Tom Sore

Sommer ´86


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Gläser Sekt entgegen, auch sie verfügte über ein überaus einladendes Dekolleté.

      „Und wo ist Dein Freund?“, fragte ich neugierig.

      „Entfernt verwandt!“, verbesserte sie „weiß nicht! Ist mir auch egal, vergiss ihn einfach.“

      „Das wär doch jetzt eigentlich mein Spruch.“

       Sie grinste mich frech an:

      „Chauvinist! Ich will nur das Flirt-Verfahren abkürzen, wäre doch zu schade um die Zeit, oder?“

      „Auf jeden Fall, `n Vorspiel hatten wir ja schon“, ich drückte meinen Arm fester gegen ihre Brust.

       Eva nahm meine Hand und führte die vom Tresen runter zwischen ihre Schenkel: „Du siehst aus als könntest Du ´ne Pause vertragen.“

      „Okay“, ich zwickte sie „aber in ungestörter Atmosphäre unterhalten. Hast Du Lust?“

      „Klar - - - unterhalten ist super!“, meinte sie spöttisch.

       Lydia schüttelte ihren Blondschopf, krachte zwei Piccolos auf den Tresen und wünschte uns viel Spaß.

      „Danke hübsches Kind, an mir soll’s nicht scheitern“, weissagte meine neue Freundin.

      „Komm Eva“, ich legte einen Arm um ihre Taille und schob die Hand direkt unter ihre Brust.

      „So heiß ich nicht!“, protestierte sie.

      „Jetzt schon! Lass mich für eine Stunde Dein Adam sein.“

      „Okay ADAM! Lasse mich gerne überraschen. Aber sag mal, da läuft doch was zwischen der Kleinen und Dir, oder?“

       Ich musste an die letzte Nacht denken, zuckte mit den Schultern. Lydia hatte ein Einsehen. Mein Doppelzimmer wäre für mich alleine zu kalt und auch die reine Platzverschwendung gewesen und sie tauscht die schmuddelige Studentenbude für einige Nächte gegen ein 4Sterne Hotelzimmer. Dazu gibt’s abends eine wunderbare Massage, die uns die Qualen des Tages vergessen lassen und das alles kostenlos.“

      „Bist ja n richtiger Wohl-Täter“, Eva tätschelte meinen Hintern „ist sie gut?“

      „Sie schnurrt sanft wie eine Hauskatze kann aber im nächsten Moment wild und ungezähmt fauchen wie eine Tigerin!"

      „Na, Pech für die kleine Tigerkatze, dass ich ihr heute den Spaß verderbe!“, lachte sie.

      „Warum?“, fragte ich scheinheilig.

      „Angeber! Komm schon weiter, der Sekt wird warm!“

       Im Treppenhaus zur Überführung war es still und niemand außer uns, sofort lagen wir uns wild knutschend in den Armen, ihre Hände hielten mein Gesicht, meine packten ihren Hintern und schoben sie auf meinen Schenkel, sofort rieb Eva ihre Möse so heftig, dass ich die Schamlippen durch den Stoff meiner Hose spürte.

       Eine Tür schlug blechern ins Schloss. Wir schreckten auseinander und richteten lachend unsere Kleider. Bis in die Haarspitzen erregt ging’s Arm in Arm weiter, ich im dunkelblauen Anzug, sie im Schmuddellook. Die Spannung zwischen uns stieg mit jedem Schritt, mit jeder Sekunde. Die Halle 4 war mehr als gut besucht, im Gedränge lag meine Hand auf ihrem runden Hintern, spürte jede seiner wiegenden Bewegung, wir beschleunigten unsere Schritte, wir hatten nur noch ein Ziel...

       Das Gedränge löste sich auf, ein sicheres Zeichen, dass wir uns dem Ziel näherten. Hinter den letzten Ständen im oberen Stockwerk, zu denen sich außer Studenten selten jemand verirrt, gab es einen, mit Stellwänden abgetrennten Bereich. Hier wurde überzähliges Mobiliar geparkt.

      „Woher…“, weiter kam sie nicht, denn schon drängte ich sie zur Wand, knöpfte das Oberteil weiter auf, entblößte die Brüste, massierte sie, saugte an den Warzen während sie sich zielbewusst meinen erigierten Schwanz aus dem Hosenschlitz angelte, ihn mit festem Griff massierte, mit den Eiern spielte…

       Von mir gegen die Mauer gepresst legte sie ihr linkes Knie in meine Hand. Im Duett erleichtert aufstöhnend glitten ihre nassen Schamlippen bis zum Schaft über den Stab, sie hielt einen Moment inne atmete tief durch bevor sie zurück zu Eichel strebte um sich ihn erneut einzuverleiben und dann ohne Pause auf ihm ritt – ich stieß ihr entgegen, tiefer und härter, dass ihre Backen geräuschvoll gegen die Wand klatschten.

