Christian Reiland

So geht KLARTRÄUMEN


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wäre. Stehst du vor einer solchen, oder befindest dich mittendrin, dann lös deinen Neugier-Anker aus.

      Auf deine Träume und deine Umgebung gemünzt, sieht das folgendermaßen aus.

      Schritt 5: Du hast das Gefühl, dass dein Neugier-Anker etabliert ist.

      Bewerte jetzt einmal, wie stark zurzeit dein Interesse an deinen Träumen ist, auf einer Skala von 0-10 (0 bedeutet keine Neugier ̶ 10, du »platzt« vor Neugierde).

      Sehr schön.

      Ist deine Neugier noch nicht bei 7 oder höher, dann schließ die Augen, denk einmal kurz an deine Träume (im Allgemeinen) und lös deinen Neugier-Anker aus. Atme danach einmal tief ein und aus und öffne wieder die Augen.

      Gut gemacht. Wenn du jetzt an deine Träume denkst, wie hoch ist der Neugier-Wert?

      Schritt 6: Sollte der Neugier-Wert für deine Träume nicht gestiegen sein, dann war der Anker nicht stark genug. In diesem Fall, wiederhole noch einige Male den 3. Schritt.

      Ist er gestiegen, jedoch noch nicht bei 7 oder 8, dann wiederhole Schritt 5, bis dies der Fall ist.

      Schritt 7: Wiederhole die Schritte 5 und 6, in Bezug auf die Neugier auf deine Umgebung, die Welt (Landschaft, Menschen, Tiere, Pflanzen, Dinge), die dich umgibt, jenseits deiner »Scheuklappen«. Was das Klarträumen betrifft, ist dies in meinen Augen der wichtigste Punkt.

      Tipp: Selbst wenn die Neugier auf deine Umgebung letztlich bei 7 oder mehr liegt, tu Folgendes vor dem nächtlichen Einschlafen, vor dem Einschlafen bei einem Nickerchen und vor dem Wiedereinschlafen nach einer Schlafunterbrechung:

      Schließ deine Augen, denk einmal kurz an die Welt, die dich umgibt, und lös deinen Neugier-Anker aus. Atme danach einmal tief ein und aus und schlaf (wieder) ein.

      Damit gibst du der Neugier auf deine Traumwelt, kurz vor dem Träumen, einen gehörigen »Kick«.

      Vielleicht möchtest du die Verstärkung deiner Neugier ja lieber direkt im Unterbewusstsein vollziehen. Eine Kombination mit der Ankertechnik ist natürlich auch möglich.

      Mach es dir bequem und spann daraufhin einmal alle Muskeln deines Körpers für einige Sekunden an, lass los, schließ die Augen und mach drei tiefe Atemzüge.

      Stell dir vor, du befindest dich auf der obersten Stufe einer wunderschönen Treppe, die du nun Schritt für Schritt langsam hinuntergehst. Stufe für Stufe entspannst du dich mehr und mehr und mehr und mehr.

      Das Ende der Treppe ist gleichsam der Beginn eines kurzen Ganges, der wiederum an einer prachtvollen Tür endet. Es ist die Tür zu deinem Unterbewusstsein.

      Du schreitest auf diese zu, öffnest sie langsam und erblickst einen riesigen Raum mit Dutzenden von Monitoren und riesigen Rechnern, die alle miteinander verbunden, vernetzt sind. Wie auch der kleine Bildschirm, der sich auf einem futuristischen Schreibtisch in der Mitte des Raumes befindet. Die Kommandozentrale.

      Vor dem Schreibtisch befindet sich ein bequemer Stuhl, auf dem du jetzt Platz nimmst.

      Dein Unterbewusstsein ist nun bereit deine Befehle anzunehmen. Dieses funktioniert überwiegend per Sprachsteuerung.

      Du sagst laut: »Neugier-Steuerung«, und wie durch Zauberhand erscheint auf dem Tisch vor dir ein Mischpult mit vielen Reglern und Schaltern. Du kümmerst dich jedoch ausschließlich um den Regler mit der Überschrift »Neugier – Umgebung«.

      Auf welchem Wert steht dieser auf der Skala von »0« bis »10«? »0« bedeutet keine und »10« vollständige Traumerinnerung.

      Lös erst die Verankerung (einfach draufdrücken) und schieb ihn danach mit Daumen- und Zeigefingerspitze langsam in Richtung »10«. Lass dir Zeit.

      Experimentier ein wenig mit den verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten.

