Amy Blankenship

Gefährliche Dinge


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die es nur darauf abgesehen hatten, Tod und Zerstörung zu verursachen.

      Anthony folgte den Wachen hinunter in den Keller und grinste, als der junge Werwolf leise winselte. Das Untergeschoss der Villa war in eine große, unterirdische Folterkammer verwandelt worden, die mehrere hundert Quadratmeter beanspruchte. Ketten hingen an der gegenüberliegenden Wand, mit Manschetten, die eine Person aufrecht an den kalten Stein fesseln konnten.

      Zur Rechten stand ein Tisch, der bedeckt war mit Peitschen und Ruten in verschiedenen Größen. Aus einem Kessel, in dem ein Feuer brannte, ragten ein paar Eisenstangen hervor, die für Brandmarken benutzt wurden, die Anthony aber noch sehr selten angewendet hatte. Und schließlich, an der Wand, genau gegenüber davon, war eine Reihe von Zellen, die ein paar Insassen beherbergten.

      Ein paar Werwölfe bewegten sich in den Schatten und bereiteten noch mehr Werkzeuge für einen Spezialgast vor, den Anthony zu seiner großen Freude vor ein paar Wochen erhalten hatte. Sie blieben stehen und sahen neugierig hoch, als der Alphamann mit seinen Wächtern und einem neuen Wolf, der diszipliniert werden sollte, die Kammer betrat.

      Anthony blieb stehen während die Leibwächter den Wolf an die Wand fesselten und winkte sie dann weg, als sie fertig waren.

      â€žWas sollen wir mit ihm tun, Herr Anthony?“, fragte der leitende Werwolf.

      â€žIch möchte, dass ihr ihm eine Lehre erteilt“, antwortete Anthony. „Er hat versagt, mir meine Braut zurückzubringen, und er muss lernen, dass Versagen nicht toleriert wird.“

      Boris schaute hinüber zu dem Mann und seufzte innerlich. „Er ist nur ein Junge.“

      â€žDann wird er früh lernen.“ Anthonys Stimme war völlig emotionslos.

      Boris hob eine vernarbte Hand und winkte zwei der anderen Werwölfe herbei. Sie näherten sich und rissen die Rückseite des Hemds des jungen Wolfs auf. Boris hob eine der Peitschen und ließ sie in der Luft schnalzen. Der gefesselte Wolf zuckte zusammen, was Anthony ein Grinsen entlockte.

      Boris stellte sich knapp zwei Meter hinter den Jungen und ließ die Peitsche nach vorn schießen. Der junge Wolf schrie auf, als die Peitsche sich in seinen Rücken biss. Das Schreien endete nicht, während Boris die vorhin makellose Haut auspeitschte. Schließlich hörte er auf und ein weiterer Werwolf trat nach vor mit einer großen Schüssel mit Salz. Mehr Schmerzensschreie folgten, als das Salz in die blutenden Wunden geworfen wurde.

      Der junge Wolf sackte an der Wand zusammen, dachte, dass die Folter vorbei war, nur um gleich wieder aufzuschreien, als die Schläge wieder begannen… nur diesmal mit noch zwei weiteren Peitschen dabei.

      Anthony hob seine rechte Hand, um sie besser sehen zu können und runzelte die Stirn, als er sah, dass er seine Nägel schon wieder schneiden musste. Er zuckte die Schultern, wandte sich von den Schlägen ab und näherte sich der Zelle, die von allem am weitesten weg, am anderen Ende des Kellers war. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als die schweren Ketten klirrten.

      Der Mann in der Zelle war plötzlich auf seinen Füßen und zog an seinen Fesseln, versuchte, sich auf Anthony zu stürzen.

      Anthonys schlechte Laune verflog plötzlich, als er das stolze Männchen dort sah. Sein Lächeln wurde noch breiter, als er sich eine neue Möglichkeit überlegte, Jewel wieder in seine Hände zu bekommen, weg von den Pumas, bei denen sie Unterschlupf gesucht hatte.

      â€žIch bin froh, dass ich nur einmal auf dich geschossen habe, Micah… ich könnte noch Verwendung für dich haben.“

      *****

      Tabatha sah sich in der Wohnung um, die sie mit Kriss teilte, und zitterte. Normalerweise machte es ihr nichts aus, alleine zu sein, aber aus mehreren Gründen war es heute Nacht richtig schwierig auszuhalten. Sie sah zum Fenster hinüber, jedes Mal, wenn sie ein Geräusch hörte, und hoffte, dass es Kriss war, der zurückkam. Sie hatte gedacht, dass es ihr gut ging, als Envy und Devon sie am Weg zu Chads Haus nach Hause gefahren hatten, aber jetzt erkannte sie, wie sehr sie Gesellschaft brauchte.

