Amy Blankenship

Gefährliche Dinge


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seufzte. „Du weißt, wie ich bin. Ich würde manchmal meinen Kopf vergessen, wenn er nicht angewachsen wäre. Ich bin erst dazu gekommen, mir einen kleinen Teil dieses Ordners anzusehen.“

      â€žJa, gut, du warst etwas in Eile, als du ihn heruntergeladen hast“, sagte Zachary und seufzte. „Das waren schöne Zeiten.“

      Angelica klickte auf die Festplatte und gab ein Wort in den Suchmodus ein.

      â€žIch nehme an, du hast dich nicht benommen“, fragte Angelica und lehnte sich auf ihrem Sofa zurück, während sie wartete, dass der Computer seine Arbeit machte.

      â€žNatürlich nicht“, lachte Zachary. „Du kannst mich nirgendwo hin mitnehmen, erinnerst du dich?“

      Angelica zog den Kopf ein, als sie sich daran erinnerte, wie sie vor ein paar Monaten zu einer großen Gala gegangen waren. Während sie einen vierjährigen Werwolf verfolgt hatten, der verloren gegangen war, und darüber nicht sehr glücklich war. Am Ende der Nacht hatte Zachary seine Hosen verloren, weil der Werwolf sich in einem kindischen Wutanfall verwandelt und sie in Stücke gerissen hatte.

      Das Lustigste aber war, dass Zachary kein Wort gesagt hatte, sie einfach ausgezogen hatte und in seiner Unterhose mit Hemd und Anzugjacke herumspaziert war. Angelica hatte sich nicht entschließen können, ob sie vor Scham im Boden versinken, oder laut loslachen wollte. Als sie seine Beine mit kniehohen Strümpfen in Anzugschuhen gesehen hatte, wäre sie beinahe gestorben, als mehrere der jungen Damen sich um ihn tummelten und mit ihm tanzen wollten.

      Ihr Laptop biepte und sie beugte sich nach vor, um zu sehen, was er gefunden hatte.

      â€žEtwas gefunden?“, fragte Zachary.

      Angelica öffnete ein paar der Dateien, in denen der Computer das Wort Misery gefunden hatte, und begann zu lesen. Ihre Zigarette fiel ihr aus den Fingern, während sie las, und landete auf ihrem Fuß.

      â€žAutsch, verdammt!“, fluchte sie, hob die Zigarette schnell wieder auf und drückte sie aus.

      â€žAlles in Ordnung?“ Zachary runzelte besorgt die Stirn und hob eine Hand, als Trevor wissen wollte, was los war.

      Angelica überflog die Information, nur um sicherzugehen. „Ich nehme den nächsten Flug dort runter“, erklärte sie, ehe sie das Schnurlostelefon abschaltete und weglegte. Sie sah zurück auf den Bildschirm und kümmerte sich nicht mehr um Zacharys Fragen. Es war nicht das, was sie gelesen hatte, was sie davon überzeugte, dass dies gefährlich war… es war die Tatsache, dass der Chef des TEP sie gerade irgendwie aus der Datei ausgesperrt hatte.

      Wenn Storm Geheimnisse hatte… dann wollte sie wissen, wieso.

      Kapitel 2

      Anthony schritt ohne Unterlass über den Marmorboden seines Arbeitszimmers auf und ab. Er fuhr mit einer Hand frustriert und wütend durch sein dunkles Haar. Er wusste, dass er seine Fassung verloren hatte, als er Arthur umgebracht hatte, und jetzt hatte er sein Druckmittel verloren, um Jewel zu zwingen, ihn zu heiraten… nicht dass ihn das davon abhalten würde.

      Er hatte gewollt, dass die Situation ruhig blieb… aber als Arthur Anthonys Vater ins Spiel gebracht hatte, hatte der Werwolf-Teil in ihm durchgedreht. Nun würde er eine andere Methode anwenden müssen, um seine flüchtige Braut zurückzuholen. Das Problem war, dass er sie zuerst finden musste.

      Jemand klopfte an die Tür und Anthony blieb lange genug stehen, um sein Haar und seine Kleidung glatt zu streichen. Er war ein Alphamann, dazu gehörte ein gewisses Auftreten.

      â€žHerein“, rief er mit kalter Stimme.

      Die Tür öffnete sich und einer seiner Wölfe trat ein und schloss die Tür hinter sich.

      â€žWas hast du gefunden?“, fragte Anthony.

