Manuela Sauvageot

Die Träume der Aphrodite


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Ihre Finger kreisten eine Weile sanft um sie herum, dann wanderte sie weiter die Furchen und Falten entlang, die sie weiter unten fand, nicht ohne immer wieder ihre Haare zu kraulen.

      Sie hatte sie schon früh erforscht, diese vielfältigen Strukturen, so weich, so sanft, so erregend. Sie konnte kaum glauben, dass es Frauen gab, die niemals einen Blick darauf geworfen hatten. – Bei sich nicht und nicht bei anderen, die sich noch nie selbst berührt hatten, zu ihrer eigenen Wonne. Viele Frauen, die sie kannte, waren so scheu, so geschlechtslos. Sie wussten nicht, welchen Reichtum sie besaßen – auch dort! Sie war dankbar, dass sie als Kind so oft »Doktor« gespielt hatten – besonders mit ihrer besten Freundin, Anastasia! Was hatten sie gemeinsam für berückende Forschungsreisen unternommen!

      Und die Männer? Es war erstaunlich, aber sie waren verrückt danach, doch auch sie kannten sie selten wirklich, die wonnigen Lippen dieser süßen reifen Pflaume! Sie fassten dort hin, weil es sie erregte, massierten dort, weil die Erregung der Frau sie selbst erregte, und drangen ein in die Tiefen, ohne diese wunderbaren Formen des Äußeren hinreichend gewürdigt zu haben, ohne ihre Schönheit zu würdigen.

      Sie glitt am Innenrand der kleinen Lippen – ihren Nymphen – hinunter, die bei ihr so viel größer waren als die Äußeren, nahe der Öffnung entlang, aus der es floss, dort, wo die großen Lippen sich vereinigten, die Fourchette am Ende der Spalte ...

      Ohhh, dieser Teil war sensibel, fast wie die kleine Lustknospe! Sie ließ ihren Finger in massierenden Bewegungen kreisen, – wie gut das tat! Was für ein wunderbarer warmer Strom. Inzwischen wurden die Klänge der Natur und die Düfte der Landschaft Teil ihres Genießens.

      Sie glitt in die Öffnung hinein, diesen Raum, der keiner war. Ein Nichts, das sich füllen ließ, das erst wirklich war, wenn man hineindrang – oder wenn frau gebar. Ein Nichts, bereit aufzunehmen, um wiedergeboren zu werden, Leben zu schenken und Lust. Ja, unendliche Lust, besonders, wenn sich die Geschlechter berührten, sich Mann und Frau einander dort entblößten, wo sie am Verletzlichsten waren und sich vereinigten. Welch unübertrefflicher göttlicher Vollzug, bei dem Leben und Tod so nah bei einander lagen, wie niemals sonst im Leben! – Aber wer dachte schon an so etwas?

      Lustvoll erforschte sie die kleine Öffnung etwas unterhalb ihrer Perle. Sie diente nicht nur der Ausscheidung, diesem goldenen Strom! Nein! Es nässte bereits, leicht klebrig, wohlig, glitschig, während ihre Finger geschickt die Lust vermehrten, indem sie die kleine Öffnung und ihre Umgebung stimulierten. Eine göttliche Absonderung der Lust, die aus ihr quoll, als solle sie den Mann befruchten ... jetzt ... während es sich zusammenzog, die Lippen schwollen – weibliche Ejakulation ... War das Ketzerei? Unruhig ekstatisch wälzte sie sich hin und her.

      Als sie sich etwas beruhigt hatte, drehte sie sich zu Ihm um. Er schlief. Sie spürte, wie hart der Boden unter der dünnen Matte war. Es roch nach Gras. Sie tastete mit den Händen den Boden ab, berührte den Saum des Grases zwischen seiner und ihrer Matte. Kühle Fransen. Sie rückte näher zu ihm. Sie wollte ihn, jetzt – in sich! Dass er diesen Ort fülle und mit seinem Glied, mit seinem Tun, seiner Leidenschaft das vollende, mit dem sie im Spiel der Fantasie begonnen hatte, das sie nun nicht alleine beenden wollte. Sie schmiegte ihren warmen Körper an ihn und begann seinen Nacken liebevoll zu küssen. Sein Po in ihren Leisten, rieb sie mit kreisenden Bewegungen den Hügel daran.

      Er bewegte sich. Sie strich mit der Hand warm von seiner Brust über den Bauch, bis sie sein Glied fand. Noch war es schlaff und weich, doch bevor er ganz wach wurde, begann es in ihren Händen lebendig zu werden.

      Er drehte sich zu ihr. War er wach? Ein tiefer Seufzer ließ sich vernehmen; sie drängte sich näher an ihn. Er murmelte etwas Unverständliches. Das »Uhluhuuu« eines Eulenvogels sandte ihr einen Schauer über den Rücken. Müde drehte er sich zu ihr um und gab ihr einen Kuss. Kannst du auch nicht schlafen? wispert sie und greift nach seinem verlorenen Glied. Sie bekommt keine Antwort, doch das Glied ist steif und lässt sich willig zwischen ihre Lippen führen. Er küsst sie auf die Stirn, die Wangen, den Hals, müde und verschlafen noch, wie im Traum. Bald zieht er sie näher zu sich, ihre Brüste an den seinen. Sie sind so warm, so weich, so weiblich. Sie streichelt mit dem Glied durch ihre Falten, ein wenig auf, ein wenig ab, lässt es dann hinein in die Tiefen gleiten, nur ganz kurz, als wolle sie ihm Appetit bereiten. Sie ist nass, er ist nass, sie führt ihn aufwärts zu dem kleinen Etwas, das sich schon so lange plusternd regt. Er liebt ihre Finger an seinem Schwanz. Sie sind so vertraut, so erregend, so sanft – so fremd ...

