Alexander Kraft

MC Gladius


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wissen.

      „Was machen wir!“ wollte Mike von Mario wissen.

      „Gleiches mit Gleichem vergelten. Ein bisschen Angst einjagen. Mehr nicht!“ gab Mario allen zu verstehen. Sie nickten.

      „Für alle Fälle habe ich die noch.“ Mario hielt eine alte Walther P1 hoch.

      Drüben auf der anderen Straßenseite zündete sich Peppi eine Zigarette an. Ging dann zwei Schritte und winkte zweimal, ehe er noch einmal kräftig zog und schließlich weiter ging. Mario startete den Motor und setzte den T4 einige Meter, ohne Licht, zurück.

      „Es geht los! Masken auf und alle raus.“ Die Innenbeleuchtung war immer noch ausgeschaltete als sich die Türen des VW öffneten. Alle Biker, bis auf Andy, stiegen aus. Gingen auf der rechten Seite zwischen Transporter und Hauswand in Deckung.

      Drei Jugendliche liefen in bester Laune und laut grölend quer über die Straße, als sie dem Bus näher kamen gab Mario seinen Brüdern ein Handzeichen. Bernd und Mike spannten ihre Muskeln, sie waren die ersten die die Jungs sahen als sie um die Ecke kamen hinter der die Biker warteten. Bis die Jugendlichen merkten was los war, war es zu spät. Mike sprang als erster auf einen der Jungs zu. Schnell und mit starkem Griff schnappte er sich den ersten an der Jacke. Unmittelbar danach schnellte der Teleskopschlagstock hervor und traf den Jungen dahinter am Oberschenkel. Sein Bruder Bernd griff sich den Dritten. Einen normal gebauten Jungen der vielleicht 64 Kg wog und für den Bodybilder keine große Herausforderung darstellte. Nach dem Schlag mit dem Schlagstock ging der Getroffene schreiend zu Boden. Während Mike die Waffe blitzschnell in der Hand drehte, so dass der Schlagstock nach unten zeigte und er den Griff in der geschlossenen Faust hielt. Der heftige Faustschlag brach das Jochbein, des Jungen den er an der Jacke gepackt hatte. Tom ließ seinen Schlagstock auf die rechte Schulter des am Oberschenkel getroffenen Jugendlichen nieder. Dann drehte er sich hinter ihn und hielt ihm der freien Hand den Mund zu, setzte einen Fuß ihn die Kniekehle seines Opfers und drückte ihn zu Boden. Mike schlug seinen Gegner den er am Jochbein getroffen hatte ein zweites Mal, so dass er endgültig K.O. ging und das Bewusstsein verlor. Bernd hob das Leichtgewicht das er sich krallte hoch und drückte ihn gegen die Hauswand.

      Mario stellte sich neben Bernd sah den verängstigen Jungen durch die Sehschlitze seiner Sturmhaube an. Mit der rechten Hand packte er das SVMC T-Shirt dann sagte er ruhig: „Wo habt ihr die her?“

      Der Kleine zitterte vor Angst und war so verstört dass er nicht einen Ton von sich gab. Bernd ohrfeigte sein Opfer. „Nochmal, wo habt ihr die Shirts her?“ setzte Mario nach.

      „D…die…einige von den Vikings haben die uns gegeben. Die haben gesagt sie suchen Supporter, die haben uns auf eine Party eingeladen…Und die….“ seine Augen füllten sich mit Tränen. „Sie haben gesagt wir stehen unter ihrem Schutz. Wir gehören jetzt dazu!“ Der kleine wurde etwas mutiger.

      „Ach ihr gehört jetzt dazu. Ihr steht unter dem Schutz der Vikings? Nun siehst du hier einen?“ Mario sah sich demonstrativ um. „Wer beschützt euch?“ Er gab Bernd ein Zeichen, der daraufhin dem Jungen eine weitere Ohrfeige verpasste.

      „Haben sie euch auch gesagt ihr sollt einen von uns Verprügeln?“ rief Mike über die Schulter seines Pres.

      „Ja genau, haben die euch das gesagt?“ fragte Mario

      „Wir sollten einem von euch die Harley oder gar die Kutte klauen, das haben wir probiert, hat aber nicht geklappt.“ Jetzt weinte der Kleine fast hemmungslos. Bernd merke dass er verdammte Angst hatte und kurz davor war sich voll zu pinkeln.

      „Wer war noch dabei, ihr wart zu fünft?“ wollte Bernd wissen

      „Dvorgart der Serbe und Michalsky aus dem Jungendtreff!“ dem Jungen lief eine warme Flüssigkeit die Schenkel runter.

      „Michalsky der kleine Fette,… verdammt!“ Mike grinste so breit das es selbst unter der Sturmhaube zu erkennen sein musste.

