Gerard Aartsen

George Adamski


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sich die Familie Adamski auf der Reise nach Dunkirk im Staate New York mit „einem hochgewachsenen Mann von dunklem Aussehen“ anfreundete, der von Dohan als „Onkel Sid“ bezeichnet wird. Der Fremde verbrachte „während der Reise viele Stunden in Gesellschaft des jungen George“ und nach der Ankunft, so führt Dohan weiter aus, „blieb Onkel Sid viele Jahre mit der Familie befreundet. Oft begegnete George Onkel Sid zufällig auf dem Weg zur oder von der Schule, und er wurde zu einem regelmäßigen Gast und Freund des Hauses Adamski und eine Art Pate für George.“ Dohan schreibt auch, dass Onkel Sid nach dem Tod von Georges Vater tatsächlich die Vaterrolle übernahm. Mehr noch: „Als George zwölf wurde, bot sein wohlwollender Onkel an, seinen weiteren Unterricht zu finanzieren“, und schlug vor, „George in ein Lamakloster nach Tibet zu schicken“. Nachdem Onkel Sid Georges Mutter schließlich von den Vorteilen für ihren Sohn überzeugen konnte, stimmte sie zu. Dohan fährt fort: „George Adamski verbrachte drei Jahre in Tibet, wahrscheinlich die wichtigsten Jahre seines Lebens. In Tibet lernte er die vier Elemente zu beherrschen: Feuer, Wasser, Luft und Erde.“ Auch wurde er Dohan zufolge in östlicher Spiritualität unterrichtet und übte sich in Meditation. Außerdem soll Adamski in Tibet die Fähigkeiten eines Yogi und die Kraft zu Heilen entwickelt haben: „Die Menschen um ihn herum, die von seinen ungewöhnlichen Kräften wussten, wurden gebeten, dies geheim zu halten. Adamski meinte, es könne seinem Ansehen als Lehrer schaden, wenn Menschen ihn als Magier ansehen“4 In ihrem Buch beschreibt Lou Zinsstag jedoch ein Beispiel von Adamskis außergewöhnlichen Kräften, als er 1963 in Rom5 die Ursache für die Missbildung des Auges eines Jungen diagnostizierte. 1936, zehn Jahre bevor er nach eigenen Angaben erstmals eine fliegende Untertasse sah, publizierte George Adamski sein erstes Buch unter dem Titel Wisdom of the Masters of the Far East („Weisheit der Meister des Fernen Ostens“), eine Sammlung von Antworten auf Fragen seiner Zuhörer an ihn als selbsternannten ‘reisenden Lehrer’ des Königlichen Ordens von Tibet. Neben diesem indirekten Beweis seiner Verbindung mit den Meistern der Weisheit ist lediglich ein Fall dokumentiert, bei dem Adamski selbst auf seine Erfahrungen in Tibet verweist, und zwar in einem Interview über die Gründung des Königlichen Ordens. Am 8. April 1934 berichtete die Los Angeles Times folgendermaßen über die neue ’Sekte’: „Zentrale Figur der neuen Bewegung ist Prof. George Adamski, kräftig gebaut, mittleren Alters. Er ist genauso seltsam wie die Sekte, die er leitet. Heute ist er amerikanischer Staatsbürger, und er diente während des Weltkrieges in der Armee, aber als Kind lebte er in den alten Klöstern von Tibet, wo er das Gesetz der Lamas lernte.“ Der Artikel zitierte ihn mit den Worten: „Ich habe dort auf dem Dach der Welt bedeutende Wahrheiten gelernt oder, um genau zu sein, die Kunst jahrhundertealtes Wissen im alltäglichen Leben anzuwenden, um Körper und Geist zu heilen und Beherrschung über Persönlichkeit und Seele zu erreichen.“6

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      Desmond Leslie (links) mit George Adamski in Palomar Gardens, 1954, zu der Zeit, als Adamski an seinem Buch Inside the Space Ships arbeitete.

      Die Lehren in seinem ersten Buch umfassen einen Großteil der Grundlagen der Lehren der Zeitlosen Weisheit, die zwischen 1875 und 1891 von H. P. Blavatsky, die selbst auch viele Jahre bei den Meistern in Tibet studierte7, erstmalig im Westen bekannt gemacht wurden. Diese Lehren wurden später von Alice A. Bailey, die von 1919 bis 1949 als mental-telepathischer Amanuensis für einen der Meister arbeitete, erweitert. Die jüngste Ergänzung der Weisheitslehren ist in den Büchern von Benjamin Creme zu finden. Er führt aus, dass die Meister der Weisheit, die sich nach dem Untergang des Hauptkontinents von Atlantis vor 98.000 Jahren in abgelegene Gebirgs- und Wüstengebiete zurückgezogen hatten, nun wieder in die Alltagswelt zurückkehren. Benjamin Cremes Meister hat inzwischen bestätigt, dass Adamskis „Onkel Sid“ eigentlich ein Raumbruder war.8

