Bo Bowen

AMANDA


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      Bo Bowen

      AMANDA

      Chroniken einer Masochistin

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Amanda

       Yvonne

       Ben

       Kuyn

       Amanda

       Diana

       Ben

       Amanda

       Ben

       Diana

       Amanda & Ben

       Impressum neobooks

      Amanda

       Vorwort:

       Altersbeschränkung ab 18

       Dieses Buch richtet sich auf Grund expliziter pornografischer Szenen ausschließlich an Erwachsene und sollte Jugendlichen unter 18 Jahren – oder entsprechend strengerer nationaler Bestimmungen – nicht zugänglich gemacht werden.

       Des Weiteren möchte ich darauf hinweisen, dass die beschriebenen sadomasochistischen Praktiken auch auf erwachsene Leserinnen und Leser abstoßend wirken können und die Lektüre daher der Eigenverantwortung unterliegt.

       Unsere Partnerinnen und Partner verdienen unseren vollen Respekt, unabhängig, ob emotionale Bindungen oder sexuelles Begehren – oder bestenfalls beides im Vordergrund stehen. In diesem Sinne lehne ich jede Form physischer, psychischer, emotionaler oder sexueller Gewalt und Unterdrückung strikt ab. Daher sollen die Inhalte dieses Buches bleiben, was sie sind: Träume und Fantasien.

       Bo Bowen

       * * * *

      Ich beiße mir auf die Lippen, will mir nichts anmerken lassen, doch mein Widersacher weiß längst, wie es um mich bestellt ist. Der Klang leichter Schritte verrät mir, dass er mich umrundet, bis er direkt vor mir steht. Ich vernehme seinen Atem, fühle ihn über meine Wange streichen, verspüre seinen erdigen Geruch, der sich in jenen des neuen Leders mischt, dann seine Wärme und zuletzt ein federleichtes Streifen an meinen Brüsten.

      Obwohl ich mich auf die dezenten Berührungen konzentriere, habe ich keine Idee, womit er mich da streichelt, doch ich ahne, dass es nicht seine Hände sind. Als seine Bewegungen den Rhythmus der heißen Wellen, die durch meinen Leib jagen, finden und aufnehmen, weiß ich, dass er gewonnen hat. Winzige Hiebe treffen meine Brustspitzen in rasend schnellem, sich steigerndem Crescendo, zu fest um angenehm zu sein, zu zart um wirklich weh zu tun. Ich schnappe nach Luft um zu schreien, doch er gibt mir keinen Grund dazu und ich will nicht riskieren, dass er aufhört. Zu gern wüsste ich, womit er mich schlägt, was diesen intensiven, kaum noch erträglichen Reiz hervorruft, doch die seidige Binde über den Augen beraubt mich meiner Sicht – und jeder Möglichkeit, mich gegen seinen nächsten Schritt zu wappnen.

      Die Klapse enden so jäh und unerwartet, wie sie begonnen haben und mein Körper reagiert darauf mit einer verzweifelten Mischung aus Erleichterung und Sehnsucht nach mehr, während mein Herzschlag in meinen bis zum Bersten erigierten Nippeln pocht. Eine Hand berührt meine Wange, fährt in mein Haar und zieht meinen Kopf ein wenig nach rechts und etwas höher. Sanft und unnachgiebig zwingt er mich ihn anzusehen, doch die Binde verdeckt meine Augen und so kann ich seine Blicke nur fühlen. Mein Mund öffnet sich bebend, erwartet seinen Kuss, als ich seinen Atem spüre. Seine Lippen können nur noch Millimeter von meinen entfernt sein. Ich recke mich ihm entgegen, soweit es meine Fesseln zulassen, aber die ersehnte Berührung bleibt aus. Sein Verlangen danach ist ebenso stark wie meines, nichts hält ihn zurück als sein Wille und seine Beherrschung.

      In gespannter Erwartung harre ich der nächsten Überraschung. Finger greifen nach meiner linken Brust – vorsichtig tastend und dennoch bestimmt und zielgerichtet – und dann spüre ich ein Piksen an der überreizten Brustwarze. Sofort gaukelt mir meine Fantasie eine Nadel vor, deren Spitze über meiner Haut schwebt und allein der Gedanke, er könne seine unausgesprochene Drohung wahr machen, raubt mir das letzte bisschen Beherrschung, an die sich mein Verstand noch klammert. Das Bild des schlanken Stahls, der unbarmherzig durch meine empfindliche Spitze getrieben wird, beherrscht mein Denken. Erst jetzt begreife ich, wie sehr ihm ausgeliefert bin, dass es nichts gibt, was ich sagen oder tun kann ihn davon abzuhalten, während ein erwachender Teil in mir darum bettelt, er möge es tatsächlich tun.

      Er tut es nicht, doch alleine die Vorstellung genügt meine Schenkel in ein unkontrolliertes Zittern zu versetzen und meiner Kehle entringt sich ein verwundetes Stöhnen, das ich nicht länger zurückhalten will. „Lust und Schmerz können sich in wundervoller Synthese treffen“, hat er zwei Wochen zuvor gesagt – und wie leidenschaftlich habe ich ihm da widersprochen. Jetzt bin ich drauf und dran, die Wette zu verlieren, die Herausforderung, die ich in einem unbedachten Moment eingegangen bin.

       Was hab ich mir nur dabei gedacht? Wie bin ich da bloß hinein geraten?

      * * *

      Yvonne

      Alles beginnt mit der Einladung einer früheren Mitschülerin zu einer Vernissage in einer angesagten Galerie in der Innenstadt. Enge Freundinnen waren wir nie, dazu waren wir beide zu hübsch. Außerdem interessierten wir uns für dieselben Typen, und so kamen Yvonne und ich uns allzu oft in die Quere. Andererseits will ich mir die Galeria Informata schon lange einmal ansehen und die Aussicht auf interessante Begegnungen in gepflegter Atmosphäre hat durchaus ihren Reiz.

      Am Tag der Veranstaltung beschließe ich, dass die Kanzlei auch ohne mich zurechtkommt und nehme mir den Nachmittag frei. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich mich zuletzt richtig verwöhnt habe, also rasiere ich meine Beine und gönne mir ein ausgiebiges Bad. Der Duft nach Limetten und Sandelholz umschmeichelt meine Nase und der Schaum prickelt auf der Haut. Versonnen streiche ich mit den Fingerkuppen über meine nassen Unterschenkel und genieße die Berührung.

      Dabei rufe ich mir Yvonne ins Gedächtnis. Ihr Markenzeichen war damals ihr ebenso langes wie dichtes rabenschwarzes Haar, das sie gekonnt einsetzte, um ihr etwas zu breites Gesicht zu kaschieren. Damit kriegte sie jeden Jungen, bis ich meines ebenfalls bis weit über den Rücken hinab wachsen ließ und noch helle Strähnchen in meine goldblonde Mähne setzte. Yvonnes Konter ließ nicht lange auf sich warten. Mit tief ausgeschnittenen Shirts betonte sie ihre beachtliche Oberweite und eröffnete damit eine Front, an der ich nicht mithalten konnte: Meine Brüste sind fest und wohlgeformt, doch über ein B-Körbchen komme ich auch heute nicht hinaus, sofern ich nicht zu Push-Ups und anderen Tricks greife, für die ein Gebrauchtwagenhändler ins Gefängnis käme. Also wurden meine Röcke im Gegenzug kürzer.