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Monika Heil
Wenn die Idylle trügt
Krimi
Imprint
Wenn die Idylle trügt
Monika Heil
Copyright: © 2019 Monika Heil - [email protected]
Umschlag & Satz: sabine abels | www.e-book-erstellung.de
Druck: epubli
Ein Service der neopubli GmbH, Berlin
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Dieser Roman ist – wie immer –meinem lieben Mann Edgar gewidmet und diesmal auch meiner Freundin Brigitte Kühn.
Sie wissen beide, warum.
Das Buch
Stalking, Betrug, eine ominöse Foto-Datei und sogar ein Tötungsdelikt sorgen dafür, dass es nur scheinbar idyllisch zugeht im Leben einiger Menschen in Stade. Zunehmend schwierig gestaltet sich der Alltag und die Ehe von Felia und Sven Lewandowsky. Da ist der Maler Bruno Meiser und seiner Muse Manuela und – nicht zuletzt – Thomas, der nun das Haus von Eleonore Marten bewohnt, die z.Zt. auf Milos lebt. Alle Schicksale ist miteinander verbunden.
Der Roman ist eine Fortsetzung von ´Eleonore ordnet ihr Leben`, deren Missetaten bisher noch nicht aufgeklärt waren und nun teilweise in neuem Licht erscheinen.
Die Autorin
Monika Heil, Jahrgang 1945 wohnt seit Beginn ihres Ruhestandes mit ihrem Ehemann in Stade. Bis dahin hatte sie ihren Lebensmittelpunkt in der Nähe von Frankfurt, wo sie in der Rechtsabteilung einer Versicherung arbeitete. Zeitgleich engagierte sie sich ehrenamtlich im sozialen, kommunalpolitischen und kulturellen Bereich. Nun widmet sie ihre Zeit dem Schreiben. Dies ist ihr vierter Roman und die Fortsetzung von Eleonore ordnet ihr Leben, der im MCE-Verlag erschienen war.
1. Kapitel
1.
»Wenn ihr wollt, könnt ihr das Haus haben.«
»Papa, was soll das? Wir sind zufrieden mit unserem Haus am Horstsee. Und für uns drei zusammen ist deines sowieso zu klein.«
»Und für mich allein ist es schwer zu ertragen. Ich ziehe aus.« In seinem Blick lag Überforderung und Hilflosigkeit.
»Papa! Wo willst du denn hin?« Der Vorwurf in Felias Stimme ließ den Ton um einiges ansteigen.
»Ich ziehe zu Teresa!«
»Papa!!!« Jetzt wurde ihre Stimme schrill. »Mama ist seit sechs Monaten unter der Erde. Und wer ist Teresa?«
»Du hast sie damals in Bad Bederkesa gesehen.«
Also doch.
Blitzartig stieg die Erinnerung an eine Szene in ihr auf, die nie ganz geklärt worden war. Damals waren Sven und sie noch nicht verheiratet gewesen. Sven. Er hatte ihren Verdacht immer wieder entkräftet, bis sie nicht mehr über das Thema sprachen. Wut schnürte ihr die Kehle zu.
»Du musst das verstehen, Kind. Hier habe ich zu viele …«
»Nichts verstehe ich«, schrie sie und rannte aus dem Zimmer. Luft! Sie brauchte frische Luft. Die Tür knallte hinter ihr zu, als sie das Haus ihres Vaters grußlos verließ. Sie murmelte noch einen Satz, der in abgehackte, unzusammenhängende Worte zerfiel und den ihr Vater nicht mehr hörte. Plötzlich fiel ihr ein kürzlich gelesener Text ein. ´Spuren von Arsen in zu vernachlässigender Menge. Herkunft unbekannt. Wahrscheinlich von einer unbekannten Lebensmittel- oder Metallbelastung`. Der Obduktionsbericht. Sie erinnerte sich schwach an ihren Chemieunterricht im Athenaeum, wusste, dass Arsen ein Element war. Mehr nicht. Der Gedanke verflog sofort, als sie ihren Vater aus dem Haus kommen sah. Sie wollte nicht mit ihm reden. Schnell startete sie den Motor und fuhr mit quietschenden Reifen davon. Was die Nachbarn dachten, war ihr egal. Und schon gab es den nächsten Aufreger. Mist! Auf der Glückstädter Straße war doch noch nie geblitzt worden! Mist, Mist, Mist. Vor den Berufsschulen bestand eine kurze Dreißiger Zone, die sie nicht beachtet hatte.
