Alle waren einverstanden. Ich holte mein Notebook und stellte es auf den Tisch. Schlau, dass ich die Bilder digitalisiert hatte. Ich ließ den Kram als Diaschau ablaufen. Alle guckten stumm auf den Monitor, wo im Fünf-Sekunden-Rhythmus die Bilder wechselten.
„Stopp“, rief Tyler.
Wir sahen ihn gespannt an.
„Schaut Euch mal den Anzug an. Wenn man mich in so einem Anzug fotografieren würde, würde ich auch den Fotografen verprügeln.“
Jetzt bekam auch Tyler seine Kopfnuss von Mag. Sie grinste dabei.
Fünfunddreißig oder vierzig Fotos weiter rief Mag Stopp.
„Kannst Du das ein bisschen größer zoomen? Ja, so. Seht Ihr den Mann hier im dunklen Anzug mit Weste und Aktentasche? Der gerade an dem Zeitungsständer vorbei geht? Das ist Senator Coleman, Ralph D. Coleman.“
„OK“, warf ich ein. „Aber das ist doch ein völlig harmloses Bild. Er hat keine halbnackte Blondine am Arm, und auch sein Schwanz hängt nicht aus der Hose. Unwahrscheinlich, dass er wegen so eines Bildes Ärger macht.“
„Hat er bemerkt, dass Du ihn fotografiert hast?”, fragte Tim.
„Kann sein, ja ich denke. Aber er hat mich nicht darauf angesprochen. Mal angenommen, er wäre derjenige welcher. Wie hat er mich gefunden? Ich trage ja kein Namensschildchen.“
„Kann er Dir gefolgt sein?”, wollte Tyler wissen.
„Möglich, das hätte ich vermutlich nicht bemerkt.“
„Wohin bist Du den anschließend gegangen?”, fragte Mag.
„Warte, lass mich überlegen. Das ist ja wenigstens zwei Wochen her. Ich glaube, ich war gleich eine Straße weiter in der Galerie, mit der ich gerade wegen einer Ausstellung verhandele. Galerie Fisher Fine Art Photography. Das ist Downtown, im Arts District. Nette kleine Galerie übrigens.“
„Wenn er Dir also ein Stück nachgegangen wäre, hätt er später in der Galerie unter einem Vorwand Deinen Namen erfragen können?“
„Wäre möglich, Mag.“
„OK, machen wir weiter. Bisher scheint mir aber ein prominenter Politiker ein Anwärter auf den ersten Platz in der Hitparade zu sein.“
Ich fand Mags Folgerung schlüssig, auch wenn ich keine Ahnung hatte, was an dem Bild verfänglich sein sollte. Nach weiteren zehn Minuten waren wir durch, ohne ein anderes verdächtiges Foto gefunden zu haben. Ich fuhr das Notebook runter.
„Gut, Coleman also. Mag, kannst Du morgen versuchen, raus zu bekommen, ob er Dreck am Stecken hat?”, bat ich.
„Na klar. Wenn ich dann noch ein Abendessen gut habe.“
„Hast Du. Oder zwei.“
„Dann lasst uns jetzt noch einen Schluck trinken und ein bisschen aufs Meer schauen. Das ist auch im Dunkeln toll“, fand Mag.
Sie hatte schon wieder Recht.
Um Mitternacht verabschiedeten sich Tim und Tyler, Mag folgte ihnen ein paar Minuten später. Sie legte den Arm um mich und gab mir einen züchtigen Kuss auf den Mund. Dann ging sie.
Ich sah ihr nach.
Ich scheuchte George auf und drehte mit ihm die kürzest mögliche Runde am Strand. Bevor ich schlafen ging, legte ich meinen .38er, meine Negativordner, meine IWC, die ich nur manchmal trug, und ein paar persönliche Dokumente in den Panzerschrank und verschloss ihn. Der Schlüssel hing schon an meinem Bund, zusammen mit Haus- und Autoschlüsseln.
Irgendwie beruhigend.
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