       Wir vögelten uns die aufgestaute Lust der vergangenen Stunden aus den Leibern um nur wenig später erschöpft aber befriedigt wieder am Tresen bei Lydia zu sitzen.

      „…einfach herrlich da oben aber der kriegt so schnell keinen mehr hoch“, flüsterte Eva ihr soeben neckisch zu.

      „Nur keine Angst, das krieg ich schon wieder hin“, kicherte Lydia „wollen wir wetten?“

      „´ne Flasche Sekt vom feinsten?“, machte Eva das Angebot.

       Lydia schlug ein. Wir stießen auf die Verschwörung an, stibitzten zwei Flaschen Sekt und verließen das Gelände vorzeitig.

       Nur noch eine Kleinigkeit zur Stärkung beim Griechen und wir verschwanden zu Dritt aufs Doppelbett im Doppelzimmer bis zum Frühstück…

       Lydia ist heute Anwältin für Familienrecht und schaut bei mir immer mal wieder nach dem Rechten.

       Evas richtigen Namen erfuhr ich nie und ihre Telefonnummer verlor ich. C´est la vie…

       Hannover Messe

      09:00 Der Tag

      Nach fast dreistündiger Anreise erreichte ich endlich das Ziel, unseren Messestand. Ich verdrückte mich zu Kollegen in die Kammer, die gleichzeitig als Küche und Lager diente. Hilde war mein erster Lichtblick an diesem Morgen, die Seele auf dem Stand. Wir kannten uns von früheren Einsätzen und umarmten uns zur Begrüßung freundschaftlich. Sie drückte mir dann auch gleich eine Tasse Kaffee mit einem Schuss Milch in die Hand. Locker an einem Regal gelehnt, genoss ich einen tiefen Schluck, der mir heiß die Kehle hinunter rann.

      Noch knapp zehn Minuten bis dass die Tore fürs Publikum geöffnet würden um dann neun Stunden auf 100 m² stickige, staubige Luft einzuatmen, mit alten und neuen Kunden reden und auch mal `nen Whiskey trinken. Zwischendurch, auf die Schnelle, ´ne überteuerte, dafür aber garantiert unappetitliche Bockwurst mit ranzigen Pommes verzehrend.

      Hildes Kaffee war wie immer ausgezeichnet und meine Gedanken schweiften zu den Brüsten der Hippienichte zurück bis plötzlich eintretende Stille mich aus meinem Tagtraum erweckte – ich schaute auf - da stand sie, keine zwei Meter vor mir in der offenen Tür, unsere Blicke trafen sich, verharrten einen Moment ineinander, sie lächelte mich an…

       Vier vor Neun:

      Sie gehörte zu den drei Frauen, über die in der Firma mehr getratscht wurde als über alle anderen zusammen. Sie war außergewöhnlich, nicht hässlich aber auch keine Schönheit. Anfang vielleicht Mitte 30. Mädchen, wie Tanja aus der Konstruktion, liefen ihr mit Leichtigkeit den Rang ab, wenn, ja wenn da nicht dieses gewisse Etwas gewesen wäre. War es ihr Stolz, diese scheinbare Unnahbarkeit, ihre Arroganz? Ich konnte es nicht sagen, sie war einfach da, diese erotische Ausstrahlung, die die Drei auf Männer ausübten. Die zwei üppigen Blondinen nahmen die zierlichere Brünette meist in ihre Mitte. Meine Favoritin war eben jene Brünette. Ich kannte sie bisher nur vom Sehen, wenn sie ihre Einssiebzig inklusiv Schuhwerk mit stolzem Charme vom Firmenparkplatz Richtung Verwaltung steuerte. Tak-Tak-Tak, klangen dann drei Paar High-Heels auf den Planken der hölzernen Fußgängerbrücke wie ein Zug Soldaten im Stechschritt. Sie zog mich an wie ein Magnet das Eisen. Das glatte Haar, das rechte Ohr frei lassend, fiel mit dezent roten Strähnen fast bis auf die linke Schulter. Immer modisch gekleidet, doch nie overdressed. Dolmetscherin der Geschäftsleitung – wie gesagt, unerreichbar, wohl nicht nur für mich, dem einfachen Dipl.-Ing.