Emmi Watson

Aufgestaute Sehnsucht und Vertrautheit


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pflichteten im sofort bei. Einsatz wurde ein Kleidungsstück, das war

       ganz schnell einmütig beschlossen.

       Nun, es war Sommer, wir hatten nicht viel an und saßen bald alle nackt

       am Tisch. Maria stand auf, drehte die Musik lauter um dann Bernd an die

       Hand zu nehmen und ihn zum Tanzen aufzufordern. Vanessa hatte mir schon

       den ganzen Abend mit unverfrorenen, glühenden Blicken den Puls in die

       Höhe getrieben. Nun stand auch sie auf. "Damenwahl", und schon hatte

       sie mich im Griff. Irgendwer verlöschte das Licht und wir bewegten uns

       im Wohnzimmer eng umschlungen im Takt der Musik.

       Mir war trotz der herrschenden Schwüle überhaupt nicht warm. Unsere

       Hände begannen den Gegenüber zu erkunden, die Stellen die bei der

       Berührung den Atem beschleunigten herauszufinden und zu verwöhnen. Ab

       und zu zuckte ein entfernter Blitz durch die Nacht und beleuchtete für

       Sekundenbruchteile das Geschehen. Ich sah Maria eng umschlungen mit

       Bernd in einer Ecke stehen. Die Musik war beiden egal, ihre Hände

       folgten ihrem eigenen Rhythmus.

       Auch wir hatten unseren eigenen Tanz begonnen. Voller Sehnsucht waren

       auch unsere Leiber zu einem verschmolzen. Vanessas Gesicht war die

       ganze Zeit immer vor mir, nun hielt ich es nicht mehr aus. Sanft zog

       ich es zu mir herüber, tastete mich mit meinen vor Erregung zitternden

       Lippen langsam von ihrer Schläfe über ihr glühenden Wangen zu ihrem

       erwartungsvoll bebenden Mund.

       Verspielt begannen unsere Zungenspitzen das Ballett zu unserem

       Liebesreigen zu eröffnen. Immer heftiger wurden die Umschlingungen

       immer ungeduldiger die Antworten auf die Forderungen. Längst hatte sich

       mein ganzer Stolz erhoben und sich zwischen uns gedrängt, längst hatte

       er Beachtung eingefordert und auch gefunden. Vanessa hatte mir ihre

       Rückseite zugewandt, meine Herrlichkeit zwischen ihre wundervollen

       knackigen Bäckchen geklemmt. Ich hielt ihre festen Äpfel in meinen

       Händen während sie mich mit leichten Bewegungen zu vögeln begann.

       Wieder erhellte ein Blitz mit seinem zuckendem grellen Licht den Raum

       für Sekundenbruchteile. Zufällig blickten wir beide in Richtung unserer

       Partner.

       Dort stand Bernd. Maria kniete vor ihm, sein Prachtstück in ihrem Mund.

       Nun, da wir wussten wohin wir schauen mussten, behielten wir die

       schattenartigen Gestalten und ihr Treiben weiter im Auge.

       Mit einem lauten Schmatzen riss Bernd unter deutlich vernehmbarem

       Aufstöhnen wohl gerade seinen kurz vor der Explosion stehenden Schwanz

       aus Marias festgesogenem Lutschmaul.

       Maria erhob sich, schmiegte sich an Bernd. Scheinbar knutschten sie

       jetzt mit vollem Körpereinsatz. Maria hob ein Bein an, schlang ihre

       Arme um Bernds Hals und zog sich an ihm, unter erneutem Stöhnen,

       hinauf. Beide Beine schlang sie um seine Taille. Bernd hielt mit seinen

       Händen ihre Arschbacken. Sofort war uns beiden klar, was dort los war

       und abging.

       Ich kannte Marias Lieblingsstellung. Sie war zwar recht anstrengend,

       doch auch sehr, sehr intensiv. Sie verstand es wahrhaft meisterlich

       mein Glied mit geschickten Kippbewegungen ihres Beckens an ihre

       empfindlichsten Stellen zu bringen. Meistens hielten wir es beide nicht

       all zu lange aus, brachen regelrecht auf dem Boden zusammen um uns

       unter wilden Stößen in den Orgasmus zu katapultieren.

       Fasziniert und gleichzeitig irritiert schauten wir dem schemenhaften

       Treiben zu. Durch die Musik drang immer intensiver Marias lustvoll

       stöhnende Stimme zu uns durch. Lange würde sie das sicher nicht mehr

       aushalten können.

       Mit einem schmatzenden Geräusch löste sie sich in einer kurzen

       Musikpause von Bernd. Doch nur, um sogleich von ihm an den Hüften

       gepackt und herumgedreht zu werden. Maria bückte sich vornüber und nur

       einen Augenblick später vernahmen wir das erste klatschende

       Aufeinandertreffen beider Körper.

       Auch Vanessa begann nun unruhiger zu werden, bewegte sich mit weichen,

       fließenden Bewegungen energischer hin und her.

       Dann hörten wir es wieder klatschen. Wir sahen fast nichts, blickten

       dennoch wie gebannt in die Richtung. Nun wurde das Geräusch rhythmisch,

       um schon nach wenigen Stößen in einem Stakkato zu enden. Maria stöhnte,

       Bernd grunzte und die hektischen Schattenspiele kamen ganz allmählich

       zur Ruhe.

       Wir standen immer noch da. Vanessa wurde immer ruhiger, je hektischer

       unsere Partner agierten. Auch ich bemerkte, dass ich nur noch still da

       stand und Vanessa in den Armen hielt.

       Marias Schatten löste sich aus der Ecke, bewegte sich zum Flur. Sie

       suchte wohl das Bad auf.

       Betretenes Schweigen füllte den Raum, selbst die Musik konnte nicht

       dagegenhalten. Plötzlich war die Schwüle unerträglich, ich brauchte

       frische Luft, drohte zu ersticken. Ich öffnete die Terrassentür, um die

       erfrischende Regenluft hereinzulassen. Vanessa stand schweigend hinter

       mir. Der Regen fiel in einem beruhigenden, gleichmäßigen Rauschen auf

       die Erde. Satter Geruch nach nassem Heu und warmem Acker erfüllte die

       Luft.

       Alle wussten, dass alle alles wussten. Nach einer stummen Pause zogen

       wir uns an, Schröders machten sich auf den Heimweg. Die Verabschiedung

       verlief sehr Wortkarg, wir gingen gleich zu Bett. Maria und ich redeten

       nichts miteinander. Was hätten wir auch sagen sollen, es war alles

       gesagt, alles getan.

       Wirklich alles?!

       Maria hatte in der nächsten Zeit viel zu tun. Etliche Seminare,

       Schulungen und Termine in den anderen Werkteilen ließen sie immer öfter

       die ganze Woche wegbleiben. Manchmal sogar die Wochenenden. Ähnlich

       erging es Bernd. Auch er musste häufig zu Meetings, Konferenzen und

       wegen seiner Projektet ins Ausland.

       Einen Zusammenhang ahnte ich schon, doch erkennen wollte ich nichts;

       beide wollten ja im Beruf weiterkommen. Einmal von Maria auf meine