Sabine Tofahrn

Strafrecht Besonderer Teil III


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verursacht worden sein. Darüber hinaus muss sich die spezifische Gefährlichkeit des Grunddelikts in der schweren Folge realisiert haben. Bei dem Unmittelbarkeitszusammenhang handelt es sich um eine Wertung, die jener der objektiven Zurechnung entspricht. Aus diesem Grund kann der Unmittelbarkeitszusammenhang vor allem wieder bei einer eigenverantwortlichen Selbstgefährdung der verletzten Person durchbrochen sein.

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      Schließlich muss gem. § 18 hinsichtlich der besonderen Folge „wenigstens“ Fahrlässigkeit vorliegen. Mit dieser Formulierung hat der Gesetzgeber klargestellt, dass Vorsatz bezüglich der schweren Folge eine Strafbarkeit nach § 315 Abs. 3 Nr. 2 nicht ausschließt. Das Wort „wenigstens“ stellt lediglich eine Begrenzung nach unten dar und macht deutlich, dass der Täter jedenfalls fahrlässig gehandelt haben muss. Da die Außerachtlassung der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt schon in der Verwirklichung des Grunddelikts liegt, muss in der Klausur nur noch geprüft werden, ob der Eintritt der Folge zum Zeitpunkt der Vornahme der Tathandlung objektiv vorhersehbar war.

      Anmerkungen

       [1]

      BGHSt 13, 207; 44, 34.

       [2]

      Fischer § 303 Rn. 14.

       [3]

      BGH NStZ 2003, 206.

       [4]

      BGH Urteil vom 14.1.2010, Az: 4 StR 450/09, abrufbar unter www.bundesgerichtshof.de.

       [5]

      Fischer § 315 Rn. 8a.

       [6]

      BGH NStZ 2002, 648.

       [7]

      Fischer § 315 Rn. 8a.

       [8]

      Joecks/Jäger § 315b Rn. 4.

       [9]

      BGHSt 41, 234.

       [10]

      OLG Frankfurt VRS 28, 423.

       [11]

      OLG Hamm NJW 1965, 2167.

       [12]

      BGH NZV 2006, 483.

       [13]

      BGHSt 22, 365; Wessels/Hettinger/Engländer Strafrecht BT 1 Rn. 1082.

       [14]

      BGHSt 48, 119.

       [15]

      Fischer § 315b Rn. 8.

       [16]

      BGHSt 5, 394; 7, 311; BayObLG NJW 69, 2026; Fischer § 315 b Rn. 15.

       [17]

      BGHSt 5, 394; 7, 311.

       [18]

      Schönke/Schröder-Sternberg-Lieben/Hecker § 315b Rn. 11.

       [19]

      Fischer § 315b Rn. 9; Jäger SR BT Rn. 474.

       [20]

      BGHSt 41, 231; 48, 233; zustimmend u.a. Rengier Strafrecht BT II 10. Kapitel Rn. 16.

       [21]

      BGH NStZ, 2006, 503.

       [22]

      BGH DAR 2006, 30.

       [23]

      BGH NJW 2002, 626.

       [24]

      Fischer 315b Rn. 12.

       [25]

      BGH NJW 1999, 3132.

       [26]

      Wessels/Hettinger/Engländer Strafrecht BT 1 Rn. 1085.

       [27]

      Rengier Strafrecht BT II 10. Kapitel Rn. 30.

       [28]

      BGHSt 22, 6; 28, 87; OLG Hamm NStZ-RR 01, 104.

       [29]

      BGHSt 48, 233.

       [30]

      OLG Karlsruhe NJW 78, 1391.

       [31]

      BGH NZV 90, 34; OLG Hamm NJW 2000, 2686; Rengier Strafrecht BT II 10. Kapitel Rn. 33.

       [32]

      SK/Wolters § 315b Rn. 15, 16a; LK/König 12. Aufl. 315b Rn. 18, 54.

       [33]

      Wessels/Hettinger/Engländer Strafrecht BT 1 Rn. 1083.

       [34]

      Wessels/Hettinger/Engländer Strafrecht BT 1 Rn. 1080.