in silbernen Tropfen sammelte. Keuchend ging ihr Atem. Ihre rosige Muschel krampfte sich fest um das harte Glied, als wolle sie es niemals im Leben wieder freigeben. Heißer Liebessaft machte den Penis geschmeidig, um ihn zu neuer Aktivität anzuspornen. Und immer dichter drängte sich ihr Schoß seinem Pint entgegen.
Sophie hatte den Kopf weit nach hinten geneigt. Deutlich sah Luca den Puls unter der Haut ihres makellosen Halses. Heiser stieß sie plötzlich hervor: „Lass es kommen...! Jaaa... ! Oooh, wie ist das schön...!“
Luca öffnete unter einem übermächtigen Zwang seine Schleusen. Eine silberne Fontäne schoss in den rosigen Liebestempel, um ihn zu überfluten. Sophie wand sich unter dem ersten Orgasmus seit Monaten.
Immer wieder stöhnte sie: „Das ist herrlich...! Das ist herrlich...!“
Das Stöhnen erstarb in den Worten: „Ich fühle deinen warmen Strahl bis hinauf zu meinem Herzen...! Ooooh...!“
Unter ihren rätselhaften Blicken zog Luca seinen geröteten Penis aus dem herrlichen Trichter der Lüste. Vorsichtig trocknete er ihn an ihrem dünnen Slip ab, ehe er das durchsichtige Höschen zwischen ihren noch immer weit geöffneten Schritt schob, um das Daunenbett zu schonen.
Ganz langsam richtete sich Sophie wieder auf. Der Ausdruck bedingungsloser Hingabe war aus ihrem Gesicht gewichen. Verspielt tippte sie seinen hängenden Liebespfeil an, während sich ihre bisher unkontrollierten Körperbewegungen normalisierten.
„Es war sehr schön“, sagte sie mit erstaunlich leidenschaftsloser Stimme. „Du hast mir gegeben, was ich seit einer Ewigkeit entbehren musste. Doch das ist jetzt vorbei. Wann unterschreiben wir den Vertrag?“
„Morgen Vormittag!“ Luca versuchte vergeblich seine Blöße mit der Hand zu bedecken. Er empfand Sophies unerwartete Nüchternheit als peinlich.
„Morgen Vormittag. Gut!“ Sie prüfte mit Daumen und Zeigefinger ihre feuchte Pussy. Dann zog sie entschlossen die Hand zurück. „Also morgen Vormittag. Und nun geh bitte! Was du wolltest, hast du ja bekommen.“
3
„Wenn wir beruflich auch nicht immer einer Meinung sind, so tut das unserer Freundschaft keinen Abbruch.“
Richter Alexander Balgstedt streckte dem Besucher beide Hände entgegen. „Tritt ein und stoße dich nicht an meinen Filzpantoffeln! Einem alten Manne muss man schon einige gesellschaftliche Freiheiten lassen.“
Rechtsanwalt Kevin Lehmann schüttelte die Hand seines Gastgebers: „Ich bin auch ein alter Mann geworden, aber ich kann mir keine gesellschaftlichen Freiheiten erlauben.“
„Du verdienst auch mehr als ein kleiner Richter. Und Reichtum fordert Konzessionen.“
„Reichtum fordert Opfer!“ Kevin Lehmann ließ sich in einen bequemen Sessel falten. „Auch Daniel Hohenfels wurde vermutlich ein Opfer seines Reichtums.“
„Als du seine Witwe verteidigtest, da versuchtest du mir etwas anderes weiszumachen.“ Richter Balgstedt stellte eine Flasche und zwei Gläser auf den Tisch.
„Ich habe dir lediglich klargemacht, dass Sophie den Mord nicht begangen haben kann!“
„Rechtsverdreher!“ brummte der Richter gutgelaunt. „Wenn ich sage, dass Daniel Hohenfels vermutlich ein Opfer seines Reichtums wurde, dann heißt das noch lange nicht, dass ihn seine Frau vergiftet hat. Ihr konntet das ja auch niemals nachweisen.“
„Nein.“
Richter Balgstedt schenkte die beiden Gläser voll. Mit zur Seite geneigtem Kopf sagte er: „Portwein.“
„Schlecht für die Leber“, sinnierte Lehmann.
Balgstedt nahm unbeirrt das Thema wieder auf: „Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass Sophie Hohenfels ihren Mann ermordet hat. Auch wenn alle Tatumstände gegen die Ehefrau als Täterin sprechen.“
Sein Blick wanderte zum kolorierten Kupfertiefdruck einer üppigen Nymphe, der über dem lederbezogenen Sofa an der Wand hing. Auf den rückwärtigen Rundungen der Schönen verweilte der Blick.
