Isabelle Boves

Die wilden Töchter der Odette


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Becken des Jungen kam ihm mit begehrenden Bewegungen entgegen. Kaum nahm er wahr, dass der schmale Oberkörper unter Lustqualen auf dem Laken hin und her schlug. Er spürte nur diesen feinen Geschmack, eine delikate Mischung aus salzig und süßlich, das feste, knorpelige Lustfleisch, das sich gegen seinen Gaumen und immer wieder in seinen Schlund drängte, die heißen, zuckenden schwarzen Schenkel...

      Sekundenlang kam Louis die Situation komisch vor. Da kniete er vor einem jungen Burschen und befriedigte ihn, während sein eigener Schwanz längst wieder steif geworden war und zusammen mit seinen schweren Eiern zwischen seinen Beinen pendelte wie das übervolle Euter einer Milchkuh.

      Unwillkürlich griffen seine Hände nach seinem eigenen Schwanz, während sein Mund den des Jungen bediente, und langsam, ganz genüsslich, begann er zu wichsen...

      „Ah... Monsieur Daillon... Vorsicht!“

      Er wusste, dass der Junge soweit war, und er wollte seinen Samen schmecken. Er genoss es, dass der Kleine es nicht wagte, ihm in den Rachen zu spritzen, sondern versuchte, sich zurückzuhalten... und diese krampfhaften Versuche mussten seine Lust ins Unerträgliche steigern!

      Der kleine Leib bäumte sich auf, zuckte wie eine Schlange, die auf ihre Beute stößt, sein kleiner Giftstachel sprühte, schoss seine salzige Ladung in Louis Mund!

      Louis saugte den letzten Rest aus ihm heraus, genoss das Stöhnen des Jungen, während er weiter an sich selbst herumrieb. Er staunte, wie schnell er wieder soweit war, obwohl er sich doch gerade eben erst entladen hatte!

      Er ließ Pierres Schwänzchen fallen, richtete sich auf, rieb noch... einmal, zweimal, ließ seinen Schwanz los, um die Hüften des Knaben zu packen und seinen Unterleib empor zu reißen. Im gleichen Moment, als sein Schwanz das kleine, warme Geschlecht berührte, schoss der Lebenssaft aus ihm heraus - in einem langen, trüben Strahl, geradewegs über Pierres rosa Eichel auf dessen braunen Bauch und den dunklen Nabel, bis hinauf auf die flache Brust. Es sah aus, als wäre es Pierres eigener Samen...

      Erstaunt sah Louis, dass der Junge weinte. Große Tränen perlten unter den geschlossenen Lidern hervor und sammelten sich unter den buschigen, langen Wimpern, um dann seitlich herunterzulaufen.

      „Pierre... habe ich dir... bin ich...?“

      Pierre schüttelte den Kopf. „Oh, Monsieur Daillon... das wunderschön! Noch nie mich jemand... ohhhh!“

      Verwundert sah Louis ihn an. „Aber du sagtest doch, dass Monsieur Rorgoniden dich manchmal...“

      Der Junge nickte. „Ja. Solange er selbst Lust haben. Er mich meistens nur ficken in Hintern, manchmal lutschen an Schwanz. Aber nicht lange, nur wenn ihm selber Spaß machen. Wenn mein Schwanz hart werden, er keinen Spaß mehr daran und aufhören. Verstehen?“

      Louis nickte. „Er lässt dich einfach unbefriedigt?“

      „Ja. Ich müssen dann hinterher selber machen oder ich gehen zu Nutte. Manchmal auch meine Schwester zu Hause, aber sie gehen lieber mit weiße Mann wo viel Geld. Verstehn?“

      Louis verstand nur zu gut. Er atmete tief den Duft seines eigenen Samens ein, der sich langsam auf der braunen Haut des Jungen zu verflüssigen begann. Mit einem Taschentuch säuberte er Pierre vorsichtig.

      „Wir wollen es so halten“, erklärte er, „dass wir immer beide etwas davon haben. Du und ich. Sooft du willst.“

      Pierre lächelte ihn dankbar an. „Jetzt wir müssen bald gehen, Voodoo schauen.“

      „Hm. Einverstanden. Aber - gegen deinen schauerlichen Akzent müssen wir etwas tun.“

      „Oh - nicht nötig. Ich wusste nicht...“ Louis war ganz erstaunt, als der Junge auf einmal klares Schulfranzösisch sprach.

      „Wie…?“, brachte er nur hervor.

