Lara Johnson

Große Füße


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Bauchgefühl verlassen. Gelang mir nicht immer, aber immer öfter. Wenn mir also irgendeiner von den Besuchern der Tanke nicht ganz koscher war und es vorkam, dass ich allein mit ihm an der Theke stand, las ich eben die Bildzeitung. Na ja, mehr oder weniger. Eigentlich konnte ich dieses Tratsch-Tragödienblatt früher nicht leiden. Also las ich manchmal darin und manchmal tat ich einfach nur so und dachte nach, jedoch immer mit einem kurzen, unauffälligen Blick in Richtung Eingang, es hätte ja Kai rein kommen können.

      Es öffnete sich die Türe. Kai betrat den Raum mit gezieltem Blick in meine Richtung. Lächelnd schlenderte er auf mich zu…

      Zzzzzt… Träum… stellte sich vor mich hin, nahm meinen Kopf in beide Hände, sagte leise: “Hi mein Schatz.” Dem folgte ein langer, intensiver Kuss und ein “Wie war dein Tag? Lust mit mir zu schlafen?”…

      “Mist verdammte Träumereien, tschuldige lie­ber Gott die Flucherei”, sagte die Stimme in mei­nem Kopf jedes Mal, wenn ich in solche Gedanken, wie diese verfiel. So stimmte meist der erste Teil: Kai betrat den Raum, sagte “Tag”, blickte zu mir und lächelte. Immerhin etwas. Danach folgten Dinge zwischen uns wie: Ich schmeiß dir gefühlte 20 Süssli in den Kaffee oder Zucker in deine Unterhose, nur um dich zu ärgern, bähhh, Spaaaaaaaaaaß und etwaige Konversationen wie: “Verhütest du eigentlich mit deinem Gesicht?” “Na vielen Dank für die Blumen. Hast du heute 'nen Clown gefrühstückt?” “Ja, und weißt du wie der geschmeckt hat? Komisch!!!”

      Nein, so ging es nicht nur ab. Auch wir waren in der Lage uns vernünftig zu unterhalten. Das war ja das Schöne an der Sache. Es ging beides. Mit Mirko ging das nie. Er war bei solch witzigen Sprücheduellen meist unbewaffnet oder wenn überhaupt hatte er nur einen stumpfen Bleistift, anstatt wie ich eine Kalaschnikow.

      Als ich dann mal wieder mit Kai an der Tanke ausgelassen Blödsinn machte, gefror mein feuchtfröhliches Lächeln als mein Handy plötzlich ging. Roman, ein alter Schulkamerad von mir, rief an. Wir waren früher eine Zeitlang ziemlich gut befreundet. Seit der Trennung von Mirko meldete er sich wieder öfter bei mir. Allerdings war er mir im Moment mehr lästig, als willkommen. Ständig klingelte mein Telefon, ständig wollte Roman seine Sorgen los werden und irgendwie kam mir diese Situation so langsam aber sicher etwas merkwürdig vor. Ich würde sagen, er hatte die üblichen Probleme, wie viele Familien sie haben. Wenig Geld, zu viel Arbeit und wenig Zuneigung. Schon oft genug hatte ich ihm versucht mit Ratschlägen zu helfen. Mehr konnte ich sowieso nicht machen. Auch seine x Anspielungen von wegen wie lange er schon keinen Sex mehr hatte, gingen mir leicht auf den Keks. Ob per Sms bei der Arbeit oder abends spät. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Mein Bauch meinte “Lass ihn links liegen”. Mein Kopf hingegen sagte mir: “Der Mann hat es nicht leicht und kaum Freunde, schläft ab und an im Auto, weil er vor seinem zu Hause flüchtet. Vielleicht will er einfach nur reden.” Schließlich gab ich ihm eine Chance.

      Als er dann am Abend vor meiner Türe stand, weil er mal wieder verzweifelt war ließ ich ihn rein, obwohl wir schon 22.00 Uhr hatten. Mit ständigem Misstrauen im Hinterkopf, hörte ich ihm zu, versuchte ihm erneut Ratschläge zu geben. Nach zwei Stunden bat ich ihn dann zu gehen.

      Bevor das ungute Gefühl in meinem Bauch ihm gegenüber entstanden war, hatte ich noch vor einigen Wochen zu ihm gesagt: “Wenn du beim nächsten Mal nicht weißt wohin, kannst du zur Not auch mal auf meiner Couch pennen.” Ich Idiot, reden ohne vorher zu denken. Ab und an passierte mir das auch mal. Seine Frau fände das sicherlich nicht so toll und außerdem hätte er auch ins Hotel gehen können, wurde mir dann später bewusst.

      Jedenfalls stand er an dem Abend sicher glatte zehn Minuten in meinem Flur, als würde er irgendetwas erwarten, doch außer dem freundlichen Wink zu gehen, bekam er von mir nichts. Das war es dann wohl, dachte ich mir und beschloss besser auf meinen Bauch zu hören.

      Die nächste Zeit versuchte ich ihn vorerst höflich zu meiden, ging kaum noch ans Handy und antwortete nur noch kurz und knapp auf seine Sms. Er merkte es. Ich bin mir ziemlich sicher. “So wird er wohl Ruhe geben”, nahm ich an, doch das Thema war noch nicht vom Tisch. Es entwickelte sich nur leise, über Wochen hinweg im Hintergrund, unbemerkt von mir und meinem durch Liebesgesäusel verklebten Gehirn.

      Trotz der Mühe die sich Matumbo-Kai mit meinem Radio gemacht hatte, es war im Arsch, aber so was von. Und das absolut Schlimmste war für mich unter anderem zu der Zeit, keine Musik im Auto zu haben. Jammernd stand ich an der Tanke. Kai be­mühte sich eine Lösung zu finden. “Ich guck mal ob ich noch irgendwo ein altes Radio habe, dann kannst du das haben”, meinte er. Ach wie herzallerliebst - schmelz dahin. “Verdammt wie süß er doch ist und gut das keiner meine Gedanken lesen kann”, dachte ich in dem Moment. “Wenn du nur wüsstest, was ich mit dir alles anstellen würde, wenn deine Freundin nicht wäre. Sechs Wochen am Stück mindestens kämst du nicht mehr aus meinem Schlafzimmer. So lange bis du nicht mehr weißt, wo vorne und hinten ist und sich meine Nachbarn höchstwahrscheinlich beim Vermieter beschweren würden, aufgrund der dazugehörigen Geräuschkulisse. - Hatte ich das jetzt gesagt oder gedacht? Puhh gedacht! Auch nicht gegrinst, wie 'nen Honigkuchenpferd? Nee, glaub nicht, sagt zumindest keiner was. Glück gehabt”, sprach nervös meine innerliche Stimme. Schließlich musste ich unbedingt vermeiden, dass irgendwer merkte, dass Kai meine perfekte Droge war.

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