Svea Dunnabey

Sea of Flames


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ihn immer noch, mhm?<<

      >> Sehr, aber das ist nicht genug.<<

      >> Du bist so dumm und stur...<< seufzte Charly, während er den Barkeeper um eine weitere Runde bat und sein leeres Glas wegstellte.

      >> Ich bin nicht dumm und stur. Stell dir vor, Maggie liebt dich abgöttisch und leidet die ganze Zeit über, weil du nicht die Menge an Gefühlen erwiderst, die sie bräuchte, weil du anders tickst als sie und du kannst das nicht ändern. Würdest du dann so egoistisch sein und sie bei dir halten, ihr Leid ertragen und all die Streitereien, oder würdest du die Beziehung aufgeben und hoffen, dass sie irgendwann den Richtigen kennenlernt, der ihr perfekter Deckel ist?<<

      >> So ist es bei dir und Blake aber nicht. Du liebst ihn so, wie er es braucht, nur kannst du das nicht zugeben, weil du Angst hast zuzugeben, dass er dir so wichtig ist, weil du niemandem mehr diese Macht geben möchtest, nachdem dein Vater das so missbraucht hat und das kann ich verstehen. Aber damit du wieder glücklich werden kannst, musst du dringend das mit deinem Vater überwinden, denn sonst hat niemand die Chance dich glücklich zu machen, niemals!<< redete er mir ins Gewissen und traf damit einen wunden Punkt, weil er Recht hatte. Wir hatten schon etliche Gespräche darüber geführt und waren jedes Mal aneinander geraten.

      >> Das braucht Zeit...<<

      >> Das sagst du immer. Weißt du Eve, du hast mich damals zu einer Therapie überredet und das mache ich jetzt auch mit dir, denn sonst wird das nie etwas.<<

      >> Die brauche ich n...<<

      >> Du wirst sie machen, basta!<< sagte er bestimmt und sah mich zornig an, weswegen ich vorsichtig antwortete.

      >> Ich habe für so etwas kein Geld. Lass mich erst einmal die Schulden abbezahlen.<<

      >> Wie lange dauert das noch?<<

      >> Ein bis zwei Monate.<<

      >> Gut, aber mehr als zwei Monate gebe ich dir nicht!<<

      Zum Glück kamen unsere neuen Getränke, weswegen ich schwieg und stattdessen einen großen Schluck trank. Es war das erste Mal seit sehr, sehr langer Zeit, dass ich wieder Alkohol trank, weswegen ich ihn auch direkt merkte und sicherlich kein weiteres Glas mehr trinken würde, immerhin musste ich gleich auch noch zum Essen mit Robert und seinem besten Freund und dessen Freundin, weswegen ich dort nicht angetrunken auftauchen würde.

      Charly wechselte zum Glück das Thema, weswegen wir über belanglose Dinge redeten, bevor ich um viertel vor acht zum Restaurant lief, wohin mich Charly natürlich begleitete, bevor wir uns vor dem Eingang verabschiedeten. Kaum war ich drinnen, entdeckte ich schon Robert, der mit Zack und Susan bereits am Tisch saß und einen Aperitif trank.

      >> Hi Eve.<< begrüßten sie mich nacheinander, bevor ich mich setzte und den Aperitif vor mir sah.

      >> Ich habe den schon mal für dich mitbestellt, immerhin müssen wir auf deine bestandene Prüfung anstoßen.<<

      Ich seufzte und hoffte, dass ich den noch überstand, da ich wirklich schon den Alkohol spürte, wobei ich noch keinen Rausch hatte, doch das wollte ich auch auf keinen Fall.

      >> Danke, aber nur den einen hier.<< stellte ich sofort klar und stieß mit den anderen an, bevor wir uns etwas zu Essen bestellten und anschließend locker und ausgelassen den Abend genossen. Es tat gut, da es mich von meinen eigenen Problemen und meinem elendigen Leben ablenkte, doch ich wusste, dass ich nachher wieder einsam wäre.

      Die beiden waren wirklich nett und nicht abgehoben, weswegen es leichter für mich war, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Sie wussten, dass Robert und ich nur befreundet waren und zusammen arbeiteten, weswegen auch keine dummen Kommentare kamen, wie ich sie sonst von Laura gewohnt war.

