in die Runde, verließ das Zimmer und knallte die Tür hinter mir zu.
6
Am Treppenaufgang auf der untersten Stufe saß Óliver, der sechzehnjähriger Sohn meines Mannes aus seiner ersten Ehe.
„Puh“, stöhnte er. „Ist es da draußen heute heiß! Hier im Haus kann man sich wenigstens abkühlen!“
Sein sommersprossiges Gesicht mit dem weichen, noch unfertigen Knabenmund war zu mir aufgehoben, und die graugrünen Augen hatten einen treuherzigen Blick, während sie langsam an mir herunter glitten und wieder hinauf.
„Krach da drinnen, Mama?“
Er nannte mich Mama, obwohl ich nur seine um sechs Jahre ältere Stiefmutter war, ihm als solche keinen Respekt abgewinnen konnte. So hatten wir uns auf Freundschaft geeinigt. Schon gleich zu Beginn, als ich mit Neunzehn seinen Vater heiratete, und er dreizehn war. Ein kluger, aber auch gerissener Junge! Das besonders, wenn es darum ging, seine lüsterne Neugier zu befriedigen.
Ich hatte von Anfang an zu tun gehabt, mich an Fenstern, halboffenen Türen und Schlüssellöchern vorzusehen, wenn ich nicht wollte, dass er mich bei allzu intimen Verrichtungen belauschte. Nicht immer gelang mir das. Und gelegentlich amüsierte es mich sogar zu wissen, dass er irgendwo im Verborgenen lauerte!
So wurde mit der Zeit ein neckisches Spiel daraus, bei dem beide Teile so taten, als wisse der eine nichts vom anderen. Er hatte sein Vergnügen und mich reizte es, so ein Grünzeug ein wenig aufzuputschen. Die Rolle einer scheinbar ahnungslosen Wichs-Vorlage machte mir Spaß. Einen erregenden Spaß, der im müden Alltag der Ehe mein Blut prickeln machte wie Sekt. Auch wenn es in Grenzen blieb, wofür ich schon sorgte.
Also ließ ich ihn eben manchmal, wenn es gerade ging, zugucken - hinter der Tür versteckt, wenn ich mich umzog, am Seeufer hinterm Gebüsch, wenn ich zum Sonnen das Oberteil des Bikinis abknöpfte. Mehr nicht.
Obgleich es mich offen gestanden, je älter der Knabe wurde, nach mehr juckte und ich unter anderen Umständen gewiss keine Skrupel gehabt hätte. Aber dies hier war ein kleinbürgerliches Milieu mit engstirnigen Verhaltensmaßregeln - und Stiefsohn und Stiefmutter - igitt, igitt!
Zum Glück war Óliver im Internat und kam alljährlich nur zu den großen Feiertagen heim, sowie zu Beginn und Ende der Ferien, jeweils für zwei Wochen. Wie jetzt.
Ich strich ihm über die dunkelblonde Haartolle und lachte.
„Nein - kein Krach - bloß eine kleine geschäftliche Auseinandersetzung. Ich geh mich jetzt umziehen und zum See, etwas Sonne tanken.“
Er umfasste mich im Sitzen und legte seine Wange an meine Beine.
„Fein - kann ich mitkommen?“
Mit dem Gesicht an meinem Oberschenkel schielte er mir unters Minikleid. Sicher hatte er mein fast durchsichtiges Höschen direkt im Blick - Schlingel! Von dem begehrlichen Blick funkte es in meine Lustregion. Aufgeheizt stellte ich das eine Bein eine Stufe höher und - ließ ihn schauen.
Dann zuckte es mir in den Lenden, und ich riss mich los. Krächzte ein in der Erregung überlautes Lachen.
„Halt mich nicht auf! Begleiten kannst du mich nicht. Ich will mit Onkel Hugo alleine etwas besprechen.“
„Hey, Onkel Hugo? Prima Ausrede!“, giftete der Junge. „Ich war eben unten – aber dort ist kein Onkel Hugo! Der ist nicht da!“
„Er ist dort, verlass dich drauf!“, erwiderte ich und lief rasch die Treppe hinauf, von seinem saugenden Blick zwischen meine wirbelnden Beine verfolgt.
Wo ich Onkel Hugo zu suchen hatte, wenn er aus der Stadt zum Baden herauskam, wusste ich. Nicht am Strand. Sondern an unserer geheimen Stelle im abgelegenen Schilf - hier kannte sie keiner, und das war gut so. Besonders für die vertrauliche Unterredung, die ich heute vorhatte!
