Amy Blankenship

Gefährliche Dinge


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wahr?“, fragte Jason.

      â€žIst was wahr?“, fragte Tabatha und versuchte, so zu klingen, als hätte sie keine Ahnung, wovon er sprach.

      â€žIst Envy wirklich mit Devon Santos zusammen?“ Jasons Knöchel wurden weiß, als er den Hörer ein wenig fester umklammerte.

      Tabatha seufzte, sie wusste, dass dies Jason sehr wehtun würde, aber bis zu einem gewissen Grad, war es auch seine Schuld. Jemand, der so süß war, sollte sich nie in das Mädchen verlieben, das ihn als besten Freund und Bruder ansah.

      â€žJa, es ist wahr“, sagte Tabatha mit weicher Stimme. „Ich weiß, dass sie dich nicht verletzen wollte. Sie mag dich wirklich sehr… du weißt schon.“

      Jason atmete langsam aus und Tabatha hatte Mitleid mit ihm. Er war schon so lange hinter Envy her, dass sie die einzige Frau war, die er je angesehen hatte. Jetzt war sie außerhalb seiner Reichweite, aber das würde Tabatha ihm nicht erzählen. Das musste Envy selbst tun.

      â€žIch weiß, dass sie das nicht wollte“, sagte Jason schließlich. „Ich schätze, ich hätte es mir denken sollen, als sie nicht einmal bemerkt hat, dass ich mit ihr flirtete.“

      â€žSie hat es bemerkt, Jason“, sagte Tabatha. „Aber sie hatte Angst, dass es eurer Freundschaft schaden könnte.“

      Jason schnaubte. „Ja, ich nehme an, das hätte es, aber man kann es einem Mann nicht übelnehmen, dass er träumt, nicht wahr?“

      â€žIch kann dir eine Menge Dinge übelnehmen“, hörte Tabatha Jacob im Hintergrund sagen.

      â€žHalt's Maul, verdammt“, knurrte Jason gespielt wütend und Tabatha hörte, wie er die Stuhlbeine schwungvoll auf den Boden setzte. „Tabatha, ich rufe dich später an. Das Kind hier hat beschlossen, Papierkugeln auf mich zu schießen.“

      Tabatha kicherte und nickte. „Okay, wir reden später.“

      Sie beendete den Anruf und saß einen Augenblick lang da, bevor sie das Telefon wieder in das Ladegerät steckte. Als sie sich nun wieder in der Wohnung umsah, fühlte sie sich nicht mehr ganz so einsam. Jason würde ihre Freundschaft jetzt mehr denn je brauchen, und gebraucht zu werden half ihr, sich besser zu fühlen.

      Sie stand auf, streckte ihre Arme über ihren Kopf in die Luft und ging zurück zu ihrem Zimmer. Nachdem sie sich ausgezogen hatte, zog sie eine Männer-Boxershorts und ein ärmelloses Top an, bevor sie sich in die kühle, bekannte Weichheit ihres Bettes sinken ließ.

      Dieses Mal versuchte sie nicht, die Szene aufzuhalten, die sich in ihrem Kopf abspielte, als sie einschlief. Schließlich musste sie herausfinden, was sie bedeutete, und sie würde nicht weggehen, solange sie es nicht wusste… also wieso sollte sie dagegen ankämpfen? Sie versank in der Dunkelheit des Schlafs während sie noch immer durch die Kirche und in Kanes Augen starrte.

      *****

      Jewel ging in Stevens Schlafzimmer auf und ab. Ihre Arme vor ihrer Brust verschränkt hatte sie wieder begonnen, Nägel zu beißen, etwas, das sie seit ihrer Kindheit nicht mehr getan hatte.

      â€žDies ist meine Schuld“, sagte sie leise und versuchte, das Bild ihres Vaters, gekreuzigt über dem Altar derselben Kirche, die er den Großteil seines Lebens besucht hatte, abzuschütteln. Wie oft hatte er dort gebetet, direkt unter dem Ort, wo er gestorben war? Sie hatte gewusst, dass Anthony gemein war, aber dies war sadistisch.

      Steven sah zu, wie die Frau auf und ab lief und konnte sogar sehen, wie sich ihre Lippen bewegten, als sie geräuschlos in ihrem Kopf Hasstiraden losließ. Er streckte seine Hand aus und legte sie beschützend auf ihren Arm in der Hoffnung, sie zu beruhigen. „Jewel, nichts davon ist deine Schuld.“

      Sie zog ihre Augenbrauen zusammen, als sie auf die Hand hinunter sah, dann schenkte sie ihm einen bösen Blick. „Du hast teilweise sogar recht. Es ist ebenso sehr deine Schuld, wie meine. Und jetzt, wo Papa tot ist, brauche ich Anthony nicht mehr zu heiraten und damit muss ich garantiert nicht mehr mit dir verheiratet bleiben.“

      Jewel drehte sich von ihm weg, sodass seine Hand hinunterfiel. Das Letzte, was sie im Moment brauchte, war, von ihren Sünden reingewaschen zu werden… sie war schuldig wie der Teufel. Sie hatte Anthony die Nägel gegeben, mit denen er ihren eigenen Vater gekreuzigt hatte.