      „Zieht die Shirts aus.“ sagte Mario zu dem Jungen den Bernd immer noch hochhielt.

      „Was?“ fragte der Junge.

      „Ausziehen!“ brüllte Mario.

      Nachdem die Biker den Halbstarken die T-Shirts ausgezogen hatten, schmissen sie die Bomberjacken in den Kofferraum und die Einwegoveralls sowie die Sturmhauben und Überziehschuhe in einen Plastikmüllbeutel.

      „Bernd werd das Zeug los!“ befahl Mario.

      Bernd nickte kurz. Mike teilte seinen Brüdern mit dass er morgen früh einen vollen Tisch im Clubraum braucht, ehe er sich verabschiedete und zurück zu seiner Wohnung fuhr.

      Endlich in seiner Bude angekommen, öffnete Mike den Kühlschrank und griff sich zwei Becher Joghurt und einen Löffel, ließ sich auf sein Sofa fallen und schaltete den Fernseher ein. Beim löffeln des Joghurts schweiften seine Gedanken in Richtung Gabi ab, dabei spürte er leichte Erregung in sich aufsteigen.

      00:07 zeigte die Uhr auf N-TV. Nachrichten, über ein Erdbeben in Asien. Im Ticker band liefen die Börsenkurse. Mike verstand nicht viel davon, aber seit er Tom kannte verstand er zumindest das Nötigste.

      Knast 8

      07:56 Uhr Mike war früh aufgestanden und bereits in voller Motorradmontur. Locker schwang er sich auf seine Harley. Die Sonne schien und der Sitz seines Bikes fühlte sich warm und bequem an. Sein erster Stop war die Tankstelle um sein Motorrad zu betanken, dann lenkte er die Maschine weiter zu einem Einfamilienhaus mit kleinem Vorgarten, blauen Fensterrahmen und weißem Holzzaun.

      Auf dem Klingelschild stand „Fam. Huber“, er drückte zweimal, weil er sich das komischer Weiße so angewohnt hatte. An der Sprechanlage meldete sich eine Frau: „Hallo!“

      „Ich bin´s Mike!“ Er drückte gegen die Tür und sobald der elektrische Türöffner surrte, sprang sie auf.

      „Ich bin im Wohnzimmer!“ hörte er die Stimme der Frau.

      Mike entledigte sich seiner Schuhe und seiner Lederjacke. Anschließend nahm er seine Kutte ab und betrachtete sie einen Augenblick, bevor er sie ablegte. Er kannte sich in dem Haus gut aus. Im Wohnzimmer wartete die Frau die er durch die Sprechanlage gehört hatte. Sie trug einen weißen Bademantel, war barfüßig und unfrisiert. 31 Jahre jung, brünett und immer noch mit sehr guter Figur ausgestattet. Er setzte sich neben sie auf die schwarze Ledercouch.

      „Guten Morgen, Mike.“ begrüßte sie ihn mit einem Kuss auf die Wange. „Hi wie geht’s?“ war Mikes Antwort. „Ich hab den Jungen fertig gemacht für die Schule und hab jetzt auch Zeit zum Frühstücken. Ansonsten geht’s ganz gut.“ sie lächelte.

      „Brauchst du irgendetwas?“ wollte Mike direkt wissen.

      „Nun ja das Auto war in der Werkstatt und die Waschmaschine ist nicht mehr die Neuste. Das Haus wird auch immer älter.“ antwortete sie ohne große Regung.

      „Brauchst du Geld, der Club hilft dir gern!“ Mike sah ihr in die Augen.

      „Ein bisschen, aber das Finanzamt und die Polizei sieht es nicht so gern wenn die Frau eines JVA Insassen mit viel Geld um sich wirft.“ sie faste seine Hand.

      „Was wäre wenn ich dir eine halbe Million besorgen könnte?“ fragte sie Mike immer noch fest ihn ihre Augen blickend. „Und es nicht auffallen würde?“

      „Was wird das? Mike ich hab Angst. “ antwortete sie ihm. Er merkte dass sie sich unsicher fühlte.

      „Du erinnerst dich an den Görheimer Fall?“ sie nickte, und blickte auf ein Foto an der Wand, das ihr Kind zeigte. „Gut. Der Mörder und Kinderentführer der das getan hat sitzt in der gleichen JVA wie dein Mann. Der Anwalt der Familie hat über eine Vertrauensperson Kontakt zu mir aufgenommen. Er bitte dir eine halbe Million und dem Club auch wenn Ralph das erledigt. Ich kann dir sagen dass dein Mann aufgrund seiner Erkrankung auch nach einer weiteren Straftat Hafterleichterung bekommen kann, allerdings würde es trotzdem einige Jahre dauern bis er wieder zuhause