      „Ich habe viel Französisch gelernt“, erklärte Pierre stolz. „Aber Monsieur Rorgoniden will immer, dass ich so rede, wie er sich die Sprache eines Eingeborenen vorstellt. Wahrscheinlich, um sich überlegen vorzukommen.“

      Louis lachte. „Bist ein schlauer Junge. Weißt du was, Pierre? Du gefällst mir.“

      Und das meinte er ehrlich.

      3

      Die Atmosphäre im Hilton war kühl!

      Das lag gewiss nicht nur an der Klimaanlage, in deren kaltem Luftzug man geradezu fror, wenn man von der Hitze der Straße hereinkam, sondern es lag vor allem an der Größe des Raumes und der Steifheit der Leute, die sich hier versammelt hatten.

      Wenn es sich nicht gerade um großkarierte Amerikaner handelte, waren die Leute, die dieser Veranstaltung „beiwohnten“, so gekleidet, als gingen sie zu einer Opernpremiere in Paris. Das hieß: labberige Abendkleider, aus denen sich fette, vom Schwitzen rot angelaufene Brüste wölbten, prall wie die Hinterteile polnischer Mastputen, und pinguinhafte Fräcke oder Cutaways.

      Wie konnte man bei dieser Atmosphäre überhaupt atmen!

      Louis kam sich vor als würden ihn alle anstarren, denn unwissend wie er war, war er in Shorts und mit buntem Jamaica-Hemd aufgetaucht. Und Pierre war der einzige Farbige, wenn man von einem Jesuiten-Pater im Hintergrund absah, der so dunkle Haut hatte, dass man nur das Weiß der Augen und der Zähne aus der Ferne sah.

      Die Voodoo-Vorführung stellte sich als mittelmäßige Tanzgruppe heraus, die nicht einmal Originelles bot. Ältliche Schönheiten zuckten in gespielter Wildheit um geschniegelte Tango-Boys herum, die ihre bleichen Gesichter mit Kakao oder Theaterschminke geschwärzt hatten.

      Louis achtete nicht auf die langweiligen Tänze, und noch weniger auf Pierres Erklärungen. Er hatte Carolin entdeckt. Sie machte einen unglücklichen Eindruck und schien, genau wie er, so schnell wie möglich hier verschwinden zu wollen.

      Da! Jetzt hatte sie ihn entdeckt.

      Sie winkte. Er winkte zurück, freundlich.

      Nein, nein! Schien sie sagen zu wollen. Sie schüttelte den Kopf und winkte wieder.

      Er winkte zurück, lächelte.

      Sie machte ein ganz verzweifeltes Gesicht. Mit den Händen wild gestikulierend schien sie ihm etwas sagen zu wollen. Sie deutete mit dem Finger auf irgendwelche Leute.

      Louis sah nichts. Doch!

      Er spürte, wie das Blut aus seinem Gesicht wich. In seinem Nacken trat kalter Schweiß aus. Also doch!

      Irgendwo weit vor ihm sah er die feiste Gestalt von Nikolas Chaussin.

      Seine Gedanken kreisten in seinem Kopf. Konnte das Zufall sein? Er war hier, um einen Bericht zu machen, Carolin Preuilly war hier, mit einem ganz gezielten Auftrag, und wenn „Noveaux“ den Star Chaussin entsandt hatte, dann musste wirklich etwas an der Sache sein.

      Und die Tatsache, dass Chaussin geleugnet hatte, nach Haiti zu reisen, bestätigte Louis Verdacht noch. Hier gab es etwas Interessantes zu berichten. Und in seinem Innern war er sicher, dass der erste - und der beste! - Bericht in „Lui“ erscheinen würde, mit seinem eigenen Namen darunter.

      Noch während er überlegte, wie er am besten fliehen konnte, um den Augen Chaussins zu entgehen, stand der Dicke auf und wälzte seine Fleischmassen durch die Menge. Erleichtert atmete Louis auf und wartete einen Moment. Als er sah, dass Carolin sich erhob, winkte er Pierre, stand auf und folgte ihr nach draußen.

      Er sah gerade noch, wie sie in ein Taxi sprang und die Tür zuschlug. Hatte sie denn nicht gesehen, dass er ihr gefolgt war? Sie musste ihn gesehen haben, denn sie starrte ihn durch die Scheibe an, als der Wagen losfuhr. Er winkte, sie reagierte nicht.

      „Was ist los?“, fragte Pierre.

      „Nichts Besonderes. Das da ist eine Kollegin von mir. Ich wollte sie sprechen. Ist nicht so eilig - sie wohnt ja in demselben Hotel. Gehen wir.“

      „Gefällt Ihnen Voodoo nicht?“, fragte Pierre verwundert.

      Louis