Dieter Scharnhorst

Verstorbene melden sich zu Wort


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welches Band sie verbunden hat mit ihrem einstigen Lebenskameraden.

      Dies alles aber wurde ihr erst offenbart, als sie bereit gewesen war, nach den Zielen und Wünschen der hohen Geisteswelt zu arbeiten. Denn da gab es vieles zu leisten. Es mussten jene betreut werden, die so verzweifelt in die Geisteswelt hinüber traten. Die Engel Gottes baten sie und die anderen Willigen und erklärten ihnen:

      "Ihr könnt euch jetzt Verdienste in höherem Masse erwerben, wenn ihr euch dieser Verzweifelten annehmt. Denn Marta mit ihren willigen Helfern hatten noch ein besseres Einfühlungsvermögen und Verständnis für diese Unglücklichen, die erst in die Gotteswelt eintraten, denn sie hatten doch selbst vor nicht langer Zeit als Menschen Not und Elend auf Erden miterlebt. So konnten sie den verzweifelten Neuankommenden sagen, dass sie auch durch diese schweren Zeiten gegangen waren, und dadurch hörte man eher auf diese tröstenden Geschwister.

      Nun hatte diese Marta ihre Aufgabe zur Zufriedenheit erfüllt, sodass ein Engel Gottes ihr offenbarte, welches Seelenband sie mit Willy verband, und darum wollte sie jetzt für ihn bitten und ihm seinen Weg des Aufstiegs erleichtern helfen. Denn im vorletzten Leben, da er ihr Bruder gewesen war, hatte er für sie die hohe Geisteswelt gebeten, sie möge ihr vergelten, was sie an ihm getan hatte. Jetzt war es umgekehrt. Jetzt bat sie, Gott möge ihm gnädig sein und ihm seine Schuld nicht so schwer anrechnen wie er es verdiente, denn viele wären in dieser schlimmen Zeit in den Abgrund gezogen worden und hätten sich verloren, weil sie nicht mehr die Möglichkeit hatten, so zu denken wie es vor dem Kriege war. Zu viel Unheil hatten sie über sich ergehen lassen müssen, zu viel Sterben hatten sie mit ansehen müssen und somit hatten sie den Boden unter den Füssen verloren.

      Nun das alles wollte die Gotteswelt den Schwergeprüften nicht anrechnen. Sie wollte den einzelnen Soldaten die Schuld nicht so in dem Maße geben, sondern jene sollten zur Rechenschaft herangezogen werden, die für den Krieg verantwortlich waren. So wollte man jenen Soldaten die Gnade Gottes nicht vorenthalten, aber den Anderen, welche den Krieg verschuldeten, erhielten sie nicht, wurden auf das Schwerste bestraft und müssen das Unrecht, je nach Schuld in mehreren Inkarnationen wieder gutmachen bzw. abtragen.

      Sie, diese heimgekehrten Geschwister, die im Kriege Gefallenen, die in solcher Not und Bedrängnis waren, sie durften von den himmlischen Helfern getröstet werden und wurden dann in ihre passende Stufe geführt.

      So hatte diese Marta ganz besonders bei ihrem einstigen Mann ihre Aufgabe gefunden. Sie hatte die heilige Geisterwelt angefleht und sich zuvor durch ihr fleißiges Arbeiten verdient gemacht, dass man ihr ihren Wunsch erfüllte, mit ihrem Lebenskameraden zusammen zu leben, d.h. sie konnte die Zeit der Läuterung mit ihm teilen. Und so konnte sie ihm beistehen und dadurch seinen Aufstieg beschleunigen. Wenn sie ihn auch zeitweise wieder verlassen musste, so geschah es deshalb, weil er beweisen musste, dass er aus eigener Kraft, ohne ihren ständigen Beistand, fähig war, seine Aufgaben zu erfüllen. Denn der freie Wille soll unbeeinflusst durch andere zum Ausdruck kommen.

      So musste also diese Marta von Zeit zu Zeit ihren Lebenskameraden allein lassen, aber sie freute sich umso mehr, wenn sie ihn wieder besuchen durfte, um gemeinsam mit ihm die Aufgaben zu erfüllen. So ließ man die beiden später für längere Zeit zusammen, da Marta aus freien Stücken die Läuterung mit ihm teilen wollte. Sie selbst hatte keine bedrängte Läuterung durchzustehen gehabt. In späterer Zeit, als die größte Bedrängnis für ihren Kameraden vorüber war, als ihm Erleichterung zuteil wurde, da sollten sie wieder beisammen sein dürfen. Marta hatte dann versucht, ihm ihre Liebe wieder zu geben.

      Als er dann ebenfalls einige Stufen, oder viel mehr einige Schritte aufgestiegen war, hatte man es ihm auch klargemacht, welches Band der Verbundenheit ihm mit dieser Geistschwester umschloss. Auch ihm wurde wieder, wie in einem Film vor Augen geführt, durch welche Leben sie gegangen waren, welche Freundschaften sie in der Geisteswelt zusammen gepflegt und welche Aufgaben sie miteinander ausgeführt hatten. So hatte er sich jetzt auch wieder darüber, gefreut und konnte sein Denken heben. Nach und nach hatte er sich also gewandelt, denn anfänglich waren noch für lange Zeit niedere Gefühle in seiner Seele, von denen er sich nicht so schnell lösen konnte, so wenig wie von dem was ihn einst belastet hatte.

