Emmi Watson

Aufgestaute Sehnsucht und Vertrautheit


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alter Kumpel, ihre Sachen fallen zu lassen. Karsten gelingt das nicht ganz. Er muss sich abwenden, als ein Seitenblick die Frau streift, die nur noch im Slip ins Bad schlüpft. Er will ihr nicht gönnen, die Verfassung in seinem Schoss abzulesen.

       Als sie in ihrem niedlichen, knappen Nachthemdchen zurück ist und nun doch irritiert ins Bett springt, steht er bereits im Pyjama. Bei ihrem Erscheinen muss er sich allerdings schon wieder abwenden. Auch die Ausbuchtung seiner Hose soll sie nicht sehen.

       "Wir sind verrückt", brummelt Karsten. Er kommt unschlüssig in einer Duftwolke aus dem Bad. Er ist nicht sicher, ob er wirklich zu ihr ins Doppelbett steigen soll. Nicole ist inzwischen schon wieder locker und frotzelt: "Mit einer Lesbe neben dir müsste es doch sein, als würdest du mit einer Schwester schlafen!?"

       Karsten ist nicht nach einem Scherz. Er greift den blossen Arm vom Deckbett, küsst sehr innig die feine, schmale Hand und fällt in ihr recht gut bekannte Schwärmerei, wie schön ein gemeinsames Leben geworden wäre. In seiner verbalen Schwärmerei wird er kühner, trägt den warmen Hauch seiner Lungen und auch eine Spur der heissen Lippen bis zur nackten Schulter. Nur einmal zuckte Nicole unwillig, als der Mann die Ellenbeuge berührte. Nun, wo er den Brustansatz schmeichelt, den der grosse Ausschnitt des Nachthemdes freigibt, nimmt sie es fast hin, wie eine Liebkosung der Freundin. Zum ersten Mal in ihrem Leben spürt sie in dieser Gegend männliche Lippen. Sie ist verwundert, wie zart sie schmeicheln. Bin ich verrückt geworden, schilt sie sich, weil die Bewegung nicht zufällig war, die das Nachthemdchen so verschiebt, dass dem Mann eine der schönen Warzen von seinem grossen, dunkelbraunen Hof anblitzt. Der Mann fasst es wohl auch so auf. Ohne Zurückhaltung schnappen seine Lippen nach der unwiderstehlichen Verlockung.

       Nicole kann das Beben ihres vollen Busens nicht unterdrücken. Sie schliesst die Augen, will sich einer Illusion hingeben, ohne diesen Männerschopf im Blick. Schon nach Minuten ist sie verführt, einen Träger nach dem anderen von der Schulter zu streicheln. Natürlich brodelt bei dieser eindeutigen Geste das männliche Verlangen über. Er setzt es in Fleiss und für die Frau überraschendem Geschick um.

       Noch liegt sie, mit Ausnahme vom bebenden Busen, fast wie ein Brett. Lang ausgestreckt sind die Arme. Sie ist sich sofort sicher, dass sie mit ihrem instinktiven Entgegenkommen schlafende Hunde geweckt hat, rührt sich aber nicht, als die Kreise der heissen Männerlippen immer grösser werden. Sie spürt sein Kinn in den weichen Wuscheln, kann nicht anders, als die Beine selbst eine Winzigkeit zu spreizen. Nicole glaubt sich in einem oft geträumten Traum. Unwirklich ist die Situation, die sie mit einem staunenden Blick auffängt. Der Mann kniet im kompletten Pyjama vor ihren hoch aufgerichteten Beinen und ist dabei, ihr ein Wahnsinnsgefühl aus dem Schoss zu küssen. Woher weiss dieser Kerl, überlegt sie zwischen zwei heissen Wallungen, ganz tief in ihrem Leib, wo und wie ich es mag? Wieso trifft er mich gerade immer da, wo ich es mir am dringendsten wünsche. Sie ist überwältigt von diesem Softie, der sich überall dort tummelt, wohin sich noch niemals ein Mann wagen durfte. Es ist vorbei mit ihrer Zurückhaltung. Mit beiden Händen greift sie in den Männerschopf und hilft zuweilen, das Tempo zu machen. Die wilde Reaktion des Mannes lässt nicht lange auf sich warten. Er begreift ihr Keuchen, küsst, saugt und stösst sie in ihren siebten Frauenhimmel, und als sie ein Stückchen herunter kommt, gleich noch einmal. Nicole nimmt mit einem Seitenblick nicht nur seinen Eifer vor ihren Schenkeln auf, die sie nun selbst ganz weit nach oben hält, sondern auch den festen Griff um seinen strammen Kerl. Bei dieser Momentaufnahme nennt sie sich egoistisch, aber es gelingt ihr nicht, einfach zuzugreifen, einfach seine Hand abzulösen. Nur flüchtig ist der Gedanke, weil sich ein neuer Höhenflug anbahnt. Den geniesst sie mit eigenem Griff zum Busen. Diesmal hat sie das Gefühl, auf einer rasenden Woge davonzuschwimmen. Kein Wort ist während diesem verrückten Spiel gefallen. Nur Knurren und unartikulierte Kehllaute entfuhren beiden. Nun winselt Nicole um Einhalt, um eine Pause. Die bekommt sie allerdings erst beim nächsten Zittern ihrer Schenkel, beim nächsten Stossen ihres Beckens, der spitzen, straffen Zunge entgegen.

       Karsten richtet sich auf. Er ist sich gar nicht bewusst, dass er seinen Stehaufmann noch immer im festen Griff hat. Wie ein Deckel legt Nicole ihre Hand auf die immer noch zuckenden Lippen und raunt: "Tu es, zeig es mir...nur in einem Video habe ich einmal gesehen, wie es sich ein Mann macht."

       Sie ist verblüfft. Nur einige Male schlägt die Faust zu, dann fängt die andere die heisse Lust auf.

       "Wirklich verrückt!" wiederholt der Mann den Satz, mit dem er ins Bett gestiegen war. Dann sind ihm die Bewunderung und eindeutigen Komplimente sogar peinlich.

       Noch bis morgens, fünf Uhr, ist das Zimmer der beiden das einzig erleuchtete im ganzen Hotel. Der Entspannung der Körper folgt eine lange, lange Diskussion. Nicht immer kann Karsten sofort antworten, weil er sich an dem Körper weidet, den er schon über viele Jahre begehrt.

       Kurz vor Mittag freut sich die Wirtin über die Nachbuchung für vier Tage. Ob sie es bereut hat? Nach einer Stunde nämlich, hallen Nicoles Schreie bis in den Korridor, als sie zum ersten Mal von einem heissen, lebendigen Schweif ausgefüllt ist und die scharfe Salve spürt.

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