Ana Dee

Soulless Places


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die Schuhe, aber hübscher wurden sie dadurch auch nicht. So viel Geld für den einmaligen Gebrauch, was für eine Verschwendung.

      „Ich nehme die“, erklärte sie verdrossen.

      „Gute Entscheidung.“

      Adieu, liebes Geld, nun bist du dahin. Mit einem leicht frustrierten Gesichtsausdruck nahm sie den Karton entgegen und verließ mit Nick das Geschäft. Sie hatte gehofft, sich aus dem Internet billige Treter besorgen zu können, aber Nick war ihr zuvorgekommen. Es sollte halt nicht sein. Anschließend fuhr er sie zu ihrer Wohnung.

      „Darf ich noch auf einen Sprung mit rauf?“, fragte er lächelnd.

      „Wolltest du nicht für den Rest des Tages die alte Villa observieren?“, fragte sie verwundert.

      „Das kann warten. Ich möchte mit dir etwas Wichtiges besprechen.“

      Oh, das klang verdammt ernst. Ihr Herz pochte gegen die Rippen und sie öffnete nervös die Haustür. Der Weg in den dritten Stock war ihr noch nie so lang erschienen.

      In der kleinen Zweizimmerwohnung ließ sie sich aufs Sofa fallen. „Schieß los, wo drückt der Schuh?“

      Nick setzte sich neben sie und ergriff ihre Hand. Sein Daumen strich sanft über ihren Handrücken. „Auch wenn wir uns erst wenige Wochen kennen, so bin ich doch der Meinung, dass sich daraus etwas Festes entwickeln könnte.“

      Gott sei Dank, sie hatte schon das Schlimmste befürchtet.

      „Jedenfalls wollte ich dich fragen … “ Nick räusperte sich. „Wie du denkst darüber, wenn wir zusammenziehen würden?“

      Sie konnte deutlich seine Erleichterung spüren, weil er sich endlich ein Herz gefasst hatte. Trotzdem stand ihr die Überraschung ins Gesicht geschrieben. Sophie, bleib ruhig und sag jetzt bloß nichts Falsches, ermahnte sie sich.

      „Bist du dir sicher, dass wir schon so weit sind?“, antwortete sie mit einer Gegenfrage. Verflixt, warum hatte sie nicht einfach zugestimmt?

      „Ich würde dich nicht bitten, wenn es mir nicht ernst wäre. Wir lieben uns, wir respektieren uns, das sollte doch wohl genügen.“

      Sie brachte ein zaghaftes Nicken zustande.

      „Und falls dir meine Liebe nicht reicht“, er lachte, „dann könnte ich noch erwähnen, dass du in Zukunft keine Miete mehr zahlen müsstest.“

      „Du bist unmöglich.“ Sie knuffte ihn in die Seite.

      „Also, was sagst du?“

      Hinter ihrer Stirn rotierten die Gedanken. Sollte sie oder sollte sie nicht? Sicher, wenn sie die Miete sparen könnte, hätte sie die Trekkingschuhe schon im ersten Monat wieder drin. Aber das sollte nicht der ausschlaggebende Punkt sein. Sie liebte ihn, was brauchte es mehr. Eine Garantie gab es nicht, jede Beziehung hatte ihre Höhen und Tiefen.

      „Einverstanden, dein Argument mit der Miete hat mich überzeugt“, antwortete sie mit einem Lachen.

      „Wusste ich’s doch, Geld zieht bei Frauen immer. Jetzt muss ich dich nur noch dazu überreden, so schnell wie möglich bei mir einzuziehen.“

      Er küsste sie leidenschaftlich, während seine warmen Hände unter ihr Shirt wanderten. Mit einem wohligen Seufzer gab sich Sophie ihren Gefühlen hin.

      Sophie stand vor dem Badezimmerspiegel und tuschte ihre Wimpern. Heute war Mädelsabend und sie freute sich schon darauf, ihren Freundinnen die Neuigkeiten zu berichten. Das Trio kannte sich noch aus der Grundschule und die Freundschaft hatte all die Jahre überdauert. Natürlich gab es auch diverse Meinungsverschiedenheiten, und das nicht zu knapp, aber sie rauften sich immer wieder zusammen.

