David Poppen

Animalisches im Wilden Westen


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er musste ihr weiterhelfen. Sie wischte mit einer kurzen Bewegung seinen Schwanz beiseite, und gab ihm zu verstehen, dass er an ihr weiterfummeln sollte. Logan grabschte bereitwillig hinein in ihr Matschloch, zwirbelte da, was das Zeug hielt und knetete ihr dabei die Brüste.

      Die fand es irre, fiel ihm immer wieder begeistert um den starken Nacken und knutschte ihn ab. Jedenfalls biss sie ihm halbwegs die Zunge ab, als er sie soweit hatte, wie sie wollte. Es muss einfach irre ausgesehen haben, wie sie sich dann halb löste von ihm und in wahren Jubel ausbrach, als sie soweit war.

      Nach den erfolgreichen sexuellen Ergüssen musste sich das Liebespaar im weichen Strohbett des Schweinestalls ausruhen. Sie kuschelten auf dem Heuboden.

      Und da geschah es!

      Von draußen kamen Geräusche!

      Es hörte sich an, wie ein rollendes Gewitter, dass immer stärker und lauter zu werden schien. Leise schlich er sich an die Stalltür und blickte zwischen den Ritzen nach draußen. Als erstes sah Logan eine nur die staubbedeckte Straße, an deren Seite Holzhäuser standen. Er erkannte den Saloon, direkt daneben die Poststation und anschließend den Hufschmid.

      Dann sah er den Grund für den rollenden Donner.

      Er waren Pferde. Viele Pferde!

      „Joseph Malone kommt! Mit seinen verfluchten Cowboys!“

      Laut hallte die Stimme eines Mannes über die heiße Straße und trieb die Menschen fluchtartig in die Häuser.

      „Was will Malone in der Stadt?“, flüsterte Logan.

      Die neben ihm liegende Lehrerin zuckte nur mit den Schultern. Der reiche Großgrundbesitzer und Rinderzüchter Joseph Malone kam nur selten in die Stadt, und wenn er kam, dann bedeutete das meistens Ärger für die Stadtbevölkerung.

      Dann tauchten drohend und wie ein Symbol der Gewalt Reiter auf. Sie hielten am Stadtrand an und formierten sich. Die Straße war wie leergefegt. Noch war kein Schuss gefallen. Eine betäubende Stille nistete in den Häusern.

      Der Hauch des Todes kam mit Joseph Malone in die Stadt.

      Jetzt konnte Logan durch die Ritze der Holzwand die Reiter erkennen. Es waren etwa zwanzig Cowboys. Sie waren stark bewaffnet, sahen dreckig aus und trugen zumeist Bärte.

      Die Männer kamen im klirrenden Trab in die Stadt geritten, geschlossen und formiert wie ein Keil. Sie hielten Gewehre und Revolver schussbereit und blickten umher. Vorn ritt ein finsterer Mann, die diese Gruppe anführte.

      „Sucht die Diebe!“, befahl Joseph Malone seinen Cowboys, die unverzüglich ausströmten. Es wurde im Saloon, im Drugstore, der Schmiede und der Poststation gesucht.

      Kurz darauf zerrten die Cowboys vier Männer zu einem Mietstall neben den Saloon. Das Stalltor war ein großes, dunkel gähnendes Loch. Zwei Cowboys holten vier Pferde aus dem Stall, brachten die ungesattelten Tiere unter den Holzpfosten, der weit über dem Stalltor hervorragte und an dem eine Winde befestigt war. Einer der Männer warf einen Strick über den Balken, zog ihn stramm und knüpfte eine Schlinge.

      Reglos stand Malone neben dem Tor und sah hoch. Die Schlinge baumelte herunter und bewegte sich im Abendwind.

      Die vier Gefangenen wurden auf die sattellosen Pferde gehoben. Voller Entsetzen begriff Logan, was geschehen sollte.

      „Die wollen die Männer aufhängen!“, fluchte er leise.

      „Pst!“, flüsterte Elisabeth. „Sei still. Der Richter und der Sheriff sind bezahlte und treue Knappen von Malone. Wenn du etwas unternimmst, wirst du selbst zum Opfer!“

      „Aber wir können doch nicht zulassen, dass Malone die Männer aufhängt!“

      „Was willst du tun, Logan? Allein gegen zwanzig schwerbewaffnete Cowboys kämpfen?“

      Draußen wurden wieder Befehle gebrüllt.