      Welcher Wert fühlt sich letztlich am besten für dich an?

      Veranker dort den Regler – drück fest drauf. Klick!

      Was immer du wählst, schließ die Programmierung ab, indem du laut: »Einstellungen speichern!«, sagst. Das Mischpult verschwindet, du stehst auf und machst dich auf den Weg zurück. Durch die Tür (vergiss sie nicht zu schließen), den Gang entlang und dann die Treppe nach oben, wobei du Stufe für Stufe mehr und mehr und mehr und mehr in die Wirklichkeit zurückkehrst, klar und erfrischt.

      Auf der obersten Stufe öffnest du die Augen und dehnst abschließend den ganzen Körper.

      Jeweils vor dem Einschlafen und nach dem Aufwachen überprüfe kurz, ob die Neugier noch auf dem eingestellten Wert ist.

      Versetz dich dazu mental in den Kommandoraum, vor den Monitor mit dem Neugier-Umgebungs-Wert. Ist dieser korrekt?

      Wenn nicht, dann weißt du, was zu tun ist.

      Manuelle Einstellungen werden sicherlich vom Unterbewusstsein besser angenommen. Alternativ könntest du versuchen, den Wert per Sprachsteuerung zu korrigieren.

      Mit Blick auf den Monitor, sag einfach laut: »Wert für Neugier – Umgebung auf … erhöhen/reduzieren!«

      Wird daraufhin der gewünschte Wert angezeigt, dann schließ die Programmierung mit »Einstellungen speichern!«, ab. »Kehr« danach zurück in dein Bett.

      Abschließend noch eine kleine Traumerfahrung von mir, die dir zeigt, wie wichtig die Neugier auf (Traum-) Umgebung sein kann.

      Ich befinde mich im Garten meines Elternhauses. Im Gras liegt unser Hund »Cherry«, ein Collie. Was ich als Erstes registriere, ist, dass dieser, vom Hals ab abwärts, flach ist, wie eine Flunder. Die Ursache dafür interessiert mich jedoch herzlich wenig. Dieses ist ebenso der Fall, als Cherry plötzlich anfängt mit mir zu reden und mir Vorhaltungen macht. Und dass dieser Hund, zum Zeitpunkt des Traumes, schon seit mehr als 30 Jahren tot ist, macht mir auch kein Kopfzerbrechen.

      Was war gut? Was war schlecht?

      Gut war, dass ich die »Flach wie eine Flunder«-Sache erkannte, wie auch die Sprechfähigkeit des Hundes. Schlecht, dass die mangelnde Neugier mich nicht zum Nachfragen zwang:

      »Warum ist Cherry vom Hals abwärts so flach?«

      »Warum kann er reden?«

      »Warum ist er überhaupt hier? Er ist doch schon so lange tot.«

      Eine gesteigerte Neugier verhilft dir nicht nur dazu, Unstimmigkeiten im Traum eher zu erkennen. Sie bringt dich auch dazu, diese Abweichungen von der Wachwelt kritisch zu hinterfragen, um letztlich zu dem Schluss zu kommen, dass es sich um einen Traum handeln muss. Wahrscheinlich hätte mir Letzteres, in meinem Fall, sogar der Hund bestätigt.

      Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist wichtig, neugierig zu sein!

      »Schoooon« sind wir bei Punkt 4 der Übereinstimmungen: Auslöser Albträume

      Keiner in der Klartraumgemeinschaft wird wohl bestreiten, wie wichtig die richtige Motivation für das Erzielen von Klarträumen ist. Ich will gar nicht bestreiten, dass eine große Vorfreude auf den nächsten Klartraum, manche nennen es »gehyped« sein, ein wichtiger Faktor ist. Auch eine Liste mit den tollen Dingen, die man im Klartraum machen will, ist sicherlich diesbezüglich hilfreich. Doch wie effektiv sind diese »Techniken« letzten Endes und insbesondere, wenn es um das Öffnen der Tür zum natürlichen Klarträumen geht? Was ist das richtige Motiv?

      Die Vorfreude und die Liste mit positiven Aktivitäten werden sicherlich von unserem Unterbewusstsein registriert, jedoch kaum als wichtig oder gar überlebenswichtig eingestuft. Auf der Prioritätenliste ganz oben stehen in der Regel die Dinge, die mit Schmerz und Leid verbunden sind. Und damit sind wir bei den Albträumen. Ein gutes Motiv für das Unbewusste, die Tür