bin Gentleman.“
„David? War sie etwa bei dir?“
„Philipp, stell dir mal vor, Julia wäre bei mir gewesen und ich würde das verraten. Glaubst du, sie würde jemals wieder in mein Bett kommen?“
„Wahrscheinlich hat Julia bei Antonia geschlafen!“ stellte Philipp schließlich fest.
„Hat sie nicht!“ erwiderte Toni und sah mich dabei eigenartig an.
Am Mittwochabend verließ ich um kurz vor Mitternacht Davids Zimmer, weil er mal wieder Hilfe bei einer Übersetzung gebraucht hatte. Toni sah mich aus dem Zimmer kommen und funkelte mich böse an.
„Was ist los, Toni?“
„Darüber sprechen wir noch!“
Bereits am Donnerstag klopfte ich an ihre Zimmertür, denn ich wollte das klären. Ich hatte keine Ahnung, was Antonia für ein Problem mit mir hatte, aber es lange vor sich her zu schieben würde es nicht besser machen.
„Was willst du?“ empfing sie mich unfreundlich.
Ich setzte mich auf ihr Bett und fragte:
„Was hab’ ich falsch gemacht?“
„Du benimmst dich einfach unmöglich…“, begann sie wieder.
Ich hörte mir das eine ganze Weile an, dann unterbrach ich sie:
„Dass du mein Benehmen unanständig findest, hab’ ich begriffen. Aber warum bist du so böse auf mich?“
„Du kannst doch jeden Kerl haben, warum musst du dich gerade an Dav…“, mitten im Wort stockte sie.
Endlich begriff ich.
„Du magst David?“
„Das hab’ ich nicht gesagt!“
Doch ihr Gesichtsausdruck war Antwort genug.
„Toni, ich war gestern in Davids Zimmer, weil ich ihm bei seinen Hausaufgaben geholfen habe.“
„Du ihm?“ fragte sie ungläubig.
Ich erklärte es ihr.
„Hast du bei David geschlafen, als dein Bruder hier war?“
„Nein. Ich war in Robins Zimmer.“
„Und du willst wirklich nichts von David?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Stehst du auf Frank oder Matthew?“
„Ich hab’ im Moment überhaupt kein Interesse…“
Sie unterbrach mich:
„Ist ja auch egal, Hauptsache du willst David nicht!“
„Wirst du es ihm sagen?“
„Was?“
„Dass du ihn magst, Toni!“
„Bist du verrückt?“
Ich lächelte Toni an. Keine leichte Sache, in der sie da steckte.
„Verrat mich bloß nicht!“
„Toni, ich werd’ dir jetzt mal was erzählen: Weißt du noch, wie ich an dem Abend als wir Wahrheit oder Pflicht gespielt haben, von dem Streich meiner Mitbewohner erzählt hatte?“
„Du meinst, als du im verkehrten Bett aufgewacht bist?“
Ich nickte.
„Theo war nicht irgendein Mitbewohner, ich war in ihn verliebt.“
„Hast du es ihm gesagt?“
„Nein, das hätte ich mich nie getraut!“
„Warum denn das nicht?“
„Ich war erst neunzehn, als ich ihn kennen lernte und er war siebenundzwanzig.“
„Also richtig erwachsen!“ stellte sie fest.
Traurig nickte ich wieder.
„Kein Wunder, dass dich keine anderen Männer interessieren! Du liebst ihn immer noch!“
„Ich kann ihn nicht vergessen.“
„Und wegen ihm hast du deine Uni verlassen?“ fragte sie mitfühlend.
„Auch, ja…“
Spontan nahm Toni mich in ihre Arme und drückte mich. Sie war wirklich süß!
„Lass uns gemeinsam was machen!“ schlug sie auf einmal vor.
„Willst du mal miterleben, wie Matthew ins Schwitzen kommt?“
Natürlich wollte sie und so fuhren wir mit dem Bus ins Fitness Studio, um an seinem Kurs teilzunehmen.
„Hier kommen eher wir ins Schwitzen als Matthew!“ beschwerte Toni sich schon nach kurzer Zeit.
„Wart’s nur ab!“
Es dauerte nicht lange und Matthew fing mit seinem Bauch, Beine und Po Programm an.
„Pobacken anspannen, halten und wieder locker lassen!“ erklärte Matthew.
„Mach mal vor!“ forderte ich.
Also drehte er sich um und alle anwesenden Damen starrten auf seinen Hintern. Er erntete sogar einige Pfiffe.
„Daran seht ihr, dass meine Übungen auch wirklich funktionieren!“
Matthew liebte es, bewundert zu werden.
„Mach ich das so richtig?“ rief ich.
Daraufhin ging Matthew durch die Reihen und durfte sich bei jeder einzelnen Teilnehmerin den Hintern ansehen. Als er zum Schluss bei mir angelangte, saß ich auf dem Boden und sah ihn an.
„Ich hab’ schon nen knackigen Hintern!“
Die Frauen fingen an zu lachen, auch Matthew grinste mich an.
„Wo liegt denn deine Problemzone?“
„Was denkst du?“
Auffordernd sah ich Matthew an. Leider ließ er sich so einfach nicht aus der Ruhe bringen.
„Leg’ dich mal auf den Rücken!“ forderte er und legte dann seine Hand auf meinen Bauch.
„Und jetzt anspannen!“
Ich zog meinen Bauch ein. Matthew sah mich kopfschüttelnd an.
„Aha! Keine Bauchmuskeln!“ stellte er fest.
„Zieh deine Knie an die Brust und spann dabei den Bauch an! Das machst du fünfmal hintereinander, dann eine kurze Pause und wiederholen!“
Während Matthew unter meine Knie fasste und die Bewegung an mir vorführte, erklärte er allen die Übung.
Bevor Matthew wieder aufstand, um durch die Reihen zu gehen und den Anderen zu helfen, wuselte er mir durch die Haare.
„Warum hat er bei mir nicht geguckt?“ fragte Toni überrascht, als Matthew außer Hörweite war.
„Weil er Rücksicht nimmt.“
„Worauf?“
„Na auf dich! Du zeigst doch immer, dass du Abstand willst!“
„Aber doch nur, wenn David in der Nähe ist!“
„Du findest mein Verhalten also nur unanständig, wenn David in der Nähe ist?“
Als Toni nickte, fing ich an zu lachen. Sie war einfach süß und mir war, als wäre eine schwere Last von meinen Schultern genommen. Ich hatte mir wirklich Gedanken gemacht, ob ich mich wirklich so unanständig verhielt… Außerdem hatte das immer schlechter werdende Verhältnis zu Antonia mich traurig gestimmt. Mein Lachen war befreiend.
„Du bist peinlich!“ warf Toni mir vor.
Ich registrierte, dass alle