Isabelle Boves

Die wilden Töchter der Odette


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Hammer. Sie stemmte ihre Füße hinter seinen Rücken gegen die Kabinenwand und begann mit langsamen, genüsslichen Schaukelbewegungen.

      Er legte die Hände unter ihr Hinterteil, um sie zu stützen und um ihre Bewegungen zu lenken.

      „Ah...“, stöhnte er genüsslich. „Was für eine herrliche, heiße Fotze, und was für ein Arsch! Das nächste Mal machen wir es von hinten, ja?“

      „Ohhh... ja, das nächste Mal, ohh...!“, ächzte sie. „Nimm deine Hände etwas höher, ja, so, ja, ja!“

      Louis hatte seine Hände hinter ihren Brustkorb gelegt, und Carolin hatte dafür seinen Hals losgelassen, sodass sie mit dem Oberkörper jetzt frei in der Luft hing. Ihr Haar baumelte hinter ihr herab, hing fast in dem hellblauen Ring der Toilettenbrille.

      Mit kräftigen Stößen fickte Louis in ihren kochenden Schoß - es war gar nicht so einfach, da er dabei ihr ganzes Gewicht tragen musste.

      „Oh, bist du stark!“, hörte er sie murmeln.

      Immer heftiger rammte er seinen Pint in sie hinein, und plötzlich wurde ihr Atem hektisch, sie biss die Zähne zusammen, um nicht laut zu schreien, riss mit gewaltiger Kraftanstrengung ihren Oberkörper wieder hoch, um ihren Kopf an seiner Schulter zu vergraben, und grub ihre spitzen Finger schmerzhaft in seinen Nacken.

      Mit melkenden Zuckungen ihrer glühend heißen Fotze, die sich vier- oder fünfmal um seinen Schwanz verkrampfte, saugte sie ihm seinen letzten Saft aus dem Unterleib. Als es ihm kam, verspürte er einen so heftigen Orgasmus, dass er beinahe mit ihr zusammen umgefallen wäre.

      Stöhnend drehte er sich einmal um sich selbst und setzte sich auf die Toilettenbrille, wo er Carolin auf seinem Schoß behielt. Mösensaft, mit Samen vermischt, tropfte über seine tief herabhängenden Eier in die Schüssel hinunter. Carolins Busen hob und senkte sich unter ihren schweren, erschöpften Atemzügen.

      „Mann“, keuchte sie. „Hoffentlich bleibst du lange auf Haiti.“

      „Nicht so wichtig“, murmelte er. „Du wohnst doch auch in Paris oder? Da könnte man sich doch gelegentlich auch mal zu Hause treffen. Oder wir gehen in den Zoo und lernen noch ein wenig von den Pavianen.“

      Sie küsste seine Nasenspitze und lachte. „Ich glaube, die können von dir noch etwas lernen“, sagte sie mit liebevollem Blick.

      Es klopfte!

      „Aufmachen!“, hörten sie die Stimme der Stewardess. „Ist Ihnen da drinnen schlecht geworden? Soll ich den Nachschlüssel holen?“, rief sie.

      „Bloß nicht“, gab Louis zurück.

      Carolin lachte und begann hastig, sich zu säubern und anzuziehen.

      Als die beiden durch den engen Mittelgang wieder ihrem Platz zustrebten, fühlte Louis sich plötzlich am Ärmel gezupft.

      „He, Daillon!“

      „Was…?“ Louis fühlte Schweiß auf seiner Stirn, als er Nikolas Chaussin von der Zeitschrift „Noveaux“ erkannte.

      Hier wimmelte es ja nur so von Konkurrenz!

      Wenn der fette Nikolas Chaussin auch nach Haiti geschickt wurde, dann musste dort eine echte heiße Sache laufen, denn Chaussin war der Starredakteur von „Noveaux“, schon mindestens dreißig Jahre im Geschäft, ein alter Hase.

      „Was ist mit Ihnen, Daillon? Kennen Sie mich nicht mehr?“

      „D-doch“, stotterte Louis. „Ich... bin nur ein wenig überrascht. Ich habe Sie am Flughafen gar nicht gesehen. Fliegen Sie auch nach Haiti?“

      Der Dicke schüttelte den Kopf. „Guadeloupe. Mache meinen redlich verdienten Jahresurlaub. Übrigens 'ne tolle Puppe, die du dir da angelacht hast. Herrlicher Arsch. Kannst du sie mir nicht überlassen, Kollege?“

      „Ich bin kein Frauenhändler“, erwiderte Louis kühl.

