Melanie Tasi

Femme Fatale


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      „Soll ich noch eine Flasche holen?“, fragte ich und wollte nach der leeren Flasche greifen. Stan hielt meine Hand noch in der Bewegung fest und schaute mir direkt in die Augen. In seinen braunen Augen brannte Verlangen. Das Verlangen nach mir. Nun hatte ich ihn endgültig soweit. In meinen Gedanken huschten Bilder vorbei, die mir zeigten, was ich mit ihm anstellen könnte. Vor allem waren es Bilder, die mir vor Augen führten, wie ich ihn töten könnte. Doch ich erlaubte mir nicht, mich in diesen Bildern zu vertiefen oder weiter über sie nachzudenken. Ich wollte den Moment auskosten, von Anfang bis zum Ende. Ich wollte es auf mich zukommen lassen, spontan entscheiden, was ich tue, obwohl ich zugeben musste, kein spontaner Mensch zu sein. Aber bei Stan war es anders. Ich wollte die Zeit mit ihm genießen. Ein Quickie mit ihm war mir nicht genug, ich wollte ihn so lange wie möglich bei mir haben und Dinge anstellen, die ich mir vorher nicht vorstellen wollte oder konnte.

      „Ich würde lieber woanders mit dir hingehen“, sagte Stan, sprang auf und zog mich mit sich von dem Sofa. Was hatte er bloß vor?

      „Moment, ich kann nicht so einfach gehen. Was sagt mein Chef?“, rief ich und zupfte an meinem Rock herum, damit nicht noch mehr entblößt wurde.

      „Ist schon Ok, ich regle das.“ Kaum das Stan diesen Satz ausgesprochen hatte, lief er auch schon über die Tanzfläche. Sein Gang war dabei etwas merkwürdig. Da war wohl etwas zwischen seinen Beinen, das ihn am Laufen hinderte. Etwas Hartes. Etwas, an dem wohl ich schuld war. Bei der Vorstellung, wie er mit einer Erektion über die Tanzfläche lief, ließ mich schmunzeln. An dieser Situation war ich wohl nicht ganz unschuldig gewesen. Von weitem beobachtete ich, wie Stan sich mit Mark unterhielt. Was die Beiden wohl zu besprechen hatten? Es dauerte nicht lange und er kam wieder zurück, mit dem selben merkwürdigen Gang wie zuvor. Dagegen musste ich dringend etwas unternehmen.

      Schwer atmend blieb er vor mir stehen und sagte: „Ok, dein Chef hat nichts dagegen, wenn du jetzt schon Feierabend machst.“ Er nahm mich bei der Hand und zog mich zum Ausgang. Sein Griff war sanft aber bestimmt. Er wollte mich, so schnell wie möglich. Und ich wollte ihn. Als wir die Cocktailbar verlassen hatten, fragte ich ihn, wohin wir gehen würden. Dabei dachte ich an ein kleines, schnuckeliges Hotelzimmer. Es gab ja genug Stundenhotels in der Gegend, die wir nutzen konnten. Doch Stan sagte nur ein Wort und das war Auto. Ok, dann eben ein Auto, war mir auch recht. Etwas eng, aber es würde für unsere Zwecke ausreichend sein. Vor allem für das, was ich mit Stan vorhatte. Ohne meine Hand loszulassen, zog er mich über den Parkplatz zu einem schwarzen BMW. Na, zum Glück war es ein großes Auto und nicht ein kleiner Smart. Ich musste zugeben, dass diese protzige Karre zu ihm passte.

      Stan öffnete mir die Tür und wartete geduldig bis ich eingestiegen war. Dabei rutschte mir, natürlich rein zufällig, der Rock ein Stück nach oben und ein Teil meines schwarzen Slips kam zum Vorschein. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie Stan schwer schlucken musste. Er schloss hastig die Tür und lief zur Fahrerseite. Als er eingestiegen war und den Motor startete, fragte ich: „Wohin fahren wir?“

      „An einen Ort, an dem wir ungestört sein werden.“ Seine Antwort war knapp und ich beließ es dabei. Ich ging das Risiko ein, mich überraschen zu lassen. Der Parkplatz wäre auch gut gewesen, obwohl an diesem Ort doch deutlich mehr los war. Und auf Zuschauer legte ich keinen Wert, weder beim Sex, noch bei meinem anderen Vergnügen.

      „Ach ja, hätte ich fast vergessen. Mark meinte, ich sollte dir die hier geben.“ Er drückte mir meine Handtasche in die Hand und legte den Gang ein. Mit quietschenden Reifen gab er Gas und fuhr los. Gott sei Dank, meine Handtasche. Die hatte ich schon vergessen, dabei brauchte ich sie noch. Sie beinhaltete sehr wichtige Dinge, die ich bald brauchen würde. Wie hatte ich die nur vergessen können? Nun ja, Stan hatte mir nicht gerade die Möglichkeit gegeben, an etwas Anderes zu denken als an ihn und an das, was bald passieren würde.