      Logan erschauerte. Sein Gesicht war nass, eine erstarrte Landschaft der Gefühle. Er kroch zu seiner Kleidung, zog sich komplett an, und ergriff das Winchester Gewehr.

      „Du solltest dich auch anziehen, Elisabeth“, flüsterte er. Die Lehrerin verstand und begann sich die Kleidung überzustreifen.

      Logan robbte zurück zur Stallwand.

      Ein lauter Schrei dröhnte durch die Straßen der Stadt.

      Logan zuckte zusammen.

      Der erste der vier Männer hing schlaff und tot am Strick. Das sattellose Pferd war bis zum nächsten Haus gelaufen und dort von einem Cowboy aufgehalten worden. Gerade holte ein Mann den leblosen Körper herunter und löste die Schlinge. Zwei andere Cowboys brachten den zweiten Gefangenen auf dem Pferd sitzend unter die Schlinge.

      Grauenvoll stöhnte Logan Bennett auf.

      „Nein“, flüsterte er mit aufgewühlter Stimme. „Nein, bitte nicht.“

      Doch schon befand sich der zweite Gefangen unter dem mörderischen Strick. Schon wurde auch ihm die Schlinge um den Hals gelegt.

      Logan konnte deutlich das Gesicht des Mannes sehen. Er war noch jung, höchstens achtzehn Jahre alt. Aus seinen Augen tropften Tränen.

      Logan konnte das alles nicht verstehen.

      Es ist doch fast noch ein Kind.

      Wie im Traum hob er das Gewehr und richtete es durch eine kleine Öffnung in der Scheunentür.

      Niemand sah herüber. Die Cowboys hielten Waffen in den Händen, aber sie kehrten Logan den Rücken zu. Rauch wallte von den Feldern herüber und wehte am Schweinestall vorbei.

      Deutlich sah Logan die Meute. Der Anführer stand gleich neben dem Strick und sagte irgendetwas zum Gefangenen. Der gefesselte Junge schüttelte den Kopf und presste den Mund hart zusammen. Tapfer saß er auf dem Pferd. Die Schlinge lag um seinen Hals. Noch hing der Strick locker durch.

      Schwer ruhte das Gewehr in Logans nassen Händen.

      Die beiden Männer, die etwas abseits gefesselt auf den Pferden saßen, waren so bleich wie der Tod. Sie klagten nicht.

      Logan wusste nicht, dass er gleich mit dem Schicksal spielen würde.

      Auf einmal war er ganz ruhig. Seine Hände zitterten nicht mehr. Sein Herzschlag ging gleichmäßig. Sogar die Schweine im Erdgeschoss hatten das Grunzen unterbrochen. Die Dämmerung kam immer näher. Schon versank die Sonne sanft am Horizont. Auf der Straße herrschte seltsam fahles Licht.

      Da hob Joseph Malone die Hand.

      Hinter dem Pferd stand ein Cowboy mit einem schweren Waffengurt in beiden Händen. Damit sollte er auf das Pferd losschlagen, damit es vorwärtssprang. Dann würde der Gefangene vom Pferd rutschen und an der Schlinge hängen.

      Tu´s! schrie es in Logan. Rette ihn! Schieß auf den Strick! Du triffst den Strick bestimmt!

      Seine Augen flackerten heftig und unruhig. Sekundenlang konnte er nichts sehen. Er kniff sie schnell zusammen, dann war alles wieder erschreckend klar zu erkennen.

      Logan Bennett schoss!

      Der Rückprall des Gewehres stieß hart gegen seine Schulter. Laut peitschte der Schuss über die Straße.

      Die Pferde der Cowboys machten wilde Sprünge. Der Strick straffte sich. Die Männer wirbelten herum.

      Die Menge der Cowboys öffnete sich. Eine breite Gasse tat sich auf. Der junge Mann baumelte am Strick und hing wenige Sekunden später schlaff am Seil.

      Am Boden, fast unter dem Erhängten, lag Joseph Malone, von der Kugel aus Logans Gewehr getroffen.

      Du hast vorbeigeschossen! dachte der Farmer erschrocken, und sprang auf.

      „Verstecke dich, Elisabeth! Malones Männer werden gleich hier sein, um nach mir zu suchen. Sie dürfen dich nicht finden!“

      Nach diesen Worten drehte er sich um und kletterte die Leiter aus dem Obergeschoss des Stalls herunter. Er hatte doch ganz ruhig auf den Strick gezielt