Fritz Sauer

Vogelfrei


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bin Holger und das ist meine Freundin Regina“, sagte Holger, „wir kommen aus Kiel.“

      „Ich bin Felix aus Gütersloh“, antwortete Felix und hob sein Glas, „es freut mich, Euch kennenzulernen.“ Sie prosteten sich zu und Felix schmeckte zum ersten Mal dänisches Bier.

      „Bisschen fad das Carlsten“, meinte Holger mit Kennermiene, „unser Holsten ist mir lieber.“

      „Andere Länder, andere Biere“, entgegnete Regina, „Holsten ist mir viel zu herb, das hier ist genau richtig. Was meinst Du?“

      „Passt schon“, antwortete Felix, „ich bin nicht so wählerisch, ich trinke, was auf den Tisch kommt. Prost!“ Er hob sein Glas und stieß mit Regina an, was ein helles „Kling“ ertönen ließ und dann mit Holger.

      Ruck zuck waren die kleinen Gläser leer und sie bestellten eine neue Runde und dann noch eine und noch eine.

      Felix war Alkohol nicht gewohnt und hatte schnell einen in der Krone. Regina ging es ebenso, nur Holger konnte einiges vertragen und trank noch ein fünftes und sechstes Glas.

      Angesäuselt gingen sie zurück ins Sleep-in.

      Freie Liebe.

      Als Felix vom Zähneputzen zurückkam, waren die beiden Doppelstock-Betten zu einer Insel zusammengeschoben und in der unteren Abteilung lagen Holger und Regina. In T-Shirt und Boxer-Hose kletterte Felix in die obere Abteilung, die er für sich allein hatte, sagte „Gute Nacht“ und zog die Decke bis zum Kinn.

      Das Bier tat seine Wirkung und ließ ihn schnell einschlafen, aber mitten in der Nacht wachte er wieder auf. Was war das? Das ganze Bett rappelte und ließ ihn zunächst an ein Erdbeben denken, aber dann hörte er leises Keuchen und unterdrücktes Stöhnen. Ein Juchzer zeigte an, dass Holger seinen Höhepunkt erreicht hatte und dann wurde es wieder still.

      Felix war schon fast wieder eingeschlafen, da spürte er wieder Bewegung in dem Bett unter ihm. Als er die Lider hob, sah er Regina splitterfasernackt durch den Schlafsaal gehen in Richtung Toilette. Ihr Anblick im schwachen Mondlicht erregte ihn und er dachte: „Blond und drall…“ Gespannt wartete er auf ihre Rückkehr und als sie zurückkam, sah er ihren üppigen Busen und ihr dichtes Schamhaar.

      Irgendwie hatte sie seinen Blick gespürt und schaute ihm direkt in die Augen und lächelte. In dem schwachen Licht sah er ihre Zähne aufblitzen. Verlegen schloss er die Augen, aber als sie am Bett stand flüsterte sie ihm zu: „Gute Nacht, schlaf schön, mein Prinz.“

      Kurz vor dem Morgengrauen erwachte er wieder und hatte einen Ständer in der Hose. Die biervolle Blase wollte entleert werden. Vorsichtig kletterte er die Leiter herunter, aber als er auf einen Schuh trat, machte er doch Geräusche. Besorgt schaute er der schlafenden Regina ins Gesicht und sie öffnete prompt die Augen und blickte ihn an. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie seine Beule in der Hose bemerkte.

      Er erstarrte, aber sie schlug die Decke zur Seite und flüsterte: „Ich muss auch auf die Toilette, das viele Bier...“ Sie war immer noch nackt und ging vor ihm her durch den Schlafsaal, durch den Flur, auf die Damentoilette. Er schaute ihr den ganzen Weg fasziniert auf den Hintern und folgte ihr wie ein Schlafwandler, sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Im Waschraum drehte sie sich plötzlich um, schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn voll auf den Mund. Ihre Zunge drang in ihn ein und augenblicklich stand er in Flammen und erwiderte ihren leidenschaftlichen Kuss. Seine Hände tasteten ihren Körper ab, ihren Rücken, ihren Po, ihre Brüste.

      Er war wie von Sinnen und sein Glied wurde knallhart. Sie streifte mit einiger Mühe seinen Shorty ab und ergriff sein Glied. „Komm zu mir“, flüsterte sie, zog ihn mit sich an die Wand, spreizte die Beine, stützte ihren Fuß auf einer Bank ab und führte seinen Penis ins gelobte Land.