      Das Rudelmitglied sah sehr nervös aus und räusperte sich. „Ich bin dort geblieben, wie Sie befohlen haben, um zu sehen, ob der Priester zurück zur Kirche kommt. Ich war noch nicht lange da, als in der Kirche und auf dem Friedhof dahinter die Hölle losbrach. Leute tauchten überall auf, die meisten aus dem Nichts.“ Er hielt inne und schluckte nervös, bevor er hinzufügte: „Da bemerkte ich, dass Jewel bei ihnen war.“

      â€žWo ist sie dann jetzt?“, fragte Anthony drohend, während er mit schnellen Schritten auf den Mann zukam. „Wieso hast du sie nicht mitgebracht?“

      Der Wolf wich zurück, Panik in seinen Augen, er wusste, dass es nie eine schöne Sache war, dem Alpha schlechte Nachrichten zu bringen. „Ich konnte nicht“, sagte er zitternd.

      Anthonys Hand schoss plötzlich nach vor und er packte seinen Untergebenen an der Kehle, hob ihn in die Luft. „Du bist ein Werwolf. Wieso hast du sie nicht einfach genommen?“

      â€žSie war von Wertieren umgeben… zu vielen davon“, erklärte der Wolf, während er seine Hände hob und versuchte, ein wenig Druck von seiner Kehle zu nehmen.

      Anthonys Griff wurde nur noch fester und seine Augen nahmen eine gespenstische, goldene Farbe an. Sein Bruder war endlich aus Italien zurückgekommen, er war sich dessen sicher. „Habe ich dir nicht beigebracht, wie du gegen ein anderes Rudel, als dein eigenes zu kämpfen hast? Mein Bruder hätte keine Chance gegen dich haben dürfen.“ Das war eine Lüge. Der Wolf würde jetzt irgendwo im Straßengraben liegen, wenn er es gewagt hätte, Andreas Valachi anzugreifen.

      â€žWa-en keine Wööölfe“, krächzte der Wolf, während er zu atmen versuchte.

      Anthony richtete ruckartig seine Aufmerksamkeit wieder auf den Mann, den er würgte, und riss seine Hand weg, als er erkannte, dass er ihn schon fast umgebracht hatte. „Wer war es?“, wollte er wissen, wobei die rasende Wut in seiner Stimme deutlich zu hören war.

      Der Wolf lag in einem Häufchen am Boden und versuchte, wieder zu Luft zu kommen. Er kam mühsam auf Hände und Knie hoch, ehe er seine Stirn auf den kalten Marmorfußboden stützte. Er hielt seinem Anführer seinen bloßen Nacken hin, als Zeichen seiner Unterwerfung, während er sich wünschte, dass er davongelaufen wäre, als er die Möglichkeit gehabt hatte.

      â€žKatzen… ich habe Katzen gerochen“, sagte er nach ein paar Sekunden. „Pumas und Jaguare… viele davon.“ Er hob seinen Kopf und sah, wie Anthonys Augenbrauen sich drohend zusammenzogen. Er fügte schnell hinzu: „Ein Puma hat sie auf Schritt und Tritt verfolgt. Außerdem war die Gegend voller Vampire. Ein Teil der Kirche flog in die Luft, und dann kam auch noch ein Polizeiauto.“

      Anthony stand da und versuchte, Herr über seine wachsende Wut zu werden. Aber je länger er da stand, umso wütender wurde er. Sein Plan, seine flüchtige Partnerin zurückzuholen war nun schon mehrfach entweder durch seine eigenen Handlungen, oder durch die seiner dummen Untergebenen durchkreuzt worden.

      Er bedeutete seinen Leibwächtern, näher zu kommen. „Bringt ihn in den Keller, wo er in seinem Versagen schmoren kann.“

      Der Wolf setzte sich auf seine Knie auf, ein flehender Ausdruck in seinem Gesicht. Er hatte Geschichten über den Keller gehört, und was er enthielt. Einige der Werwölfe, die die Folter überlebt hatten, hatten noch immer Narben davon, die sie herzeigen konnten. Er winselte mitleiderregend, als seine Arme von den Wachen gepackt wurden, und er auf die Füße hochgezogen wurde.

      Die Wächter sahen ihm nicht ins Gesicht, sie sagten auch nichts Beruhigendes oder Erniedrigendes. Wenn es nach ihnen ging, dann hätten sie ihn laufen lassen. In ihren Augen hatte Fräulein Jewel gute Gründe, vor ihrem Alphamann wegzulaufen. Sie war unglücklich und, trotz Anthonys Bemühungen, würde sie ihn nie lieben. So zu leben, sich am Unglück von anderen zu ergötzen, war nicht die echte Werwolf-Art… es war die Art der Mafia.