       Kapitel 7

      Die Fahrt dauerte zum Glück nicht lange. Eine längere Reise hätte ich nicht durchgestanden und Stan vermutlich auch nicht. So wie er gerast war, hatte er es sehr eilig gehabt, mit mir an seinen Zielort zu kommen. Zwischenzeitlich hatte ich sogar überlegt, ob ich ihm nicht schon einmal eine kleine Freude bereiten sollte. Ein wenig zu ihm rüber beugen, die Hose öffnen, sein bestes Stück herausholen und ihn mit einigen Handbewegungen glücklich machen. Ich entschied mich jedoch, das es besser war, es nicht zu tun. Bei dem Tempo, das Stan fuhr, hatte ich die Befürchtung, dass er einen Unfall verursachen würde. Stan parkte den Wagen auf einem einsam gelegenen Parkplatz neben einem See. Na ja, zumindest sah es so aus, wie ein Parkplatz. Ich kannte den See, er war nicht sehr weit von der Cocktailbar entfernt, aber doch weit genug, um als einsam zu gelten. Stan schaltete den Motor aus. Als auch das Scheinwerferlicht erlosch, legte sich die Dunkelheit über den See. Es war eine beruhigende Dunkelheit, wie ich fand. Das melancholische Schimmern der Wasseroberfläche passte zu meinem erregten Hochgefühl.

      Stan bewegte sich langsam neben mir und das schwarze Leder seines Sitzes gab ein quietschendes Geräusch von sich. Ich spürte, wie er seine Hand auf mein linkes Knie legte. Ein wohliger Schauer durchzog meinen Körper. Als seine Hand meinen Oberschenkel hinauf fuhr, schaute ich zu ihm hinüber. In der Dunkelheit war er nur schemenhaft zu erkennen. Nur eine Silhouette im tiefen Schwarz. Schade, dass ich ihn nicht so richtig sehen konnte. Ich musste zugeben, dass mich diese Situation ein wenig anmachte.

      Stans Bewegung stoppte für einen kurzen Moment. Seine Hand strich zärtlich wieder zurück zu meinem Knie. Was hatte er nur vor? Ich bewegte mich nicht und überließ ihm die Führung. Seine Hand glitt sanft unter meinen Rock. Dieses Mal fuhr er nur mit den Fingern an der Innenseite meines Schenkels entlang. Ich öffnete leicht meine Beine, um ihm mehr Platz zu lassen und ein weiteres Vorankommen zu ermöglichen. Langsam erreichten seine Finger meinen empfindlichsten Punkt. Durch den dünnen Stoff meines Slips spürte ich seine Berührung. Leise stöhnte ich auf und öffnete meine Schenkel noch ein wenig mehr. Stan nahm mein Entgegenkommen dankend an und lies seinen Mittelfinger über meine Klitoris kreisen. Der Stoff meines Slips war etwas störend, trotzdem brachte mich seine Berührung um den Verstand.

      Stan schien meine Gedanken lesen zu können. Äußerst behutsam zog er mir den Slip aus. Gott, wie konnte dieser Kerl, der mich vor wenigen Minuten noch so energisch aus der Bar gezogen hatte, nur so sanft sein? Mit etwas Schwung beförderte er meinen Slip auf den Rücksitz. Na dann, adios du gutes Stück. Wieder spürte ich seine Finger an meiner empfindlichsten Stelle. Es fühlte sich so gut an. So sanft und doch so bestimmt. Wenn er so weiter machte, würde es nicht mehr lange dauern, bis ich zum Höhepunkt kommen würde, und das wollte ich nicht, noch nicht. Ich wollte es so lange wie möglich hinauszögern.

      Ich griff nach seiner Hand und hielt sie fest. Stan begriff sofort, was ich wollte. Ich wollte, dass er langsamer machte, den auf einen Quickie war ich nicht aus. Ich wollte mehr. Ich wollte ihn, auf eine ganz bestimmte Art und Weise. Stan beugte sich ein wenig zu mir rüber und küsste mich. Sein Kuss war hart und leidenschaftlich. Seine Lippen schmeckten süß, ein wenig nach Champagner. Ich öffnete leicht meinen Mund und unsere Zungen trafen sich augenblicklich. Sie verschmolzen zu einem hemmungslosen Wirrwarr.

      Stans Hände begaben sich wieder auf Wanderschaft. Mit einer unglaublichen Ruhe öffnete er einen Knopf nach dem Anderen an meiner Bluse. Dieses Schneckentempo machte mich wahnsinnig. Konnte er nicht wie jeder andere Mann mir das blöde Kleidungsstück vom Leib reißen? Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er es dann endlich geschafft, jedoch zog er mir die Bluse nicht aus. Er begnügte sich damit, das Stückchen Stoff einfach soweit zur Seite zu schieben, dass meine Brüste nun vor ihm lagen. Diese waren jedoch in einen Spitzen-BH verpackt. Ob er etwas in der Dunkelheit erkennen konnte? Zumindest hatte ich den Eindruck, denn er starrte mir einige Sekunden auf die Brüste. Hoffentlich gefiel ihm, was er da sah, oder auch nicht.

      Meine Atmung wurde schwerer. Es machte mich wahnsinnig, so angestarrt zu werden. Ich war doch kein Gemälde in einem Museum. Obwohl ich zugeben musste, dass ich schöner war als die Mona Lisa. Endlich kam wieder Bewegung in Stan und ich spürte, wie er leicht, aber bestimmt an meinem BH zog. Seine Hände glitten nach hinten zu meinem Rücken. Er hatte also gemerkt, dass sich der Verschluss auf der Rückseite befand. Ok, das war nun wirklich nicht schwer