      Seine Hüften geraten in Bewegung, als sie beginnt, ihn voll Gier zu verschlingen.

      Soixanteneuf

      Sie zog ihn an den Ohren und massierte sie. Sein Lockenkopf bewegte sich in kleinen rhythmischen Bewegungen im Kreis und er stöhnte, als wären die Ohren seine wichtigsten Lustorgane. Sie streckte ihm begehrlich das Becken entgegen und wiegte es sanft. Sein kurzer Stoppelbart kitzelte und pikste ihre Schenkel und die Schamlippen. Sie atmete tief ein und genoss es, als die Lungen sich füllten. Ihre Hände begannen seine Locken zu durchfurchen. Sie konnte seinen Atem auf dem Venushügel spüren. Seine Zunge umspielte liebkosend ihre Venuslippen. Sie glitt außen hinauf, berührte oben flüchtig und wie zufällig die Haut, die die Perle schützend umhüllte – ein kurzer Impuls, der sie erbeben ließ. Dann fuhr er auf der anderen Seite wieder außen hinunter, dorthin, wo sich die beiden großen Lippen begegneten. Hingebungsvoll glitt er auch einmal tiefer hinab über den Damm bis zum Anus, um dann mitten durch ihre Fut hindurch wieder hinauf zu gleiten, ohne ihre Klitoris zu sehr zu beachten. Sie mochte es, wenn ihre Rosenknospe nicht zu früh intensiv stimuliert wurde, sondern sich in Ruhe entfalten durfte, aber heute war sie ungeduldig.

      Sie streckte sich ihm entgegen und öffnete die Beine weiter. Wenn er sie doch mehr beachten würde, ihre kleine Knospe! Doch seine Zunge war bereits dabei, wieder abwärts zu gleiten. Geschickt teilte er die großen von den kleinen Lippen, fuhr über den Rand der großen dahin, erst links, dann rechts und wieder zurück. Bald verweilte er eine Zeitlang dort, wo die Lippen in die Leiste übergingen, leckte die Leiste hinauf bis zum Hüftbein, kam zurück, und begann das gleiche Spiel auf der anderen Seite, indem er am Außenrand der Schamlippe mit der Zunge entlangfuhr und weiter hinauf über die Leiste zur Hüfte. Ihr Lustgarten erwachte immer mehr zu sprießendem Leben. Sie fühlte, wie er sich öffnete, strömend und lustvoll.

      Seine Finger massierten dabei sanft den als schmalen Striezel behaarten Hügel – ansonsten war sie glatt rasiert – und strichen schließlich den Bauch hinauf bis zu ihren Brüsten, um sich eine Weile denen zu widmen.

      Seine Zunge war heiß, sie schien ihr noch heißer, als die Glut, die sie selbst zwischen den Beinen entfachte. Sie wollte jetzt sein Glied! Sein Glied mit ihren Lippen umschließen und es verschlingen!

      »Lass uns den 69er machen«, hauchte sie kaum hörbar. Sie konnte spüren, wie sie floss und sie wollte nun sein Fließen schmecken, sein festes Fleisch verschlingen.

      Sie zuckte zusammen, als seine Zunge plötzlich den Anus bearbeitete. Es war ihr peinlich, und gleichzeitig erregte es sie. – Wie sensibel dieser Ort war! Sie nahm die Knie hoch, die Oberschenkel zur Grätsche gespreizt. Trotz aller Scham ertappte sie sich dabei, dass sie fantasierte, sie würde ihn durch diese Öffnung in sich aufnehmen. Sie wusste vom Gebrauch des Klistiers, wie empfindsam das Innere dort war. Wenn sie es benutzte, erregte es sie jedes Mal und ihre Klitoris begann sich zu regen. Wieder atmete sie tief. Die Gedanken waren ihr plötzlich peinlich, und sie spürte, wie das eine zusätzliche Welle der Hitze in ihr erzeugte. Peinlichkeit stritt mit dem Wunsch, er möge den Anus noch länger mit der Zunge liebkosen. Er tat es mit Leidenschaft und Zärtlichkeit, so, wie bei allem, was mit Sex zu tun hatte. – Tabu und Lust! Es war, als würde das eine das andere in ihr besonders zum Leben erwecken.

      »Lass uns den 69er machen«, hauchte sie noch einmal, während sich ihr Po hob und die Vagina sich seinem Munde öffnete. Er fühlte, wie sie erblühte und sich wieder schloss, in harmonischen Bewegungen. Er kannte es, es waren die kleinen Wellen vor der Flut. Sie hatte eine Reihe kleiner Orgasmen bevor sie richtig kam. Dann schrie sie manchmal so laut, dass er Sorge hatte, die Nachbarn könnten es hören. Sein Glied gab großzügig Lusttropfen von sich. Fast unbewusst übernahm er den Rhythmus ihrer Kontraktionen. Ja, auch er wollte nun ihre