      Als es schließlich schon elf Uhr war, fuhren Zack und Susan nach Hause, während Robert uns noch einen Cocktail bestellte und wir uns an die Bar setzten. Da wir auch schon während des Essens Wein getrunken hatten, hatte ich inzwischen schon einige Probleme, da der Cocktail auch noch einige Promille hatte.

      An der Bar lernte Robert eine hübsche Blondine kennen, weshalb sie sich angeregt unterhielten und ich irgendwann nur noch alleine da saß, was ich schon von ihm kannte. Er ließ nichts anbrennen und genoss sein Singleleben in vollen Zügen, was ich immer wieder mitbekam.

      Da ich nicht länger das fünfte Rad am Wagen sein wollte, verabschiedete ich mich, ging noch schnell auf Toilette, wo sich alles drehte, bevor ich das Restaurant verließ und die frische Luft genoss. Ich ging ein paar Schritte, um eine Bushaltestelle zu finden, als ich kurz das Gleichgewicht verlor, kurz zur Seite schwankte und in die Arme eines Mannes lief, der mich sofort stützte.

      >> Evelyn?<< fragte er mich plötzlich irritiert, weswegen ich aufsah und wie erstarrt stehen blieb.

      >> Dan... Hi.<<

      >> Geht es dir gut? Hast du getrunken?<< hakte er sofort nach, als ich die hübsche Frau neben ihm entdeckte, die mich ein wenig mürrisch ansah.

      >> Ja, aber nicht viel.<<

      >> Du hast doch sonst nie etwas getrunken.<<

      >> Ich hatte halt etwas zu feiern.<< verteidigte ich mich, wobei ich nicht wusste, wieso ich das Gefühl hatte mich verteidigen zu müssen.

      >> Und was?<<

      >> Meine bestandene Prüfung. Ich bin jetzt fertige Ärztin. Der Brief kam heute.<<

      >> Das freut mich für dich, Glückwunsch!<<

      >> Danke.<<

      Er nickte und sah mich weiterhin besorgt an, als die Frau neben ihm langsam unruhig wurde.

      >> Ich gehe schon mal rein, du kannst ja gleich nachkommen.<< sagte sie und ging ins Restaurant, während Dan mit mir draußen stehen blieb.

      >> Ist das Hannah mit der du damals zusammengekommen bist?<<

      >> Ja, wir sind immer noch ein Paar und wollten ein paar Drinks mit ihren Brüdern trinken.<<

      >> Dann geh lieber rein, ich geh mal weiter die Bushaltestelle suchen.<< sagte ich und ging bereits los, als Dan plötzlich seinen Arm um mich schlang und mich stütze, da ich doch schon ziemlich schwankte.

      >> Ich bringe dich schnell nach Hause.<<

      >> Nein, das brauchst du nicht. Deine Freundin wartet.<<

      >> Das macht nichts und ich könnte da drinnen dann eh nicht ruhig sitzen. Du und Bushaltestellen, das ging noch nie gut aus, vor allem nicht, wenn du jetzt auch noch betrunken bist.<<

      >> Ich bin nicht...<<

      >> Keine Widerrede. Ich bringe dich nach Hause.<< sagte er streng und lenkte mich zu seinem Wagen, wo er mir die Beifahrertür öffnete und nach einer kurzen Nachricht an jemanden auch einstieg und losfuhr.

      >> Wo soll ich dich hinbringen?<< fragte er mich, während ich überlegte, ob ich ihm wirklich die richtige Adresse nennen sollte. Zum einen schämte ich mich für die Gegend, in der ich lebte und zum anderen hatte ich ein ungutes Gefühl dabei, da er sie auch Blake nennen könnte. Doch warum sollte er das tun? Es war nett von ihm, dass er mich nach Hause brachte, also sollte ich mir nicht so viele Gedanken machen.

      >> Evelyn? Die Adresse?<< hakte Dan noch einmal nach und sah mich fragend an. Ich nannte ihm die Adresse meiner neuen Wohnung, während ich mich zurücklehnte und versuchte wieder nüchtern zu werden.

      Es war mir vollkommen unangenehm, dass Dan mich so angetroffen hatte, da es einfach nur erbärmlich aussehen musste. Ich fühlte mich wie eine Frau aus den Serien im Fernsehen, die nach einer falschen Entscheidung in ihrem Leben, nur noch Pech hatte und immer weiter abstürzte.

      Bis auf den kleinen Unterschied, dass ich keine Drogen nahm und nicht abhängig war,