      Steven würde es nicht zugeben, aber ihre Worte trafen ihn hart. Er antwortete auf die einzige Art, die er sich im Augenblick vorstellen konnte, nachdem sie offensichtlich keine ermutigenden oder liebevollen Worte hören wollte.

      â€žMeinst du wirklich, dass Anthony dich nicht mehr verfolgen wird, nur weil er deinen Vater umgebracht hat?“, rief Steven. Er wusste, dass er recht hatte, und dass sie nicht eine verdammte Sekunde auf ihn hören würde.

      â€žEr hat meinen Vater getötet… ich habe mit dem Teufel getanzt, weil ich wollte, dass mein Vater in Sicherheit und am Leben war. Wenn Anthony es jetzt wagt, in meine Nähe zu kommen, werde ich ihm seinen verdammten Kopf vom Hals schlagen.“ Jewel fühlte sich so merkwürdig. Es war, als wäre sie nach außen hin völlig ruhig, während sie innerlich wie verrückt zitterte.

      Sie hatte stundenlang geweint, aber ihre Wut hatte sie schließlich wieder nüchtern gemacht. Sie hatte genug Tränen vergossen. Jetzt war es Zeit, ihr Leben wieder zurückzuholen. Sie hatte sich einen Plan überlegt, wie sie Anthony eine Falle stellen konnte, und sie hoffte, dass Steven recht hatte… dass Anthony sie holen kommen würde, denn sie würde dafür bereit sein.

      â€žIch kann dich nicht gehen lassen“, erklärte Steven. Wenn sie sich nicht selbst schützen würde, dann war es seine Pflicht als ihr Partner… es für sie zu tun. Er sah zu, wie ihre rot umrandeten Augen sich auf ihn richteten, und seinen Blick auffingen.

      â€žDann bist du um nichts besser als Anthony und ich werde dich den Rest meines Lebens hassen“, sagte sie stur. Sie wollte, dass Steven auf sie wütend wurde, sie hinauswarf und sich seine Hände von ihr wusch. Wenn er das machte… dann würde Anthony ihn vielleicht nicht ebenso töten wie ihren Vater. Sie wollte nicht die Schuld an noch mehr schrecklichen Morden haben, es sei denn, das Opfer war Anthony… sie würde mit Freude die Schuld daran auf sich nehmen.

      Steven starrte sie eine Minute lang wütend an, dann riss er die Tür auf und trat zur Seite. „Los dann! Ich biete dir an, dass ich deinen Hintern rette, und du willst dich dafür mit mir anlegen? Geh schon, lass uns sehen, wie weit du kommst, gegen etwas, wovon du nicht die leiseste Ahnung hast, wie man es umbringen kann.“ Steven lächelte sie gemein an. „Nur damit du es weißt, die Filme sind nur voller Unsinn.“

      â€žDu musst es ja wissen!“, schrie Jewel zurück und machte ein paar Schritte auf die Tür zu. Wieso wollte er immer noch versuchen, sie zu retten? Verstand er nicht, dass sie nur seinen Tod bedeuten würde?

      Steven schloss seine Augen und schaute weg. „Ja, ich muss es wissen… nicht wahr?“, spottete er und öffnete dann seine Augen wieder, als Jewel versuchte, an ihm vorbeizuschlüpfen. Panisch packte Steven sie um die Hüfte und zog sie an sich. „Verdammt, warte!“, gab er endlich nach.

      Jewel begann sich an ihm zu winden und zu zappeln, also zog er sie noch fester an seine Brust. „Wenn du ihm eine Falle stellen willst, bitte, aber du kannst es nicht alleine. Lass uns dir helfen.“

      Jewel drückte sich von seiner Brust ab, lehnte sich zurück, sodass sie zu ihm hochsehen konnte. „Wieso? Damit du auch am Kreuz hängen kannst?“ Sie wollte schreien, als das Bild sich wieder vor ihr inneres Auge schob. „Ich will nicht, dass das geschieht.“

      Sie wusste nicht genau, was sie für Steven empfand, aber der Gedanke, dass er so sterben sollte, gab ihr das Gefühl, als hätte ihr