zu können. Ich beobachte den Himmel noch einmal und gehe zurück in die Hütte. Ich war nicht überrascht die Beschützerin darin zu finden.
—Bist du schon lange hier? Ich habe nicht bemerkt, dass du schon da bist.
—Du warst so konzentriert, den Himmel zu beobachten, dass ich nicht den Moment zerstören wollte. Dazu kommt, dass ich mich wie Zuhause fühle.
—Sehr gut. Setz dich auf die improvisierte Bank, die ich machte. Ich werde die Suppe servieren.
Ich servierte der Beschützerin die noch heiße Suppe in einem Kürbis den ich im Wald fand. Der peitschende Wind der Nacht liebkoste mein Gesicht und flüsterte Worte in mein Gesicht. Wer war die seltsame Frau die ich servierte? Ich wundere mich ob sie mich wirklich zerstören wollte, wie der Geist es andeutete. Ich hatte viele Zweifel über sie, und das war die Gelegenheit sie zu klären.
—Ist die Suppe gut? Ich bereitet sie mit großer Sorgfalt zu.
—Sie ist wunderbar! Womit hast du sie gemacht?
—Sie ist aus Steinen. Kleiner Scherz! Ich kaufte einen Vogel von einem Jäger und nutzte natürliche Gewürze aus dem Wald. Aber, um das Thema zu wechseln, wer bist du wirklich?
—Es zeugt von Gastfreundschaft wenn der Veranstalter zuerst über sich selbst spricht. Es sind vier Tage seit dem du den Berg bezwangst und ich kenne nicht mal deinen Namen.
—Einverstanden. Es ist aber eine lange Geschichte. Sei bereit. Ich heiße Aldivan Teixeira Tôrres und ich unterrichte Mathematik auf Hochschulniveau. Meine zwei größten Leidenschaften sind Literatur und Mathematik. Ich war immer in Bücher verliebt und seitdem ich klein war wollte ich mal ein eigenes schreiben. Als ich in der ersten Klasse der Highschool war, sammelte ich ein Paar Auszüge von den Büchern des Kohelets, Weisheit und Sprichwörter. Ich war sehr froh, obwohl der Text nicht von mir stammte. Ich zeigte sie jedem Stolz. Ich beendete die Highschool, nahm einen Computerkurs und hörte für eine Weile auf zu lernen. Danach versuchte ich einen technischen Kurs an einer lokalen Hochschule. Trotzdem merkte ich, dass das nicht das Feld meines Schicksals war. Ich war bereit für ein Praktikum in diesem Bereich. Aber am Tag vor der Aufnahmeprüfung verlangte eine komische Macht, dass ich aufgebe. Je mehr Zeit verging, desto mehr Druck der Macht lag auf mir, bis ich mich dazu entschied, die Prüfung nicht zu machen. Der Druck wurde weniger und mein Herz wurde ruhiger. Ich glaube, es war Schicksal, dass ich nicht ging. Wir müssen unsere eigenen Grenzen respektieren. Ich bewarb mich bei einigen Ausschreibungen, wurde angenommen und bin momentan Bildungsverwaltungsassistent. Vor drei Jahren schlug das Schicksal noch einmal zu. Ich hatte ein paar Probleme und erlitt einen Nervenzusammenbruch. Ich begann zu schreiben und kurz danach ging es mir schon besser. Das Ergebnis war Vision eines Mediums, welches ich noch nicht veröffentlichte. All das zeigte mir, dass ich ein Talent hatte und einen würdevollen Beruf habe. Das ist, was ich denke: Ich will an dem Arbeiten, was ich will und was mich glücklich macht. Ist das zu viel für eine arme Person zu fragen?
—Natürlich nicht, Aldivan. Du hast ein seltenes Talent auf dieser Welt. Zur richtigen Zeit wirst du Erfolg haben. Gewinner sind die, die an ihre Träume glauben.