Kurz darauf hatte Felia die Elbe bei Twielenfleth erreicht und erklomm den schmalen Deich, setzte sich auf die weiße Hochzeitsbank und atmete tief durch. Ein, aus, ein. Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie wischte sie nicht weg. Blicklos starrte sie auf die Elbe. Alles sollte sein wie immer, wünschte sie sich und nichts war mehr wie immer.
Liane Hansen war seit einem halben Jahr tot. Spaziergänger hatten sie in den Schwingewiesen gefunden, wo sie jeden Morgen sehr früh eine Joggingrunde drehte. Äußere Spuren von Gewalt waren nicht zu erkennen. Herzschlag? Vergiftung? Wegen der ungeklärten Todesursache an ungewöhnlichem Ort wurde eine Obduktion vorgenommen. Spuren von Arsen! Papa? Niemals. Diese Teresa? Hätte sie Mama Gift verabreichen können? Wann denn? Wo? Sie hörte Svens Stimme. »Felia, du verrennst dich da in was. Denk an deine Phantasien, deine Nachbarin betreffend.«
Nein, diesmal würde sie sich nicht von Sven beruhigen lassen. Wegen Frau Marten mag er Recht gehabt haben. Mamas Tod war etwas anderes. Der ging sie persönlich an. Ihre Jackentasche spielte ´True love`. Eine Nachricht von Sven. Seine SMS informierte sie, dass er zum Abendessen nicht zu Hause sein werde. Wie oft hatte das Papa auch zu Mama gesagt? Termine, Termine. Zum Kotzen das alles. Wieder kamen die Tränen. Niemand sah es, denn weder Spaziergänger, noch Radfahrer kamen an ihrer Bank vorbei. Selbst Frachter brachten keine Bewegung ins Bild, denn es herrschte Niedrigwasser.
Eine halbe Stunde später fuhr sie nach Stade zurück.
2.
Felix Hansen sah seine Tochter davonbrausen.
»Wir sprechen uns später«, rief er dem Auto hinterher und war selbst nicht sicher, ob es sich um ein Versprechen oder eine Drohung handelte. Letztendlich war das egal. Felia hörte es nicht. Mit hängenden Schultern ging er zurück ins Haus. Die Tür klinkte langsam ins Schloss. Felix lehnte sich müde dagegen. Hätte er das jetzt nicht sagen sollen? Seine Tochter hatte Recht. Es war zu früh, Entscheidungen zu fällen, die seine Zukunft betrafen. Schwerfällig wie ein alter Mann ging er weiter in die Küche, um sich ein Glas Wasser zu holen. Müde setzte er sich an den Tisch und trank in kleinen Schlucken. Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Ständig und ständig.
Er hatte Liane geliebt. Sehr geliebt. Deshalb hatte er sich auch von Teresa Bergmann getrennt, als seine Frau von ihrem Verhältnis erfuhr. Sofort. Sie hatten sich versöhnt und ihre gute Ehe fortgeführt. Gute Ehe? Ja, doch. Es war eine gute Ehe gewesen, auch wenn er hin und wieder nach anderen Frauen geschaut hatte. Teresa Bergmann und er hatten sich voneinander fern gehalten. Bis zur Steuerberater-Tagung in Hannover. Es war Teresa gewesen, die an alte Zeiten angeknüpft hatte. Und er hatte sich nicht gewehrt, nur darauf geachtet, dass niemand von ihrer erneuten Beziehung erfuhr. Er dachte an die peinliche Begegnung in Bad Bederkesa, die nun allerdings schon lange zurücklag. Sein Schwiegersohn hatte ihm damals sehr geholfen, die Bedenken seiner Tochter zu zerstreuen. Männer hielten eben zusammen.
Felix Hansen verließ seinen Platz am Fenster, von wo er in Gedanken versunken nach draußen geschaut hatte, ging zum Telefon und wählte die Nummer seines Schwiegersohnes.
»Lewandowski.«
»Felix hier. Können wir reden?«
»Was ist passiert?«
»Nix ist passiert, außer, dass deine Frau und ich uns mal wieder gestritten haben. Kannst du kommen?«
»Warte mal, ich muss schnell meine Termine abchecken.« Kurze Pause. Felix trommelte