7
Oben im Schlafzimmer zog ich hastig das Kleid über den Kopf und streifte den Slip ab. Ich stellte mich am Fußende des Ehebetts vor den hohen Spiegel in der Schranktür und unterzog mich einer kritischen Musterung.
Mundwinkel, Kinn, Wangen, dann die Augenlider - Gott sei Dank noch kein Fältchen in dem schmalen, vorn schulterlang sich wellenden pechschwarzen Haar umrahmten Gesicht. Es war auch keine Müdigkeit in den großen rehbraunen Augen zu sehen. Bloß der breite Mund mit sinnlich aufgeworfenen Lippen mochte Kenner ahnen lassen, dass ich nicht ohne sündige Erfahrungen war. Auch der Körper ohne Falte, makellos schlank und langbeinig.
Ein junges Mädchen mit starken, prall nach oben gewölbten Brüsten, deren braune Nippel breit umrandet waren von hellen Monden. Ich rieb sie ein wenig in den Handflächen und erschauerte wohlig unter dem Reiz, der von den hart hervortretenden Knospen in meinen Leib zuckte.
Dann strich ich mit einer Hand hinunter auf den flachen Bauch und zum schwarzen kurzrasierten Schamhaarstreifen. Ich rieb über meine erregte Klitoris und spürte heiße Blitze, die durch meinen zitternden Körper rasten.
Und dann brach ich in ein Kichern aus. Wenn die beiden, Óliver und mein Schwager, mich jetzt so sehen könnten, sie gäben viel dafür!
Schade eigentlich, das alles zu bewahren lediglich für einen Mann, der nichts anderes im Sinn hatte, als mir ein Kind zu machen als Hauptprodukt seiner ohnehin immer seltener zu-Tage tretenden Lust!
Denkste! So weit kommt das noch, mein lieber Mann! Wozu gibt es die Pille? Lieber geh ich ins Kloster. Oder werde Callgirl!
Mit diesem Gedanken hatte ich sowieso schon öfter gespielt - Lust mit Geschäft verbinden! Unter diesem Gesichtswinkel war es vermutlich doch unklug gewesen, beim letzten Frühlingsfest mit einem Fremden zu ficken, anstatt mit Miguel!
Zum Teufel mit den Bedenken, ich war ja schon völlig gehemmt und verbiestert!
Antonio hätte doch nichts davon erfahren, und ich hätte jetzt Miguel in der Hand! Ich hätte ihn, der jeden Skandal scheute, zwischen zwei Nummern leicht dazu gebracht, auszuspucken, was ich wissen wollte!
Der Gedanke erregte mich. Ich grätschte die Beine, presste mit den Fingern die Scham auseinander und spielte an mir. Während ich mich im Spiegel betrachtete, stöhnte ich seufzend: Bankgeheimnis!
So eine Flasche! Wenn ich das hier vor ihm machte, würde er, der Bock, rasch begreifen, wo der Tresor für sein Geheimnis war!
Ich wichste mich rascher, härter, mit allen fünf Fingern, und stellte mir vor, einer schaute mir dabei zu... Miguel, Óliver, egal wer. Ich konnte ihre gierigen Gesichter sehen, ihre steife Schwänze in den Händen... ich begann zu stöhnen und schob den Bauch vor.
Dann wurde ich von einem sensationellen Höhepunkt durchflutet!
Ich ließ es kommen und fing mit der Hand den Quell auf, der aus mir brach. Zitternd sank danach auf den Bettrand.
Warum zauderte ich eigentlich so sehr, wieder das Doppelleben aufzunehmen, das ich vor meiner Ehe so ausgezeichnet zu führen verstanden hatte?
Ein zartes Pflänzchen für alle Außenstehenden.
Heimlich jedoch eine sexgierige Nutte!
Wenn ich mich zum Beispiel einmal von Miguel so überraschen ließe, wie ich jetzt dasaß, nackt und die Hände in unzweideutiger Absicht zwischen den Schenkeln scheuernd... Gelegenheiten, einen solchen „Zufall“ herbeizuführen, gab es in diesem Haus genug... und wenn es dann passierte... überwältigte Unschuld!
Was konnte ich dafür?
Auf solche und ähnliche Weise hatte ich schon ganz andere Männer kirre gemacht!
Damals – in Onkel Hugos Villa...
8
Natürlich war ich auch damals schon ein Früchtchen. Schon als mich Onkel Hugo aus dem