„Sie ist eine ganz kalte, herzlose Person.“
„Die da oben?“ Lehmann deutete auf die Nymphe.
„Nein. Deine Mandantin!“ Balgstedt trank einen kleinen Schluck. „Nach dem Gutachten der Gerichtsmediziner ist sie zu allem fähig. Außerdem besitzt sie keine moralischen Hemmungen. Nicht in ethischer Hinsicht und auch nicht in sexueller Hinsicht!“
„Du hättest Staatsanwalt werden sollen!“ Lehmann nahm jetzt ebenfalls einen Schluck. „Allerdings scheint sie wirklich nicht mit einer übermäßig großen Dosis Herzenswärme gesegnet zu sein. Zumindest der Tod ihres Mannes hat sie kaltgelassen.“
„Kalt?“ höhnte der Richter. „Der Gerichtspsychiater war erschüttert. Alle Symptome ihres Charakters sprechen dafür, dass sie zu allem fähig ist. Nur nicht fähig zu beruflichen Leistungen. Sie ist doch nur eine unbegabte Schauspielerin!“
„Wenn sie die Mörderin ihres Mannes ist, dann hat sie besser gespielt als Julia Roberts, zumindest in der Voruntersuchung und vor Gericht.“
Rechtsanwalt Lehmann verzog das Gesicht zu einem triumphierenden Lächeln. „Sie wird übrigens wieder filmen. Vermutlich hat sie in diesem Moment bereits einen Vertrag unterschrieben. Für eine märchenhafte Gage. Ein Richter am Landgericht müsste für dieses Geld vermutlich einige Jahre hart arbeiten.“
„Sie ist ja auch gewissermaßen berühmt geworden.“ Balgstedt schenkte nach, obwohl die Gläser noch fast voll waren. „Ein Teufel in Engelsgestalt wird uns demnächst von den Filmreklamen entgegen lächeln. Ein Trost nur, dass sie nicht der einzige Teufel im Filmgeschäft ist!“
„Immerhin sieht sie zum Verlieben schön aus.“ Lehmann nahm einen großen Schluck. „Schönheit war die Falle ihrer Tugend. Es sollte mich nicht wundern, wenn wir noch einmal mit deinem Schützling zu tun haben. Vor Gericht, natürlich.“
„Warum habt ihr sie denn nicht gleich verurteilt?“
Richter Balgstedt sah aus, als habe er sich auf einen hohlen Zahn gebissen, was allerdings nicht möglich war, weil er seit zwanzig Jahren ein künstliches Gebiss besaß. Er sagte nur lapidar: „Die Beweise haben nicht ausgereicht.“
„Du bist nach wie vor von ihrer Schuld überzeugt?“
„Ja!“
„Für dich ist der Fall also noch nicht abgeschlossen?“
Balgstedt trommelte mit den Fingern der Rechten auf der Tischplatte. „Ich bin Richter, nicht Staatsanwalt oder Polizist. Aber für mich bleibt Sophie Hohenfels ein Teufel!“
4
Sophie Hohenfels hatte die Beine hochgezogen. Vom unbequemen Regiesessel aus beobachtete sie mit schläfriger Neugier, wie die Atelierarbeiter die Kulisse einer eleganten Wohnung aufstellten.
Ein Gewirr von elektrischen Leitungen schlängelte sich über den Fußboden des Studios. Leitern, Versatzstücke, Farbtöpfe, Handwerkszeug und Scheinwerfer prägten dem riesigen Raum den Stempel tätiger Improvisation auf. Ein Heer von Arbeitern schuftete in der von allen Illusionen entkleideten Traumfabrik. Grell zuckten Scheinwerfer auf, um sofort wieder zu verlöschen: Beleuchtungsprobe.
Luca Visconti deutete mit leichten Kreidestrichen die Standpunkte der Schauspieler an. Die letzten Szenen des Films »Ehebetten« sollten abgedreht werden. Hauptdarstellerin war Sophie Hohenfels.
Während der Kameramann die letzten Einstellungen testete, setzte sich Luca zu Sophie. Selbstbewusst übersah er das große Schild mit der Aufschrift: „No Smoking!“ Nervös zündete er sich eine Zigarette an.
„Sophie! Wenn du dir nur ein wenig mehr Mühe geben würdest, dann könnten wir noch heute mit den verflixten Dreharbeiten fertig werden!“