      Envy hatte sie gefragt, ob sie mit ihnen mitkommen wollte, nur für den Fall. Envy brauchte Unterstützung, um mit ihrem Bruder fertig zu werden. Aber Tabby hatte gedacht, dass Kriss vielleicht bald nach Hause kommen würde, und sie wollte ihn fragen, was passiert war, also hatte sie abgelehnt… und jetzt wünschte sie, dass sie es nicht getan hätte.

      Als sie an Kriss dachte, wanderten ihre Gedanken zu Dean und wie er sich in der Kirche benommen hatte. Sie konnte noch immer seinen Gesichtsausdruck sehen, als er Kane erblickt hatte.

      Tabatha schüttelte in einem vergeblichen Versuch, nicht an ihn zu denken, ihren Kopf, als das Bild von Kane in ihrem Kopf aufleuchtete. Ihn dort sterbend liegen zu sehen, hatte irgendetwas tief in ihrem Herzen und ihrer Seele durcheinander gebracht. Sie konnte nicht verstehen, wieso, aber bei dem Gedanken daran, dass er sterben sollte, wollte sie sich nur in einen kleinen Ball zusammenrollen.

      â€žReiß dich zusammen“, flüsterte sie, um die Stille zu brechen. „Was du brauchst, ist ein wenig Ablenkung.“

      Sie nahm das Telefon in die Hand und beschloss, Jason in der Arbeit anzurufen, um zu sehen, was sie alles verpasst hatte, seit Kriss sie bis nach Florida geflogen hatte.

      Das Telefon klingelte dreimal, bevor es abgehoben wurde.

      â€žNaturschutzgebiet, Ranger Fox spricht“, leierte eine sexy Stimme herunter.

      â€žHi Jason, ich bin's, Tabby.“ Sie lächelte zum ersten Mal, seit sie durch die Haustür getreten war.

      â€žTabby?“, rief Jason, und sie hörte, wie etwas zu Boden fiel, vermutlich sein Stuhl, denn er schaukelte gewöhnlich in gefährlichem Winkel auf zwei Beinen. „Wo, zur Hölle, warst du?“

      â€žKriss hat mich und Envy sozusagen entführt und für ein paar Tage nach Florida mitgenommen“, antwortete Tabby. „Ich bin gerade nach Hause gekommen und dachte, ich rufe mal an, um zu sehen, was ich verpasst habe.“

      Jason seufzte. „Abgesehen von dem alltäglichen, verrückten Zeug hast du nicht viel verpasst. Das einzige Aufregende war letzte Nacht, als wir einen Anruf von einem richtig besoffenen Typen bekommen haben.“

      Tabby grinste und setzte sich auf das Sofa. „Erzähl!“

      â€žJacob und ich, wir saßen einfach rum, es war eine langweilige Nacht, dann klingelt das Telefon. Ich hob ab und da war dieser Typ, der davon redete, dass er einen Jaguar einen Puma durch die Stadt jagen gesehen haben will – mit einem Handy an sein Bein gebunden.“

      Tabatha konnte nicht anders, sie begann laut zu lachen. Wenn sie vor ein paar Wochen an Jasons Stelle gewesen wäre, hätte sie dasselbe gedacht. „Oh verdammt“, rief sie.

      â€žWem sagst du das“, meinte Jason kichernd. „Jacob und ich haben Wetten darüber abgeschlossen, ob es SMS-Nachrichten geben wird, wenn sie das Vieh finden.“

      â€žBist du sicher, dass du nicht eine von Kats Spezialitäten getrunken hast?“, fragte sie, noch immer lachend.

      â€žIch trinke nicht in der Arbeit“, rief Jason und Tabatha hörte Jacobs Lachen im Hintergrund. „Also, wann kommst du wieder in die Arbeit?“

      Tabatha zuckte die Schultern. „Ich weiß es noch nicht. Ich brauche noch ein paar Tage, und ich muss meine Urlaubstage aufbrauchen.“

      â€žIn Ordnung, aber wir vermissen dich. Es ist einfach nicht dasselbe hier, wenn es kein hübsches Gesicht gibt, das das Büro ein wenig aufhellt. Jetzt habe ich nur Jacob und er ist nicht wirklich ein Blickfang.“

      â€žIch habe euch auch vermisst“, sagte Tabatha, und sie meinte es auch. „Wir treffen uns mal, dieser Tage.“