Erika Frank

Im Bett mit Palermo


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      Erika Frank

      Im Bett mit Palermo

      Geliebte sein

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Im Bett mit Palermo –Geliebte sein

       Geliebte sein

       Singlereise nach Palermo

       Erster Flug zu meinem Geliebten

       Zweiter Flug zum Geliebten

       Dritter Flug zum Geliebten

       Vierter Flug zum Geliebten

       Fünfter Flug zum Geliebten

       Sechster Flug zum Geliebten

       Siebter Flug zum Geliebten

       Achter Flug zum Geliebten

       Neunter Flug zum Geliebten

       Zehnter Flug

       Mein Apartment am Meer

       Impressum neobooks

      Im Bett mit Palermo –Geliebte sein

      Erika Frank

      Geliebte sein

       Negativum

      Immer zur Verfügung stehen, auf Abruf, keine Planung deiner Zeit möglich

      Befehlen deines Geliebten Folge leisten, wenn du ihn nicht verlieren willst

      Immer gute Laune zeigen, auch wenn du frustriert bist

      Nie irgendwelche Forderungen stellen

      Gehorsam sein

      Den Versprechen des Geliebten glauben, auch wenn er dich nur hinhält

      Zeit vertrödeln mit Warten

      Die Abende, Wochenenden, Feiertage allein verbringen

      Immer seinen Weg ebnen, ihm nie Steine in den Weg legen

      Keine Szenen machen

       Positivum

      Du wirst heiß begehrt, er wird heiß begehrt

      Er ist verrückt nach dir, weil du anders bist

      Er möchte dich nicht verlieren und verwöhnt dich

      Du hast lebendigen, guten Sex

      Zuwachs an Energie, Optimismus

      Du bist nicht einsam, weil du für ihn die Nummer eins bist

      Die Liebe macht dich schön

      Singlereise nach Palermo

      Samstag. Die Kirchturmglocken läuteten. Es war sieben Uhr. Ich stand schon auf, denn ich hatte keine Lust, den Vögeln beim Singen zuzuhören. Trotz lauwarmer Milch, lesen und TV sehen, hatte ich wieder schlecht geschlafen. Eine Woche dauerte dieser Zustand jetzt an. Ich wälzte mich hin und her und ging fast stündlich auf die Toilette. Vielleicht hatte ich mir meine Blase beim Schwimmen entzündet. Oder war es die Aufregung um meinen Geliebten?

      Vor einer Woche hatte ich ihn das letzte Mal gesehen. Jede Sekunde musste ich an ihn denken. Zurzeit fand zwischen uns keine Kommunikation statt. War es anfangs zu viel der digitalen Kommunikation, gab es jetzt weder eine SMS noch eine E- Mail, keinen Anruf via FaceTime. Es herrschte absolute Funkstille. Gut, auch das gab es schon. Einmal wartete ich vierzehn Tage auf seinen Anruf. Aber dieses Mal war alles anders. Mein Leben war plötzlich nach dem Unfall total verändert. Es verlief vorher auch viel zu gut.

      Immer, wenn ich eine Phase der Antriebslosigkeit spürte, fühlte ich, ich musste etwas ändern. Ich machte mir Gedanken, welche meine negativen und welche meine positiven Stimmungen waren. Jemand sagte vor zwanzig Jahren mal zu mir: „Schreibe deine Ziele nieder und du wirst mindestens fünfzig Prozent davon erreichen.“ Ich befolgte seinen Rat und schrieb Umsatzzahlen auf, die ich in einem bestimmten Zeitraum realisieren wollte. Diesen Zettel stellte ich angelehnt an mein Telefonregister, damit er immer sichtbar war. Es erstaunte mich, welche Disziplin, welche Ideen, welche Kraft und Energie ich ent­wickelte, um meine Ziele umzusetzen. Ich arbeitete Tag und Nacht. Das Ergebnis beeindruckte mich sehr. Dieses Mal ging es nicht um Geld, sondern nur um mich. Ich definierte meine Ziele, meine privaten Wünsche und schrieb sie auf ein Blatt Papier, das stets in Sichtweite auf meinem Schreibtisch lag. Sporadisch kontrollierte ich, was wahr geworden war. So schrieb ich im Dezember vorigen Jahres sieben Wünsche auf. Drei davon lauteten:

      Ich suche einen zuverlässigen leidenschaftlichen Partner

      Ich fliege nach Palermo

      Ich will wieder körperlich in Form kommen

      War ich mal wieder süchtig nach einer neuen Liebe? Ich wollte wieder nach Sizilien. Warum? Seit einigen Jahren fuhr ich am liebsten nach Sizilien. Länder in Asien oder Afrika reizten mich überhaupt nicht. Seit einiger Zeit frischte ich meine Italienischkenntnisse auf. Die Sprache gefiel mir nicht nur sehr, ich wollte mich auch mit den Italienern verständigen können. Meine Reisen nach Italien waren stets voller Liebesabenteuer. Die Männer waren verrückt nach mir. So etwas erlebte ich nur dort. Sizilianer hatten den Ruf, heißblütige aktive Liebhaber zu sein. Zu meinem fünfundfünfzigsten Geburtstag belohnte ich mich und buchte das erste Mal über ein Reisebüro eine vierzehntägige Singlereise an die Ostküste Siziliens. Dort begegnete ich einem um einige Jahre älteren Geschäftsmann, Guiseppe, mit dem ich mehr als zwei Jahre eine sehr lustvolle und harmonische Beziehung gehabt hatte. Inzwischen war ich achtundfünfzig Jahre alt geworden und sehnte mich nach einer neuen Liebesbegegnung. Ich wollte wieder begehrt werden. Jetzt war die Westküste dran, und ich war gespannt, wie die sizilianischen Männer dort tickten. Drei Monate brauchte ich für meine Entschei­dung, um über das Internet einen Flug nach Palermo und ein Hotel im Zentrum der Stadt zu buchen. Es war Ende Mai. Ich wollte drei Nächte in diesem Hotel bleiben aber es waren nur zwei Nächte frei. In Gedanken plante ich eine vierzehntägige Rundfahrt durch Sizilien. Wohlgemerkt, ich plante! Als ich in Palermo ankam, nahm ich den Shuttle in die City. Dem Fahrer zeigte ich die Hoteladresse, damit er mir sagen konnte, wo ich aussteigen musste. Im fast leeren Bus kam ich mit Touristen aus Deutschland, die fünf Tage in Palermo bleiben wollten, ins Gespräch. „Okay hier müssen Sie raus“, meinte der männliche Tourist, der auch an dieser Haltestelle