich darlegen. Ich habe mir zur Aufgabe gesetzt, in diesem Buch zu zeigen, dass die zunehmende Überwachung der Bürger einen Teil der Krise des Kapitalismus darstellt - dem schwerwiegendsten Problem für die gesamte Menschheit.
Besonders möchte ich hervorheben, weshalb die Jahrmilliarden Evolution, die das irdische Leben auf dem Buckel hat, auch in uns noch ihre tiefen, unauslöschlichen Spuren hinterlassen haben und welche Konsequenzen sich daraus für die Bewältigung der genannten Herausforderungen ergeben.
Der Mensch ist ein gespaltenes Wesen. Zum einen zerrt an ihm die Verantwortung gegenüber der Gruppe, in der er lebt. Zum anderen verlangt sein Ich nach einem möglichst angenehmen Leben. Auf diesem Lebensweg wird die Richtung von den Gegensätzen aus Trieben und Emotionen sowie der Vernunft bestimmt. Menschliches Leben zeigt aus diesen Gründen zahlreiche unterschiedliche Facetten. Für welche davon die Gene verantwortlich sind, und wobei Umwelt und Sozialisation ihre Finger im Spiel hatten, ist auch unter Experten heftig umstritten. Besonders in den Wirtschaftswissenschaften gewinnt im Moment eine neue Richtung an Bedeutung, die den auf Eigennutz ausgerichteten „Homo oeconomicus“ zur aussterbenden Art verurteilen könnte.
Aus den genannten Gründen gehe ich zu Beginn des Buches auf die Nähe des Menschen zu den anderen Tieren ein. Schon allein diese Unterscheidung zwischen Mensch und Tier jedoch ist mehr intellektueller als biologischer Natur. Um es mit den Worten von Max Moor zusammenzufassen: „Der Mensch ist ein problematisches Tier.“ Die Grundstruktur des Homo sapiens sapiens unterscheidet sich nicht besonders von anderen hoch entwickelten Säugetieren. Vermutlich haben Sie auch schon einmal gelesen oder gehört, dass die menschliche DNA nur zu 1,5 Prozent von der eines Schimpansen differiert. Zwar befinden sich diese Unterschiede in den entscheidenden Bereichen des Genoms, dennoch ist die Ähnlichkeit frappierend.
Vor fünfeinhalb Millionen Jahren trennte sich der evolutionäre Weg von Mensch und Menschenaffen. In dieser Zeit entwickelten wir uns zur weltbeherrschenden Spezies, deren Verhalten über die Zukunft des Lebens auf dem Planeten Erde entscheidet. Der Stammbaum spaltete sich vor zweieinhalb Millionen Jahren noch einmal in Schimpansen und Bonobos, die somit unsere biologischen Nichten und Neffen darstellen.1
Wie bei einem Computer lässt sich in unserem Gehirn unterscheiden zwischen dem Betriebssystem an sich, das beim Menschen viel höher entwickelt ist als bei allen anderen Tieren, und dem Kernel, dem Kern des Betriebssystems, das nur marginale Unterschiede aufweist und für die grundlegende Steuerung verantwortlich zeichnet. Klar zu erkennen ist dies vor allem dann, wenn eine Entscheidung „aus dem Bauch heraus“ getroffen wurde. Zwar verfügt auch dieser über eine immense Anzahl Nervenzellen – über 100 Millionen, um genau zu sein –, und damit mehr als das Rückenmark, aber diese von uns als „Bauchentscheidungen“ empfundenen Festlegungen laufen dennoch im menschlichen Gehirn ab. Wieso dessen Funktionsweise dafür verantwortlich ist, dass Millionen Menschen hungern müssen, riesige „Plastikinseln“ im Pazifischen Ozean treiben und die reichsten 300 Menschen so viel besitzen wie