Jennifer Weise

Julias Geheimnis


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im Bett. Das konnte nur heißen, dass ich eine Tür weiter musste, denn mein Zimmer lag zwischen denen von Sebastian und Theodor. Also ging ich weiter und legte mich ein Zimmer weiter ins Bett. Ich zog mich nicht mal aus, weil ich viel zu geschafft war. Als ich am nächsten Morgen wach wurde, lag Theo grinsend neben mir und ich musste feststellen, dass ich in seinem Bett gelandet war!“

      Die Männer waren am Lachen, selbst David fand es komisch.

      „Ich fand das damals gar nicht witzig!“

      Nun wandte ich mich an Robin:

      „Wofür entscheidest du dich?“

      „Auch für die Wahrheit, Liebes!“

      „Trägst du eine Maske?“

      „Was denn für eine Maske?“ wollte Philipp wissen.

      „Die Maske der Fröhlichkeit“, vermutete ich.

      „Ja, Liebes!“

      Ich hätte mich mit dieser Antwort zufrieden gegeben, aber David fragte:

      „Warum?“

      „Weil es zuviel Intoleranz gibt!“

      Ich verstand sofort, was Robin meinte und beschloss mit ihm so bald wie möglich alleine darüber zu reden.

      „Matthew, Süßer!“

      Robin hatte eindeutig seine Maske wieder aufgesetzt und spielte weiter. Dennoch krabbelte ich zu ihm und legte meinen Arm um ihn.

      Als Matthew nicht bereit war, auf Robins Frage zu antworten, flüsterte ich Robin zu:

      „Lass ihn uns schminken und ihm nen Rock anziehen!“

      Robin griff meine Idee direkt auf.

      „Vergiss es!“ lehnte Matthew ab.

      „Wenn du das ablehnst, darfst du der Frage nach der Wahrheit aber nicht mehr ausweichen“, erklärte Toni ihm.

      Matthew wagte es und ließ sich darauf ein.

      Robin flüsterte mir etwas zu.

      „Tu das nicht!“

      Doch Robin hörte nicht auf mich.

      „Matthew, was hast du gegen mich?“

      Ich befürchtete, dass Matthew Robin verletzen könnte, beugte mich zu Matthew und flüsterte ihm zu:

      „Bitte sei nett zu Robin!“

      „Warum sollte ich?“

      „Denk an deine Wettschulden!“ erinnerte ich Matthew.

      Schließlich hatte die Jungs gesagt, dass ich bekomme, was ich will, wenn ich es schaffe, mich sexy anzuziehen!

      „Ich hab’ nichts gegen dich, ich kann dich bloß nicht wie Julia als Freundin ansehen. Für mich bist und bleibst du ein Mann und ich kann und will mich Männern gegenüber nicht so verhalten, wie Frauen gegenüber!“ erklärte er sehr offen.

      „Und was hättest du gesagt ohne vorher mit Julia zu flüstern?“ wollte Robin wissen.

      „Im Endeffekt dasselbe. Ich hab’ diese Worte bloß für Julia gewählt!“

      Robin schien zufrieden mit der Antwort.

      „Philipp?“

      „Wahrheit!“

      „Warum hat deine Schwester die Uni gewechselt?“

      Sofort beschwerte ich mich bei Matthew, denn das war nicht fair. David stand mir bei, er war der Überzeugung, dass Matthew so eine Frage nur an mich richten dürfte.

      Also wandte Matthew sich an mich.

      „Nur um dich kennen zu lernen!“ scherzte ich.

      Natürlich kaufte mir das niemand ab und schon waren wir bei der Pflicht. Egal was Matthew nun verlangte, ich würde es tun müssen, denn er würde wegen meiner Vergangenheit nicht locker lassen. Seinem Grinsen sah ich an, dass ihm meine Situation durchaus bewusst war. Frank flüsterte ihm etwas zu.

      „Verlang das doch selbst! Ich weiß da was Besseres! Julia, heute Abend darfst du endlich mal auf meinem Schoß sitzen!“

      „Hältst du so eine Schwerlast überhaupt aus?“ zog ich ihn auf, setzte mich aber dennoch zu ihm.

      Wir alberten noch lange herum, um die Männer machten sich über die Biervorräte her. Als ich aus dem Bad kam und in mein Bett wollte, lag Philipp bereits drin und schnarchte. Er hatte sich genau in die Mitte gelegt, so dass kein Platz für mich blieb. Deshalb ging ich zu Robin und bat ihn um eine Decke, damit ich mich auf die Couch legen könnte.

      „Das ist doch total unbequem, Liebes! Leg’ dich zu mir!“

      Ich nahm sein Angebot an und schlüpfte in sein Bett.

      „Was versuchst du zu verbergen, Julia?“

      „Ich? - Du bist unglücklich!“

      „Woher willst du das wissen?“

      „Ich beobachte dich und mach’ mir Sorgen!“

      „Es ist nicht leicht in dieser Welt, wenn man so anders ist.“

      „Wirst du deswegen oft unfreundlich angemacht?“

      „Ja, Liebes!“

      „Aber das beschäftigt dich gar nicht so sehr?“

      Mir war bewusst, dass Robin ein anderes Problem haben musste, ich kannte ihn mittlerweile gut genug, um es zu merken.

      „Meine Eltern kommen nächsten Sonntag her.“

      „Und? Freust du dich nicht?“

      „Sie wollen mit mir essen gehen.“

      „Das hört sich doch ganz nett an, Robin.“

      „Ich hab’ ihnen nicht gesagt, dass…“

      „Sie wissen nicht, dass du homosexuell bist?“

      „Nein.“

      „Und du willst es ihnen auch nicht sagen?“

      „Nein.“

      „Dann geht doch in ein Restaurant, wo dich keiner kennt. Ich helf’ dir bei den Klamotten und dann wird das schon keiner merken“, schlug ich vor.

      „Das ist nicht so einfach… Ich hab’ ihnen erzählt, dass ich eine Freundin hab’!“

      „Warum denn das?“

      „Mein Vater hat eine ziemlich negative Einstellung gegenüber Exoten und als er letztens wieder einen Verdacht äußerte…“

      „Da hast du dir einfach diese Ausrede einfallen lassen?“

      Robin nickte. Das war wirklich eine schwierige Lage. Robin war sich sicher, seinen Eltern nicht die Wahrheit sagen zu können.

      „Und wenn ich dich einfach begleite?“

      Robin setzte sich auf und sah mich erstaunt an. Dann zog ein Lächeln über sein Gesicht.

      „Dass ich darauf nicht selbst gekommen bin! - Aber musst du nicht arbeiten, Liebes?“

      „Dann muss ich mir wohl einen Tag frei nehmen!“

      Als ich morgens die Küche betrat, saßen Matthew, David und Frank schon dort.

      „Morgen!“ grüßte ich kurz und nahm mir einen Kaffee.

      Direkt hinter mir kamen Philipp und Toni rein. Als wir saßen, forschte Philipp nach:

      „Wo warst du letzte Nacht?“

      Alle Blicke auf mich gerichtet.

      „Du hast dich in meinem Bett breit gemacht, da musste ich ausweichen!“

      „Auf der Couch lagst du aber auch nicht!“

      „War