      Er konnte nicht mehr denken, er war nur noch Urtrieb und rieb sich an ihrem Inneren bis er kurz vor der Explosion stand. Ihr Seufzen war dabei intensiv geworden und folgte dem Rhythmus seiner Atmung und seinen Beckenstößen. Ihre Fingernägel bohrten sich in seine Po-Backen, ihr Beckenboden spannte sich an, sie stand vor dem Höhepunkt. Mit einem wilden Aufschrei kamen sie beide zum Höhepunkt ihrer körperlichen Vereinigung und um-klammerten sich, als wollten sie sich nie wieder loslassen.

      Langsam kamen sie wieder zur Besinnung und Felix fragte sich, ob er aus einem Traum erwachte oder ob das alles Realität sei. Regina lächelte ihn an und flüsterte: „So schön wie mit Dir war es noch nie.“

      Felix konnte keine Vergleiche aufbieten, es war sein 1. Mal gewesen. Seine Gefühle überwältigten ihn. „Ich liebe dich“, stammelte er und küsste sie auf den Mund und dann auf ihre Brüste. Sie genoss die Zärtlichkeiten und wuschelte durch seine Haare.

      „Ich mag dich auch, sehr sogar.“

      Da ging das Licht im Flur an und der Schein fiel durch die Milchglasscheibe in den Raum. Jemand ging den Flur entlang.

      Sie flüchteten in eine Toilettenkabine und hörten, wie jemand hereinkam und eine andere Kabine aufsuchte. In der Stille der Nacht hörte man deutlich das Plätschern von Pipi und dann das Rauschen der Spülung.

      Regina setze sich auf die Toilettenbrille und machte ebenfalls Pipi in die Schüssel.

      Die Person entfernte sich wieder.

      Felix war jetzt wieder klar im Kopf und flüsterte: „Es wird hell.“

      „Wir könnten eigentlich duschen gehen, bevor hier alle aufwachen“, sagte sie pragmatisch, nahm zwei Blatt Papier, wischte sich trocken und betätigte die Spülung. „Wir brauchen nur Handtücher.“

      „Was ist mit deinem Freund?“, fragte Felix und es wurde ihm mulmig zu Mute.

      „Holger habe ich gestern im Zug kennengelernt“, antwortete Regina leichthin, „wir sind nicht zusammen. Ich bin solo.“

      Sie lachte los, als sie das verdutzte Gesicht von Felix sah, dann öffnete sie die Kabinentür und schlüpfte hinaus.

      Felix musste erstmal strullern und war anschließend im doppelten Sinne erleichtert: Holger war nicht ihr fester Freund!

      Er verließ die Zelle und suchte seine Shortys, die er in einer Ecke des Raums fand. Als er sie gerade anzog, betrat eine junge Frau den Raum.

      Befremdet schaute sie auf seinen Penis und meinte: „This room is for women.“

      „Sorry“, antwortete Felix, „my mistake“, zog die Hose hoch und verließ den Raum.

      Auf dem Flur kam ihm Regina mit Handtüchern und Unterwäsche in der Hand entgegen und wollte ihn mit sich ziehen.

      „Ich gehe nicht in die Frauendusche“, sagte Felix, „da war gerade eine Frau, die hat mich angemacht. Ich fürchtete schon, sie würde anfangen zu schreien.“

      Regina kicherte.

      „Ok, dann eben nicht.“

      Sie verschwand hinter der Tür zum Duschraum.

      Felix holte sein Kulturtäschchen, sein Handtuch, seine Minihandtücher und seine Badeschlappen.

      Unter der warmen Dusche entspannte er sich und nach dem Abduschen mit kaltem Wasser war er hellwach und frisch. Als er sich abtrocknete, kam ein Pärchen in den Duschraum, zog sich ungeniert aus und ging gemeinsam unter die Dusche. Sie seiften sich gegenseitig ein, kicherten und schäkerten miteinander in einer fremden Sprache.

      Felix war erleichtert: Er war nicht der Einzige, der sich auf fremdem Territorium bewegte!

      Als er zurück in den Schlafsaal kam, standen die Pärchen gerade auf. Nur Holger pofte noch und schlief seinen Bierrausch aus. Regina kam gutgelaunt und mit nassen Haaren ins Zimmer, diesmal in Unterhöschen und Hemdchen, den BH hatte sie weggelassen. Sie vervollständigte ihr Outfit mit einem Minirock und Sandalen und dann war sie bereit für das Frühstück.

      „Lass uns frühstücken, Holger schläft sicher noch eine Weile nach dem vielen Bier, das er gestern getrunken