Bo Bowen

AMANDA


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verweigern werden.“ Er legt die Hand unter meine Achsel und streicht sanft die Brust entlang, bis zu der erigierten Spitze, die sich unter dem elastischen Gewebe abzeichnet. Ich bin so perplex, dass ich nicht einmal darauf reagiere. „Sehr schön“, sagt er, als begutachte er das Setting für eines seiner Bilder. „Bei ihnen wird das sogar gehen, ohne ihre Liebesknospe zu berühren.“

      Obwohl ich gut verdiene, sind zehntausend Dollar eine Menge Geld für mich, doch seine letzte Ansage nimmt mir den letzten Zweifel, dass er nicht die geringste Chance hat. Hochmut kommt vor dem Fall. Robert war der einzige Mann, der mich gegen meinen Willen erregen konnte, und dafür hasse ich ihn heute noch. Das passiert mir sicher kein zweites Mal. Dennoch habe ich Bedenken. „Sie könnten mich so lange quälen, bis ich aufgebe.“

      Ben lacht auf, ehe er ganz ernst wird. „Ich bin kein Sadist. Es ist ein Spiel um Lust und Schmerz, nicht mehr. Ich versichere ihnen, dass sie jederzeit abbrechen können, wenn es ihnen zu viel wird. In diesem Fall wäre unsere Wette hinfällig, aber ich verlasse mich darauf, dass sie diese Option nur nutzen, wenn ich ihre Grenzen tatsächlich überschreite.“

      Verdammt, denke ich, während ich nach einem Ausweg suche, bei dem ich mein Gesicht wahre. Ich dachte, ich hätte ihn an der Angel und jetzt zapple ich im Netz. Andererseits reizt mich die Gelegenheit, seiner Arroganz einen Dämpfer zu versetzen, und das kann ich nur, wenn ich auf sein Spiel eingehe. „Na schön“, sage ich schnippisch. „Wie hat sich der Herr das denn vorgestellt? Gleich hier, vor allen Leuten, als Teil der Ausstellung?“

      Bens Blick wird fast mitleidig. „Wie sieht es am Samstag in zwei Wochen aus? So gegen siebzehn Uhr?“ Er gibt mir eine Karte, auf der nur eine Adresse steht. „Kommen Sie genau so, wie Sie jetzt sind. Sie sehen perfekt aus. Selbstverständlich können Sie ihre Freundin mitbringen, als Rückversicherung, damit ich Ihnen nichts antue.“ Sein Lächeln wird breiter. „Falls Sie es sich noch anders überlegen, kommen Sie einfach nicht. Ich hätte sogar Verständnis dafür, wenn Sie kneifen.“

      „Ich werde nicht kneifen“, entfährt es mir, ehe ich begreife, dass ich mir damit auch den letzten Ausweg verbaue. „Du kommst doch mit?“

      Yvonne nickt begeistert und erst jetzt fallen mir ihre geröteten Wangen auf. Dass mein eigener Puls schneller geht, ist angesichts der verqueren Begegnung schon irritierend genug, aber etwas an der Vorstellung mich leiden zu sehen gefällt auch ihr. Oder wünscht sie gar, Bens Angebot hätte ihr gegolten?

      Beim Gedanken sehe ich mich nach ihm um, doch er ist spurlos verschwunden. Mein Bedauern darüber schiebe ich auf den Umstand, dass ich ihn nun nicht mehr nach Einzelheiten unseres nächsten Treffens fragen kann. Daran, dass ich beim Abschied gerne noch einmal den Druck seiner warmen Hand verspürt hätte, kann es ja nicht liegen.

      „Geht’s dir gut?“, erkundigt sich Yvonne, als ich mich nicht von der Stelle rühre.

      Nur langsam wird mir bewusst, dass ihre Frage mir gilt und ich schüttle die Benommenheit ab, die sich meiner bemächtigt hat. „Ist das gerade wirklich passiert?“

      Sie zeigt auf die Karte in meiner Hand und nickt. „Hätt ich dir echt nicht zugetraut, dich auf sowas einzulassen“, merkt sie mit deutlicher Bewunderung in der Stimme an.

      „Ich mir auch nicht“, gebe ich zu. „Soll ich da wirklich hingehen?“

      „Deine Entscheidung“, antwortet Yvonne. „Das hat er dir klipp und klar freigestellt.“

      Wir verlassen den perversen Bereich fast fluchtartig, obwohl ein kleiner Teil von mir auf die übrigen Bilder neugierig ist, nur um zu sehen worauf ich mich einstellen soll, während der vernunftbegabte Rest meines Ichs nur weg will.

      „Ich würd‘s tun“, sagt Yvonne, als wir in den hellen Hauptraum der Ausstellung treten.

      „Was?“, frage ich irritiert, während wir die Augen zukneifen, bis sie sich anpassen.

      „Na hingehen“, setzt sie nach. „Oder datest du jeden Tag so schnuckelige und zugleich geile Typen wie Ben?“

      Ich weiß nicht, was ich ihr antworten soll. Klar hat sie recht, was Ben angeht. Meine Knie werden schon weich, sobald ich nur an den Blick seiner Augen denke, während mein Verstand darauf beharrt, dass ich jetzt völlig durchdrehe.

      „Wenn du nicht gehst, dann geh ich“, sagt Yvonne unvermutet, als wir an die große Treppe kommen. „Ich weiß gar nicht, wieso er dich angesprochen hat.“ Ihr Blick gleitet über meine Figur und mein tief ausgeschnittenes Dekolletee, bis zu meinem Minirock, der meine langen sonnengebräunten Beine betont. Dann sieht sie an ihrem konservativ geschnittenen Hosenanzug hinab. „Na vielleicht weiß ich’s doch“, schließt sie ihre Musterung mit einem Anflug von Bedauern ab. „Die Männer sind ja doch alle gleich.“

      „Gleich ist Ben sicher nicht“, entgegne ich. „Aber genau das macht mir auch Angst.“

      Obwohl wir uns bemühen, das eine oder andere Gespräch in Gang zu bringen, landen wir immer wieder bei Ben und seiner unverschämten Wette, doch bald will ich nicht mehr darüber sprechen und so beschließen wir, den Abend zu beenden.

      „Wirst du kommen?“, erkundigt sich Yvonne, als wir auf die Straße treten und uns der mittlerweile doch noch eingetretenen Abkühlung erfreuen.

      „Ich glaub schon“, antworte ich, während sie in ihr Taxi steigt. „Ich ruf dich an, wenn ich mir sicher bin.“

      * * * *

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