Sean D. McCarthy

Das Israfil-Komplott


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ungeschickt, wie sich dieser Sohn einer Hündin verhält.“

      Als sich dann alle Teilnehmer gesetzt hatten, erhob Saddam Hussein seine Stimme erneut, sein Gesicht, sein ganzer Körper strahlten auf einmal eine ungeheure Intensität aus.

      „Söhne Allahs, lasst mich zunächst formell die Delegation aus dem Iran, welche für diese Mission auf Wunsch des religiösen Oberhauptes und Oberstem Führers, Ayatollah Seyyed Ali Chamenei, heute anwesend ist, begrüssen und vorstellen:

      Ayatollah Mohammed Jamshid und Mullah Ali Akbar Kaaveh, beide der hohen Geistlichkeit zugehörig, sowie Shaahin Ahmadinedschad, Cousin des Mahmud Ahmadinedschad. Ich meine diesen Mahmud Ahmadinedschad, welcher wohl in nicht zu ferner Zukunft Staatspräsident des Iran werden wird.

      Desweiteren begrüße ich unseren saudischen Bruder Osama bin Laden, welcher „Al-Kaida“, die einzige und perfekte Organisation gegen die Ungläubigen in dieser Welt gegründet hat und führt; die Organisation, welche bereit und in der Lage ist auch unter höchsten Opfern den Kampf gegen diese Ungläubigen in die westlichen Länder zu tragen.

      Begleitet wird er von dem Ägypter Ayman al Sawahiri, welcher als die Seele des Islamischen Dschihad gesehen wird.

      Mit unserem Treffen heute ist etwas initiiert worden, was die westliche Welt, aber auch fast alle unserer moslemischen Brüder niemals für möglich gehalten haben: Sunniten und Schiiten sitzen vereint an einem Tisch und wollen ihre Auseinandersetzungen begraben, kooperieren in ihrem gemeinsamen Kampf gegen das Böse, gegen die Ungläubigen.

      Auch, dass unsere Länder Iran und Irak den ausschließlich durch die USA und die Zionisten geschürten, gegenseitigen Zorn und Krieg jetzt in brüderlicher Zuneigung beenden wollen, zeigt die unermessliche Güte und Weisheit Allahs.

      Wenn dann Al-Kaida noch ihre mächtige Hand der jetzt entstehenden Allianz leiht, werden wir es mit vereinten Kräften schaffen, endlich den Islam und sein Recht, die Scharia, über diese Welt zu verbreiten.

      Durch al-Libi, den Emissär von Osama, habe ich erfahren, welcher wundervoller Angriff auf die Ungläubigen derzeit von Al-Kaida vorbereitet wird und dass Al-Kaida als mächtiges Schwert des Propheten hier unserer Sache beitreten wird, erfüllt mich mit großer Hoffnung.

      Der Erfolg dieses Angriffes auf die USA, an welchem ich nicht zweifle, würde uns alle hier Versammelten noch besser in die Lage versetzen, einen zweiten, und dann vernichtenden, Schlag gegen die Andersgläubigen binnen 24 Monaten folgen zu lassen.

      Denn der von Al-Kaida geplante Schlag gegen den großen Teufel, nämlich die Zerstörung des World Trade Center, des Pentagon und als donnerndes Finale des Weißen Hauses ist würdig des Gedankengutes, des Mutes des 10. Imam, jenes Imam Ali al-Hadi al-Naqi.

      Wenn dieser stolze und kühne Plan umgesetzt ist, werden der böse Teufel USA und seine westlichen Verbündeten von Zorn und Angst geblendet sein. Und wir würden hierdurch in die Lage versetzt, in aller Stille und unbemerkt unsere Planung und dann die Durchsetzung des zweiten, die Welt der Ungläubigen unterwerfenden Schlages, durchzuführen.

      Auch hier würde Al-Kaida, mit ihrer Fähigkeit, junge Selbstmordattentäter in großer Anzahl zu rekrutieren, zum tragenden Pfeiler:

      Denn wir brauchen einhundert unserer jungen, gläubigen Brüder für unseren endgültigen Sieg. Sie werden für uns den Dschihad in die Welt hinaustragen und als Märtyrer genau so heilig sterben wie einst der Enkelsohn Mohammeds, Husain ibn Ali!“

      Erneut dachte Ayman al Sawahiri „Nicht ungeschickt, wie sich dieser Sohn einer Hündin verhält. Er kennt den Koran mit Sicherheit nicht so wie ein guter Moslem es sollte, aber er spielt dieses Klavier des tiefgläubigen Moslems gut.“ Trotzdem lauschte er, irgendwie gebannt, den weiteren Worten von Saddam Hussein.

      „Da wir, und ich bin mir sicher, dies gilt auch für unserer Freunde aus dem Iran, alles tun werden, diesen Angriff von Al-Kaida auf den großen Teufel zu unterstützen und diese Angriffsplanung für genial halten, hielt ich es für sinnvoll, meinen Geheimdienstchef Barsan Ibrahim zu unserem Treffen hinzuzuziehen, denn er war es, welcher mit mir zusammen die Vorplanung des endgültigen und alles entscheidenden Endkampfes gegen die verhassten Feinde Allahs erarbeitet hat.