      Diese Marta bemühte sich, an ihm gut zu machen, was nur möglich war. Dadurch, dass ihm offenbart worden war, welches Band der Verbundenheit sie umschloss, hatte er größeren Mut aufgebracht und alles darangesetzt, um so zu leben, wie die Gotteswelt es von ihm verlangte. Auch die Arbeit, die in der Gotteswelt von ihm verlangt wurde, hatte er mit großem Eifer ausgeführt. Denn er hatte nur ein Verlangen, dass dieses Band ihm erhalten blieb. Es wurde ihm auch zur Bedingung gemacht, dass dieses für ihn nur aufrechterhalten bliebe, wenn er sich um seinen Aufstieg bemühe.

      So ließ man sie für lange Zeit zusammen, dann aber kam wiederum ein Geist Gottes und erklärte ihnen, dass es für sie besser sei, sich nun zu trennen, denn jedes sollte, und das bezieht sich auf die heutige Zeit, jedes sollte nun seine eigenen Wege gehen und sich um den weiteren Aufstieg bemühen. Denn für jedes ist ein neues Ziel gesetzt.

      Beiden wurde erklärt, was sie künftig erreichen müssen, um sich wieder zu finden. Jedes muss nun für sich als Prüfung eine Aufgabe in der Gotteswelt erfüllen, damit sie wieder zusammengeführt werden dürfen. Meines Wissens steht noch nicht fest, auf welche Art und Weise dieses geschehen wird.

      Dass beide sich bemühen werden, ihre Aufgaben zu erfüllen, ist wohl verständlich; denn die beiden fühlen sich so zueinander hingezogen, dass jedes alles daran setzt, seine Aufgaben zu erfüllen, nur um wieder zusammen zu kommen.

      Dazu muss ich folgendes erklären. Es hat seinen tiefen Grund, warum diese beiden sich zu einander hingezogen fühlen, denn sie gehören zusammen. Wie Gott die Geisterwelt geschaffen hat, sind es immer zwei, die zusammengehören. Diese beiden haben sich nach dem Geisterfall schon wieder in den unteren Stufen ihres Aufstieges gefunden. Sie hatten sich wieder erkannt und jedes hatte versucht, dieses Band der Verbundenheit zu behalten, einander wieder zu finden. Sie hatten dafür Aufgaben auf sich genommen, sie hatten manches überwunden und ja gesagt zu den Anforderungen, weil ihr Band der Liebe so groß war, dass sie alles überwinden konnten.

      Wenn zwei das Glück haben, sich schon in den unteren Aufstiegsstufen wieder zu begegnen, so heißt das nicht, dass in ihrem Aufstieg keine Trübnisse mehr ihren Weg kreuzen würden, dass kein Schicksal noch Prüfungen dem einen oder anderen zu schaffen machten. Zusammen werden sie sogar in der Not auf die Kraft und Stärke ihrer Zusammengehörigkeit geprüft.

      Nun könnt ihr euch vorstellen, dass sich diese beiden auch fernerhin bemühen werden, ihre Aufgaben so zu erfüllen, dass sie dereinst in eine bessere Zeit hineingeboren werden und in ein Land, wo keine Kriege in Aussicht stehen für sie. Inzwischen dürfen sie nun auch die Menschheit betrachten, wie sie heute ist. Und sie leisten dort ihren Beitrag an den geistigen Aufstieg der Menschen. Sie sind dahin eingereiht zu wirken, dass Friede unter den Menschen herrscht, da wo sie wiedergeboren werden.

      5. Fallbeispiel

      Reichtum verpflichtet, das kann man ganz besonders in dem nachfolgenden Beispiel, der medial durchgegeben wurde, erfahren. Besonders wenn man wegsieht, wie es armen und in Not geratenen Menschen überall und sogar sprich: vor unserer Haustür ergeht. Oft blickt man verächtlich auf sie herab und meint: Wer sich genug anstrengt, dem wird es so nicht ergehen. Aber manches Schicksal kann man doch gar nicht beurteilen, denn bei dieser heutigen Herzlosigkeit landet man schnell ins Abseits.

      Geist Gottes: In diesem Fallbeispiel möchte ich von einer Frau mit dem Namen Elfriede erzählen, die bei ihrer Rückkehr in die Geisteswelt behauptete, sie sei fromm gewesen, und wenn sie streng gewesen sei, dann immer zugleich auch gerecht.

      Das Urteil der Geisterwelt Gottes lautete aber anders. Sie fand bei dieser Seele nicht Frömmigkeit, sondern Herzenshärte, nicht Gerechtigkeit, sondern Ungerechtigkeit, Selbstsucht und Geiz. Infolge ihres Reichtums hatte diese Frau unter ihren Mitmenschen in hohem Ansehen gestanden, aber nicht so in den Augen der Gotteswelt. Sie hatte in ihrem Erdenleben ein großes Landhaus und dazu noch weitere Gebäude besessen. Als die Gegend von einer Überschwemmung heimgesucht wurde, kamen ihre Nachbarn in große Not, denn ihre Häuser waren nicht mehr bewohnbar. Sie kamen