Du musst verstehen, Paolo, er war wie ein getriebenes Tier, dein Vater. Er sah keine andere Möglichkeit. So begann er mit 14 Jahren als Putzkraft in einer Bank und als er jeden Tag die schick gekleideten Banker in ihren teuren Anzügen sah, beschloss er eines Tages, selbst einer zu werden. Wenn diese Männer solche Anzüge tragen konnten, dann mussten diese viel Geld zum Leben haben. Anscheinend lebten sie in Saus und Braus.
Er studierte abends oft nach seiner Schicht einige herumliegende Bankauszüge und Akten und machte in einer öffentlichen Schule für Berufstätige seinen Abschluss im Bankwesen. Er bewarb sich bei dieser Bank als Banklehrling, doch sie wiesen ihn zuerst ab. Er gab nicht auf und bewarb sich bei Banken in der ganzen Stadt. Solange bis er eines Tages einen Job als Bankassistent bekam. Dort musste er zuerst Akten sortieren, schreddern, usw. Doch eines Tages gab man ihm eine Lehrstelle und anschließend einen Job als Bankangestellter, weil man feststellte, dass er gut mit den Kunden umgehen sowie mit Zahlen gut jonglieren konnte und auch sonst ein kluges Kerlchen war. Und nun ist er heute ein erfolgreicher Banker. Er hat sich von ganz unten nach ganz oben hochgearbeitet. Und dies möchte er dir vor Augen führen, dass das Leben eben kein Wunschkonzert ist und sich die Pläne oft schnell ändern können.“
6.
„Paolo? Hey, Mann! Was ist los mit dir? Träumst du oder was?“
Paolo bemerkt erst jetzt, dass er die letzten Minuten vollkommen abgeschweift, mit den Gedanken wieder in die Vergangenheit gereist war und seine jetzige Umwelt komplett ausgeblendet hatte.
Bis ihn Mario zurück in die Gegenwart katapultierte. Er fühlt sich wie jemand, der für Stunden im Wasser untergetaucht gewesen war und nun an die Oberfläche geholt wird. Seine Sinne sind noch trüb und begreifen kaum, wo sie sich befinden. Am liebsten würde er sich jetzt ohrfeigen, um wieder ein klares Bewusstsein zu erhalten, doch das würde merkwürdig aussehen. Sein Kumpel Mario würde ihn für verrückt erklären. Er hört ihn schon sagen: „Hey, bist du jetzt total bescheuert geworden? Paolo, der melancholische Spinner!“ Und um dies zu vermeiden, sagt Paolo nur: „Sorry, Mario. Deine Geschichte über die heiße Blondine war einfach zu bildlich. Ich hab mich hinreißen lassen und mir eine eigene Story, wie wir beide eine kleine Nummer schieben, im Kopf ausgedacht.“ Er tippt sich gegen seine rechte Schläfe und verzieht wiederum seinen Mund zu einem schelmischen Grinsen. Sein Kumpel Mario verfällt daraufhin in ein schallendes Gelächter, worin Paolo einstimmt.
Bis er sie genau in diesem Moment erblickt. Eine wunderschöne, zierliche und dennoch perfekt proportionierte Brünette in einem königsblauen bodenlangen Kleid, welches sich perfekt an ihren wohlgeformten Körper schmiegt. Ihre seidigen, langen Haare sind locker hochgesteckt und sie trägt ein dezentes Make-up. Bis auf diese sinnlichen rotbraunen Lippen, welche ihn fast um den Verstand bringen.
Als sie plötzlich sein hypnotisiertes Starren bemerkt, erkennt er ihre leuchtend grünen Augen, welche einen neugierigen Ausdruck verraten. Das ist der Augenblick, in welchem sich Paolo in Laure verliebt.
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