vorbeikam, schnarchte Uwe lautstark. Da sie sonst nichts mehr zu tun hatte, Kind und Mann nicht stören wollte, beschloss sie, nochmals allein an den Strand zu gehen. Sie zog sich einen roten Bikini an, nahm ein Badetuch und verließ den Caravan. Aus Sicherheitsgründen sperrte sie die Tür von außen ab. Den Schlüssel befestigte sie mit einer Sicherheitsnadel am Handtuch.
Am Strand waren nur noch wenige Urlaubsgäste, die meisten Camper machten sich bereits für das Abendessen frisch. Wendy legte sich auf einen freien Liegestuhl und blickte verträumt auf das Meer hinaus. Sie genoss die Sonne und die Stille.
Plötzlich fiel ein Schatten auf ihren Körper.
Als Wendy die Augen öffnete, stand ein blonder Mann, so um die dreißig Jahre alt, vor ihr. Als erstes fiel sein athletischer Körperbau mit den muskulösen Beinen auf. Er trug eine enge Badehose und lächelte sie mit seinen grünen Augen freundlich an.
„Buona sera, bella donna", sagte der blonde Adonis.
„Ich verstehe kein italienisch“, antwortete Wendy.
„Una donna tedesca“, meinte er grinsend.
„Ich wiederhole gerne, ich spreche ...“
„Sie brauchen sich nicht zu wiederholen. Ich bin gebürtig und wohnhaft in Nürnberg. Daher verstehe und spreche ich recht gut Deutsch, auch wenn die meisten Menschen behaupten, mein fränkisch wäre kein Deutsch“, unterbrach er sie.
„Und warum sprachen Sie mich auf Italienisch an?“
„Sie haben die klassische Attraktivität einer italienischen Principessa und den perfekten Körper der Göttin Venus.“
„Sind sie so eine Art Komiker?“, erkundigte sich Wendy und zog die rechte Augenbraue empor.
„Die Frage höre ich gelegentlich von meinen Bauherren, wenn ihnen meine Planung nicht zusagt“, antwortete Alexander und lächelte.
Neugierig blickte Wendy den Fremden an. „Sie sind Architekt?“
„Richtig. Mein Name ist Alexander Ackermann.“
„Ich heiße Wendy Kahl-Dose. Wir sind erst in der vergangenen Nacht aus Köln angereist. Heute war unser erster Urlaubstag.“
„Ich weiß, Wendy – ich darf doch Wendy sagen, oder?“
„Äh ... ja ...“
„Ich habe dich heute Nachmittag beobachtet, als dich dein Mann eincremte. Du hast einen wundervollen Körper.“
„Du beobachtest verheiratete Frauen?“
„Ich liebe verheiratete Frauen. Sie sind mein bevorzugtes Beuteschema“, erklärte Alexander.
„Beute?“
„Oh ja! Die meisten Ehefrauen sind sexuell unbefriedigt. Entweder aufgrund der ehelichen Routine oder abgeflauten Lust und Anziehungskraft.“
Wendys Mund war aufgeklappt. Sie war völlig perplex aufgrund der Ehrlichkeit dieses frechen Architekten. Sie war zum ersten Mal seit langer Zeit sprachlos.
„Und da helfe ich“, meinte Alexander.
„Ich verstehe nicht?“
„Wir werden in Kürze wundervollen Sex haben. Sie bekommen die körperliche Befriedigung, die sie verdienen, jedoch ihr Gatte nicht liefert.“
„Jetzt werden sie aber frech!“, fauchte Wendy, war jedoch vom Selbstbewusstsein des blonden Mannes fasziniert.
„Einen Moment“, sagte Alexander, holte aus der Hosentasche einen weißen Zettel hervor und reichte ihn der Frau.
Wendy faltete das Papier auf und begann zu lesen:
Ich habe am Strand deinen Caravan-Schlüssel gefunden!
Du hast ihn verloren und bekommst ihn im Wohnwagen auf dem Stellplatz 327 zurück
Erschrocken riss sie den Kopf empor. Erstaunt blickte sie sich um. Der blonde Mann war spurlos verschwunden. Sie sprang auf und schaute in jede Richtung. Aber er war weg!
Der Schlüssel!