       Adamski, der Eingeweihte

      Der beste Beweis für jemandes Charakterstärke, wenn nicht gar für seine geistige Größe, ist, wenn seine Worte sich in seinen Taten widerspiegeln. Im Fall von Adamski ist es nicht schwierig, das nachzuprüfen, wenn wir sein Motto, wie er es in einer seiner Lesungen darlegte, an seinem Leben messen: „Mein Rat ist, so vielen Menschen zu helfen, wie ihr könnt – je mehr Menschen du dienst, desto besser wirst du dich selbst verstehen. Dies sollte das Motiv eines jeden sein, der sich danach sehnt, seine Schicksalsbestimmung, für die er geboren wurde, zu erfüllen.“1

      Robert Chapman, Wissenschaftskorrespondent für die britische Zeitung Sunday Express, erinnert sich an seine Begegnung von 1963 mit dem Mann, an dessen Informationen er zugegebenermaßen vor allem wegen einer Sensationsstory interessiert war: „Ich wusste nicht genug über ihn, um einen klaren Eindruck von dem Typ Mensch, den ich treffen würde, zu haben, aber ich erwartete auf jeden Fall einen offenkundig wohlhabenden Mann (er musste immerhin eine Menge Geld verdient haben!) und einen mit einer einschüchternden ‚Rutsch mir den Buckel runter!’-Haltung. So müsste jemand sein, um all dem Öffentlichkeitsdruck, der Kritik und den Verunglimpfungen widerstehen zu können, die George Adamski hatte aushalten müssen. Als es dann soweit war, traf ich auf einen bescheidenen Mann mit einer sanften Stimme und einem freundlichen, geduldigen Gesicht, der jede Frage ausführlich und höflich beantwortete, ohne den kleinsten Versuch auszuweichen oder das geringste Anzeichen von Feindseligkeit. Jemand, der offenkundig bereit war, Fragen zu beantworten, solange ich welche stellen würde. (…) Wenn jemand ihm Glauben schenkte, war er erfreut; wenn nicht, war das schade, aber was konnte er dagegen tun? (…) Ich sagte mir, falls er an Wahnvorstellungen litt, war er die klarste und intelligenteste Person mit Wahnideen, der ich je begegnet war.“2

      Desmond Leslie scheint dem zuzustimmen, wenn er sich erinnert: „Jeder, der ihn kennenlernte, hielt ihn für einen wirklich netten Mann. Unser erster Kontakt war sehr seltsam. Ein Herausgeber nach dem anderen hatte sich geweigert, Flying Saucers Have Landed herauszugeben, als ich durch einen Bekannten vom ersten Kontakt (mit einem UFO, Anm. des Übersetzers) in der Wüste in der vorangegangenen Woche hörte. Ich schrieb sofort an George und fragte ihn, ob er mir seine Fotos zeigen und sie mich eventuell für mein Buch kaufen lassen würde. Er antwortete, indem er mir eine ganze Reihe beachtlicher Fotos zusandte, mit der Zustimmung, sie kostenlos zu benutzen. Ich dachte, was für ein außergewöhnlicher Mann. Er macht die wertvollsten Fotos der Geschichte und will kein Geld dafür haben. Später schickte er mir sein Manuskript und fragte ganz bescheiden an, ob ich vielleicht einen Herausgeber dafür wüsste. Inzwischen hatte der wackere Waveney Girvan3 mein Buch akzeptiert. Er machte sich Sorgen, dass, wenn wir die Fotos und eine Zusammenfassung von George in unserem eigenen Buch verwenden würden, Georges Buch keine Chance mehr haben würde. Nach langem Grübeln schlug Waveney eine gemeinsame Ausgabe vor. Am folgenden Tag schrieben wir einen Brief an George, der, bevor er unseren Brief empfangen hatte, zurück telegrafierte: ’Einverstanden mit gemeinsamer Herausgabe.’ Hier war wirklich Telepathie am Werk!“4

      Auch Lou Zinsstag kommentiert: „Adamskis bemerkenswerteste Eigenschaften waren nicht sofort sichtbar; man musste ihn gut beobachten. Er hatte eine Art, sie herunter zu spielen, zum Beispiel seine Hingabe an seine schwierige Aufgabe und den Mut, der dazu nötig war, um diese Aufgabe zu erfüllen. Er gab sich lieber wie ein unbeschwerter, lässiger Kerl und sprach niemals in der Öffentlichkeit über seine tieferen Gefühle oder über die Reichweite seines Engagements in den Plänen seiner Raumfreunde.“5

      In ihrem Buch beschreibt Zinsstag auch ihre Wahrnehmung, dass sich Adamski gegen Ende ihrer Zusammenarbeit sehr verändert hatte. „Ich hatte das Gefühl, dass er die Rolle eines zufriedenen Professors spielte, während er eine innere Müdigkeit verbarg6, schreibt sie über ihre Begegnung im Mai 1963. Diese Veränderung hatte offenbar schon einige Jahre zuvor begonnen. „Adamskis Mitarbeiter hatten schon seit einiger Zeit mitbekommen, wie die schwere Bürde der Verantwortung für die Arbeit, die er übernommen hatte, auf ihm lastete und, dass seine Gesundheit zu wünschen übrig ließ … Seine Briefe wurden kürzer, seine Bemerkungen waren oft unklar, und jeder spürte, dass er fortwährend unter Druck stand.“7

      Die Zeitlosen Weisheitslehren weisen darauf hin, dass die letzte Phase der Evolution des Menschen auf dem Planeten Erde