Hanspeter Hemgesberg

Rund um die beste Gesundheit


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& Phantomschmerzen“

      (Z.n. Amputation)

      Sonstige chron. Schmerzen

      (u.a. Dauerschmerzen nach Virus-Infektion [z.B. Zoster-Infektion], …)

      Schmerz-Grade & Schmerz-Qualitäten

      Das Empfinden & Bewerten „seines“ Schmerzes, also des jeweiligen Schmerz-Grades bzw. der Schmerz-Stärke ist ein rein subjektives!

      Was bei dem einen Patienten bereist ein höhergradiger Schmerz ist, das empfindet eine andere Patientin noch als erträglichen Schmerz.

      Dennoch ist das subjektive Erfassen und Bewerten der gerade bestehenden wie der im Tages- bzw. Wochenverlauf durchschnittlich vorliegenden Schmerzen – besonders von chronischen – für die Therapie wichtig und unerlässlich.

      Eine wertvolle Hilfe stellt die sogen. „Visuelle Analog-Schmerz-Skala (VAS)“ dar. Anhand dieser Skala wird der Schmerzgrad/die Schmerz-Stärke/-Intensität erfasst.

      Dabei wird bewertet nach folgenden Schmerz-Graden (SG):

      Schmerzgrad (SG)-Einteilung

      SG 0 kein Schmerz

      SG 1-2 leichter Schmerz, der nicht in der Lebensführung beeinträchtigt

      SG 3-4 mittelmäßiger Schmerz, v.a. empfunden als nagender,

      unangenehmer Schmerz, zeitweise Beeinträchtigung der Lebensführung/

      qualität

      SG 5-6 mäßiger Schmerz, Schmerz ist aber bereits durchgängig die

      Lebens-Führung & -Qualität beeinträchtigend

      SG 7-8 starker, intensiver & als „schrecklich“ empfundener Schmerz mit

      Einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensführung/-qualität

      SG 9-10 extrem starker = schlimmst möglicher Schmerz, nahezu

      unerträglich; Lebensführung/-qualität hochgradig eingeschränkt

      Besonders schwierig ist die SG-Einteilung (das gilt übrigens auch für die Einordnung von Schmerzempfinden & Schmerzqualität sowie von Schmerzart bei Kindern und Senioren - zumal, wenn dort kognitive Einbußen bestehen -).

      Ein Wort zur Schmerz-Intensität.

      Eine wertvolle und aussagefähige Hilfe stellt dabei die Intensitäts- bzw. Schmerz-Stadien-Einteilung nach Prof. H.U. Gerbershagen dar.

      Unterteilt werden dabei 3 Stadien mit zeitlichen Aspekten (Schmerz-Verlauf), räumlichen Aspekten (Schmerz-Lokalisation), Medikamenten-Einnahme-Verhalten (Compliance), Beanspruchung von Einrichtungen des Gesundheitswesens (Ärzte, Psychotherapeuten, Schmerzambulanzen, Krankengymnasten/Masseure, Kliniken, Reha-Einrichtungen u.a.) und psychosoziale Belastungsfaktoren.

      Das Schmerzempfinden ist stets subjektiv.

      Für jeden stellt sich die Schmerzqualität/Schmerzart anders dar. Schmerzen lassen sich unterteilen in:

      Affektive Schmerzen

      [= drücken ein Gefühl/Emotion aus / Qualität: quälend, marternd, lähmend, heftig, schrecklich]

      (Hinweis: der affektive Aspekt wird zudem unterteilt in eine unmittelbar emotionale Komponente & eine emotionale Langzeit-Komponente)

      Sensorische Schmerzen

      [= die Sinnesqualität betreffend / Qualität: stechend, drückend, brennend, hämmernd, klopfend, bohrend, stechend]

      Diese Qualitäten werden verschiedenen Hirnarealen zugeschrieben, so die …

      Sensorische Komponente

      primärer und sekundärer somato-sensorischer Cortex der Großhirnrinde

      Unmittelbar emotionale Komponente

      Cortex der Insula (= Rinde des 5. Großhirnlappens) & Gyrus cinguli anterior (= gehört zum Limbischen System)

      Emotionale Langzeitkomponente

      präfrontaler Cortex (= Teil des Frontallappens des Großhirns)

      Bleiben noch zu erwähnen:

      Die möglichen Begleit-Symptome ausgelöst durch den Schmerz zu erfragen.