Sie zog das Handtuch unter ihrem Körper hervor und suchte die Sicherheitsnadel. Sie war offen! Der Caravan-Schlüssel war verschwunden! Lisa! Uwe! Beide waren schlafend im Wohnwagen eingesperrt!
Wie von einer Tarantel gestochen drehte sie sich in jede Richtung. Mistkerl, fluchte sie und schüttelte den Kopf über die Unverfrorenheit. Er hatte den Schlüssel gefunden und nicht sofort zurückgegeben. Sollte das etwa eine besonders originelle Anmache sein?
Sie musste sich den Schlüssel zurückholen! Der unverschämte Kerl würde etwas erleben!
Mit ausgreifenden Schritten verließ sie den Strand. Am Beginn des Campingplatzes stand eine Tafel, auf der ein Wegweiser mit den Stellplatznummern verzeichnet war. Sie suchte und fand die Nummer 327. Nachdem sie sich den gesuchten Standort eingeprägt hatte, schritt sie den Weg entlang und erreichte kurz darauf den Stellplatz. Hier stand ein Caravan mit Vorzelt. Als sie näherkam, bemerkte sie, dass die Tür leicht offenstand.
War dies Absicht oder nur Zufall?
Durch den Spalt konnte sie sehen, dass der Innenraum im Halbdunkel lag. Direkt neben der Tür entdeckte sie die Kochnische, anschließend folgte eine ausladende Sitzecke. Vorsichtig drückte sie gegen die Tür. Der Spalt war jetzt breit genug, um sich durchzuquetschen. Wendy trat einen Schritt vor und streckte den Arm aus. In diesem Moment kam sie sich lächerlich vor. Sie schob sich durch den Türspalt und stand im Dunkel des Caravans.
„Willkommen in meinem kleinen Reich, Wendy", erklang aus der Finsternis eine tiefe, männliche Stimme.
Wendy erschrak so heftig, dass sie beinahe laut aufgeschrien hätte. Erst jetzt sah sie die Gestalt vor den halbgeschlossenen Jalousien stehen. Es war Alexander.
„Ich freue mich über deinen Besuch“, meinte er sanft.
Er trug noch immer eine Badehose, darüber jetzt allerdings ein offenes Hemd. Neugierig musterte er die attraktive Blondine. Wendy verspürte plötzlich ein ungutes Gefühl in der Magengegend.
„Geben Sie mir sofort meinen Schlüssel zurück!", sagte sie mit Nachdruck.
„Hatten wir nicht bereits die Du-Anrede verwendet?“
„Okay! Gib mir sofort meinen Schlüssel!“
„Einen Moment!"
Er kam auf sie zu und blieb direkt vor ihr stehen. Aus der Nähe machte er einen sehr anziehenden Eindruck. Wieder fielen ihr seine blauen Augen auf.
„Setz dich doch einen Moment." Er deutete auf die Sitzgarnitur.
„Ich glaube nicht, äh ...", begann Wendy, doch plötzlich ergriff er ihre Hand.
„Bitte."
Er führte sie mit sich zum Sofa. Aus lauter Verlegenheit setzte sie sich tatsächlich.
„Warum ich dir den Schlüssel nicht bereits am Strand zurückgegeben habe, brauche ich dir wohl nicht zu sagen."
Wendy wurde ungehalten. „Entschuldige bitte, aber meine Familie schläft eingesperrt im Wohnwagen. Ich muss dringend zurück."
Alexander nickte. „Ein paar Minuten wirst du sicher Zeit haben."
Ihr fiel sein Blick auf, als er sie eingehend betrachtete. Wendy fühlte sich plötzlich sehr nackt in ihrem Bikini. Trotzdem wollte sie sich von diesem frechen Kerl nicht einschüchtern lassen. Sie wollte ihm zeigen, dass er so nicht mit ihr umgehen konnte. Plötzlich rutschte er zur ihr heran und legte die linke Hand auf ihren nackten Oberschenkel. Bevor sie etwas sagen konnte, beugte er sich vor und versuchte sie zu küssen. Die rechte Hand legte er auf ihren Rücken.
„Hey! Was soll das?", stammelte sie erschrocken.
Wendy versuchte ihn wegzuschieben, in dem sie ihre Hand auf seine Brust legte. Als sie ihn wegdrückte, spürte sie, wie sich ihr Bikinioberteil lockerte. Er hatte