      Denn wir sollten beide Angriffe zeitlich und logistisch miteinander verzahnen.

      Ebenso ist der Oberste Richter des Irak, Awad Hamed Al-Bandar, heute und morgen anwesend. Er ist der Mann, der, falls es in der Entwicklung unserer Pläne zu unvorhergesehenen Entwicklungen in meinem Lande kommen sollte, alle Widersacher Kraft seines Amtes entmachten kann.

      Ich habe mich nach den beiden schmutzigen Kriegen, welche die Andersgläubigen meinem Lande aufzwangen, entschlossen, derzeit unsere westlichen Feinde ruhig zu stellen! Ich täusche vor, die im Westen als so wichtig beurteilten Verhaltensweisen ihrer Demokratien, wie Mitspracherecht des Parlamentes, Redefreiheit und was es an solchen Albernheiten mehr gibt, an den Tag zu legen.

      Ich werde diese Charade genau bis zu diesem Tag mitspielen, an dem unsere vereinten Kräfte den Kampf um die Vernichtung der Andersgläubigen begonnen haben. Von diesem Tag an wird es all dies nicht mehr geben, sondern nur noch einen Glauben: Den an Allah. Und sein Gesetz, die Scharia, wird die Welt beherrschen. Aber sollten wir während meiner Charade auf interne Widersacher in meinem Lande stoßen, obliegt es Barsan Ibrahim und Awad Hamed Al-Bandar, diese Widersacher schnell und nachhaltig zur Ruhe zu bringen.

      Nun, Freunde aus dem Iran, der Al-Kaida, lasst mich Ihnen ganz kurz noch die zehn anderen Personen vorstellen, welche auch an diesem Tisch sitzen. Sie sind alle tief in ihrem Glauben an den Islam verwurzelt, auch genauso tief in ihrem Hass gegen die Andersgläubigen des Westens.

      Mein Bruder Barsan Ibrahim und ich haben diese Agenten schon vor vielen Jahren persönlich handverlesen; jeder oder jede von ihnen ist bereit, sich selbst zu opfern, Märtyrer zu werden, um unseren Plan umzusetzen.“

      Jetzt veränderte sich Saddam Hussein, er sprang auf und seine Stimme donnerte auf einmal durch den großen Raum: „Da ich glaube, ja weiß, dass unser Plan, unsere gemeinsame Anwesenheit hier in diesem Raume einmalig, großartig ist, aber für eine riesige Anzahl an Andersgläubigen in der westlichen Welt todbringend sein wird, habe ich für unser Vorhaben den Namen des Erzengels Israfil, also der Brennende, gewählt.

      Dieser Engel wird am Tage des Jüngsten Gerichts zweimal in seine Trompete blasen; dann wird kein Leben mehr auf der Erde sein und die Toten werden auferstehen, um vor Allah Rechenschaft abzulegen. So wird es mit unser aller Hilfe kommen und wir alle werden Werkzeuge Allahs sein, um die Ungläubigen zu vernichten!“

      Er setzte sich wieder und seine Stimme wurde leise, aber war alle in seinen Bann ziehend:

      „Ich habe diese zehn Märtyrer auf „Die 10 Trompeten des Israfil“ getauft. Ich stelle Ihnen diese, unsere internen Kommandeure der Armee Allahs hiermit vor und begrüße zugleich:

      Den Amerikaner Ismail Abidah und seine Frau Genna, den Russen Sergej Wolkow und seine Frau Galina, den Saudi Alim Masaad bin Saud und dessen Frau Rana, den Iraker Tarek al Dschafar und seine Frau Djamila, den Iraner Aschkan Mozhdeh mit seiner Frau Avissa.

      Natürlich sind dies nur Tarnnamen, Tarn-Nationalitäten und Scheinehen, die ich zu unserer und ihrer Sicherheit nicht aufdecken will.

      Wir haben diese zehn Menschen über fast zwanzig Jahre ausgebildet und trainiert. Sie waren und sind bis heute „Schläfer“ in den Ländern, in welche wir sie befohlen haben.

      Wir vertrauen ihnen und ich hoffe, Sie werden unser Vertrauen nach dem Mittagessen bei Ihren Befragungen verstehen und nachvollziehen können.

      Lassen Sie uns hier eine Pause machen und ein Mittagessen einnehmen. Nach diesem würde ich vorschlagen, dass Sie diese Märtyrer in den darauf folgenden Stunden intensiv befragen. Machen sich Ihr eigenes Bild über diese von mir und Barsan Ibrahim ausgewählte Kommandeurselite.

      Sie haben hierbei mein Wort, dass jeder der zehn, wenn es sein muss alle zehn, diese Räume nicht lebend verlassen, wenn Sie ein berechtigtes Misstrauen, sei es von der Herkunft, sei es von den Fähigkeiten, der Position, gegen sie vorbringen und auch beweisen können.