      Auch Umstände, die Schmerzen beeinflussen oder begleiten, können einen Hinweis auf die Schmerzursache geben. So weisen z.B. bei heftigen Kopfschmerzen Licht-Empfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen auf eine Migräne hin.

      Auch diese Beschwerden/Symptome gilt es zu erfassen und zu dokumentieren (s. später unten).

      Schmerz-Chronifizierung

      Die einzelnen Schmerz-Chronifizierungs-Stadien werden nach Schmerz-Verlauf und -Lokalisation, Verhalten bei der Medikamenten-Einnahme, Inanspruchnahme des Gesundheitswesens und psycho-sozialen Risikofaktoren eingeteilt.

       Stadium I

      Bei diesem Grad der Chronifizierung empfindet der Patient Schmerzen von unterschiedlicher Intensität. Außerdem gibt es auch noch schmerzfreie Intervalle. Der Ort des Schmerzgeschehens kann klar umschrieben werden und es ist auch meist nur ein Schmerzpunkt auszumachen. Die Einnahme der Schmerz-Medikamente erfolgt dem Schmerz angemessen und entsprechend der ärztlichen Verordnung. Meist konsultiert der Betroffene nur einen Arzt und die empfohlenen Spezialisten. Es erfolgten auch noch nicht mehr als eine Krankenhaus- oder Reha-Behandlung aufgrund der Schmerzen oder auch nicht mehr als ein Schmerz-bedingter operativer Eingriff. Im familiären und psychosozialen Bereich gibt es die üblichen Probleme.

      Stadium II

      Die Schmerzen werden als lang anhaltend empfunden, die Intensität wechselt wenig. Die Lokalisation des Schmerzgeschehens umfasst größere Areale. In Bezug auf die Medikamenteneinnahme sind vereinzelte Missbrauchs- und Entzugs-Episoden zu beobachten. Ein Arztwechsel erfolgte schon zwei- bis dreimal, Spezialisten gleichen Fachs werden häufig gewechselt. Wegen der Schmerzen erfolgten schon 2-3 stationäre Behandlungen und operative Eingriffe. Das Schmerzgeschehen wirkt sich zu-nehmend auf die Ehe, Familie, soziale Umwelt und den Beruf aus.

      Stadium III

      Der Patient klagt über Dauerschmerzen. Mehr als 70% der Körperoberfläche sind vom Schmerzgeschehen betroffen, der Schmerz lässt sich an vielen Köperstellen lokalisieren. Ein Arztwechsel erfolgte mehr als 3mal, teilweise sucht der Patient zwanghaft und ziellos immer mehr Ärzte auf (= „Doctor hopping“). Außerdem haben die Betroffenen meist schon mehr als drei schmerzbedingte Behandlungen und operative Eingriffe hinter sich. Es kommt zum Versagen im Bereich der Familie, der Ehe/ Partnerschaft und im Beruf/Studium sowie im Gesellschafts- & Sozial-Leben.

      Schmerz-Dokumentation

      Nichts sollte „gehen“ in der Schmerzbehandlung ohne eine fortlaufende Dokumentation und zwar einmal durch den Kranken seinerseits und dann andererseits durch den/die Behandler.

      Das heißt „regelmäßiges & konsequentes Führen“

      Schmerz-Tagebuch

      [entweder handische Eintragungen oder alternativ Dokumentation via PC / Print-Tagebücher erhältlich vom behandelnden Arzt oder Formular-Ausdruck im Internet oder Software im Internet / darin sind u.a. festzuhalten: Schmerzgrad zu bestimmten Tageszeiten, Änderungen im Schmerzcharakter, Haupt-Schmerz-Lokalisation, sonstige Befindlichkeiten (bes. psychische), psychische aktuelle Verfassung, verordnete „Gesamt-Schmerz-Medikation“ & aktueller Schmerzmittel-Bedarf, verordnete sonstige Arzneimittel (z.B. Psycho-Pharmaka) …und auch die derzeitige nicht-arzneiliche Therapie (z.B. Akupunktur, Neural-Therapie, Elektro-Therapie, Physikalische Therapie, Physiotherapie / ferner Möglichkeit zum Eintragen von relevanten