      „Schon klar. Dachte nur so... unter Kollegen... haha...“

      Brüsk wandte Louis sich ab und setzte sich auf seinen Platz. Er beugte sich zu Carolin hinüber und flüsterte in ihren offenen Ausschnitt:

      „Nikolas Chaussin sitzt da hinten! Er hat dich nicht erkannt, weil das Ferkel sich zu sehr auf deinen Hintern konzentriert hat, statt sich dein Gesicht anzusehen.“

      „Scheiße“, murmelte sie. „Wenn der uns ins Handwerk pfuscht, fahren wir besser gleich wieder nach Hause.“

      „Er behauptet, dass er Urlaub auf Guadeloupe macht.“

      Carolin verzog skeptisch das Gesicht. „Trotzdem passen wir ganz schön auf, ob er das Flugzeug nicht doch mit uns verlässt. Bei dem Burschen kann man nie wissen.“

      „Hm. Wir werden sehen. Im Moment können wir nichts unternehmen. Beschäftigen wir uns lieber mit Misch und Musch.“

      Er senkte sein Gesicht ihren Brüsten entgegen. Die Stewardess, die gerade vorbeikam, schnalzte missbilligend mit der Zunge und schüttelte den Kopf.

      2

      Erschöpft fiel Louis rückwärts auf das Bett. Quietschend gab es unter ihm nach und ließ ihn ein paarmal federnd auf und ab schwingen.

      Die Ereignisse des Tages zogen an ihm vorbei wie ein buntes Kaleidoskop wechselnder Bilder. Der Flug. Carolin, die süße Carolin. Drei Zimmer weiter wohnte sie. Er hatte sie vorhin flüchtig gesehen, obwohl sie am Flughafen voneinander getrennt worden waren. Eine Kollegin hatte sie am Flughafen abgeholt, und Carolin wollte sich natürlich nicht mit einem Reporter von der Konkurrenz zeigen. Unwillig hatte er zusehen müssen, wie sie mit der aufgetakelten Dame in eine teure Limousine gestiegen und davongebraust war.

      Nikolas Chaussin hatte er dadurch fast vergessen. Er war aber sicher, dass der Dicke nicht an ihm vorbeigerauscht war, sondern sich noch im Flugzeug befand.

      Missmutig winkte er nach einem Taxi. Die lauwarme Fahrtluft verschaffte ihm etwas Linderung. Port-au-Prince, das draußen an ihm vorbeizog, wirkte fremd und rätselhaft, trotz der bunten Farben. Es lag etwas Modriges über der Stadt, eine Atmosphäre von Zerfall.

      Der Eindruck änderte sich nicht, als er das Hotel betrat. Es war ein heruntergekommener Holzbau mit einer schäbigen Veranda, einer großen, offenen Halle, unter deren rauchschwarzer Decke ein riesiger Ventilator träge die stickige Luft in Scheiben teilte, einer baufälligen, breiten Showtreppe, auf der vielleicht in besseren Zeiten tatsächlich flimmernde Sängerinnen gestanden und die Gäste in der Halle unterhalten hatten.

      „Bessere Zeiten“. Er lachte in sich hinein, als ihm die Bedeutung des Wortes aufging. Bessere Zeiten hatte es hier nie gegeben, jedenfalls nicht, seitdem vor Jahrhunderten die Spanier die Insel Hispaniola erobert hatten. Dann die Sklavenzeiten, Kriegswirren, Aufstände, Putsche, wieder Aufstände und mörderische Diktaturen. Nein, dieses Land hatte nie bessere Zeiten gekannt, auch nicht, als die Franzosen versucht hatten, den Einheimischen das beizubringen, was sie für Kultur hielten und was daheim schon längst zu Dekadenz zerfallen war... vielleicht war das aber alles der richtige Nährboden für die geheimen Voodoo-Kulte, die früher alles andere gewesen waren als fauler Zauber. Es war die Verbindung von afrikanischen Mythen und missverstandener Christenmission, von Natur und Zivilisation, Verzweiflung und Urangst. Voodoo - das Wort jagte einem auch heute noch kühle Schauer den Rücken hinunter.

      Nachmittags war Louis beim Konsulat gewesen. Einer der Beamten war ein treuer Leser von „Lui“ - ein Glücksfall für Louis, denn Monsieur Rorgoniden, so hieß der Mann, gab ihm allerhand touristische Tipps und Empfehlungen und lud ihn sogar zum Whisky ein. Das Wichtigste aber war, dass Monsieur Rorgoniden ihm Pierre mitgegeben hatte.

      Pierre war ein farbiger Junge, der als Diener bei Rorgoniden arbeitete, vielleicht achtzehn Jahre alt und sehr mager. Er stammte aus einer armen Familie, seine Eltern waren krank, und er versorgte als einziger Verdiener auch noch sechs Geschwister mit. Trotz der Belastung, der dieser Junge ausgesetzt war, zeigte Pierre immer ein freundliches Gesicht und konnte sich