      Katja, die Burschikose unter ihnen, und Leonie, die Sensible. Wann immer Sophie Rat oder Unterstützung brauchte, ihre Freundinnen waren für sie da und diese Verbundenheit war durch nichts zu erschüttern. Sie machten oft Witze darüber, dass sie selbst im hohen Alter an diesen Treffen festhalten würden, Rollator hin oder her.

      Sophie warf einen letzten Blick in den Spiegel, perfekt. Schade, dass Nick sie jetzt nicht sehen konnte, sie fühlte sich großartig. Leichtfüßig lief sie die Treppe hinunter, schloss ihren Polo auf und startete den Motor. Nach einer Viertelstunde Fahrzeit hatte sie die Pizzeria erreicht. Suchend schaute sie sich um und entdeckte Katja und Leonie an einem der hinteren Tische.

      „Na, ihr zwei, alles klar?“

      „Aber sicher, du kennst uns doch“, antwortete Leonie.

      „Katja, was macht die Liebe?“

      „Lass stecken, Sophie. Ich hatte wieder tierischen Zoff mit Charly, sie kann so eine Zicke sein.“ Katja verdrehte die Augen. „Manchmal beneide ich euch darum, dass ihr auf Männer steht.“

      „Das glaubst auch nur du“, stöhnte Leonie. „Kai ist manchmal so …“, sie suchte nach dem passenden Wort, das ihn genau beschrieb.

      „Phlegmatisch, vielleicht“, lachte Sophie.

      „Genau“, stimmte Leonie ihr zu, „das Wort beschreibt ihn am besten. Komme ich heut nicht, komme ich morgen.“

      Katja hielt sich vor Lachen den Bauch.

      „Mensch Katja, dass du immer so zweideutig denken musst“, warf Leonie entrüstet ein.

      „Mädels, ihr seid echt super. Wir sollten ein Buch darüber schreiben.“ Katja wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln und atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Es fiel ihr schwer, das belustigende Glucksen zu unterdrücken. „Okay, dann lasst uns die Bestellung aufgeben, ich habe einen Bärenhunger.“

      „Ist auch besser so, die Leute gucken schon.“ Typisch Leonie, akkurat wie immer.

      Sophie musterte mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck die Freundinnen. Sie konnte sich glücklich schätzen, momentan lief es richtig gut. Auf Wolke sieben schwebend vermisste sie die Bodenhaftung kein bisschen.

      „Hab ich euch schon das Neueste erzählt?“

      „Du bist schwanger!“, platzte es aus Leonie heraus.

      Katja schüttelte ihren Kopf. „Dass du aber auch immer vom Schlimmsten ausgehen musst.“

      „Sag mal, spinnst du? Ich hätte absolut nichts dagegen, wenn es bei uns klappen würde“, erwiderte Leonie entrüstet.

      „Was? Du verhütest nicht mehr?“ Sophie verschluckte sich beinahe.

      „Wie soll es denn sonst funktionieren?“, warf Katja trocken ein. „Kommt er heut nicht, kommt er morgen.“ Laut prustend hätte sie beinahe die Lasagne vom Tisch gefegt.

      „Du bist unmöglich.“ Leonie setzte eine beleidigte Miene auf.

      „Um das Ganze abzukürzen, und bevor ihr euch noch gegenseitig an die Gurgel springt: Nick hat mich gebeten, bei ihm einzuziehen.“

      „Hört, hört, unsere Sophie angelt sich einen zukünftigen Chefarzt. Aber du wusstest ja schon immer, wohin die Reise geht.“

      „Katja, du bist immer so umwerfend charmant“, lachte Sophie.

      „Also ist es euch ernst. Ich freue mich für dich, Sophie.“ Leonie strahlte übers ganze Gesicht. Das war eine ihrer großen Stärken, sich in andere hineinzuversetzen und sich aufrichtig zu freuen.

      „Wann wirst du umziehen? Gibst du deine Wohnung auf oder lässt du dir ein Schlupfloch offen?“

      Katja, die ewig Zweifelnde. Ohne doppelten Boden und einem Netz zur Absicherung ging es nicht.

      „Keine Ahnung, er hat mich gestern erst gefragt. Ich denke, dass ich meine eigenen vier Wände vorläufig behalten werde. Nick hat die Eigentumswohnung seiner verstorbenen Tante übernommen und ich muss quasi keine Miete zahlen. Sollte alles reibungslos klappen, würde ich diesen Schritt endgültig wagen.“

      „Spannungen