—Ich glaube. Deshalb bin ich hier, in der Mitte von Nirgendwo, wo die Waren der Zivilisation noch nicht angekommen sind. Ich fand einen Weg den Berg zu erklimmen und um die Aufgaben zu schaffen. Alles was ich noch machen muss ist die Höhle betreten und meine Träume erfüllen.
—Ich bin hier um dir zu helfen. Ich bin die Beschützerin des Berges seitdem er heilig wurde. Meine Mission ist allen Träumern zu helfen, die die Höhle der Verzweiflung suchen. Manche suchen danach, materialistische Träume zu erfüllen wie Geld, Macht, Soziale Prahlerei oder andere egoistische Träume. Alle haben bis jetzt versagt und es waren nicht wenige. Die Höhle ist gerecht wenn es um das Erfüllen von Wünschen geht.
Das Gespräch ging auf lebendiger Weise weiter. Ich verlor immer weiter das Interesse als mich eine komische Stimme raus aus der Hütte rief. Jedes Mal als die Stimme mich rief fühlte ich mich dazu gezwungen aus Neugierigkeit hinaus zu gehen. Ich musste gehen. Ich wollte wissen was die Stimme in meinen Gedanken meinte. Sanft verabschiedete ich mich von der Frau und lief los, in die Richtung in der ich die Stimmen vermutete. Was erwartet mich? Lasst uns zusammen weitergehen, Leser.
Die Nacht war kalt und die hartnäckige Stimme verblieb in meinen Gedanken. Es gab eine komische Verbindung zwischen uns. Ich war ein paar Meter außerhalb der Hütte, doch es schienen Meilen zu sein bei der Ermüdung die mein Körper fühlte. Die Anweisungen die ich geistig erhielt führten mich in die Dunkelheit. Ein Mix aus Müdigkeit, Angst vor dem Unbekannten und Neugierigkeit kontrollierte mich. Wessen merkwürdige Stimme war es? Was will sie von mir? Der Berg und seine Geheimnisse… Seit ich beim Berg ankam, habe ich gelernt, sie zu akzeptieren. Die Beschützerin und ihre Mysterien, die Aufgaben denen ich trotzen musste, die Begegnung mit dem Geist; es wurde alles besonders. Es war nicht der Höchste oder der Eindrucksvollste im Nordosten, aber er war Heilig. Der Mythos des Medizinmannes und meine Träume brachten mich dazu. Ich will alle Aufgaben bestehen, die Höhle betreten und meine Bitte vortragen. Ich werde ein anderer Mensch sein. Ich werde nicht mehr nur ich sein, sondern der Mann, der die Höhle und sein Feuer überstand. Ich erinnere mich gut an die Worte der Beschützerin, nicht zu gut zu vertrauen. Ich erinnere mich an die Worte die Jesus sagte:
—Wer an mich glaubt soll das ewige Leben haben.
Die damit verbundenen Risiken werden mich nicht von meinen Träumen abbringen. Mit diesem Gedanken glaubte ich mehr denn je. Die Stimme wird immer stärker und stärker. Ich glaube, dass ich an meinem Ziel ankomme. Direkt vor mir sehe ich eine Hütte. Die Stimme sagt mir dorthin zu gehen.
Die Hütte und ihr erleuchtendes Lagerfeuer sind in einem geräumigen, flachen Platz. Ein junges, großes, dünnes Mädchen mit dunklen Haaren grillt einen Snack über dem Feuer.
—Du bist also angekommen. Ich wusste, dass du meinen Ruf beantworten würdest.
—Wer bist du? Was willst du von mir?
—Ich bin eine weitere Träumerin die die Höhle betreten will.
—Was für eine Macht hast du um mich mit deinen Gedanken zu rufen?
—Es ist Telepathie, Dummerchen. Bist du vertraut damit?
—Ich habe davon gehört. Könntest du es mir beibringen?
—Du wirst es eines Tages erlernen, aber nicht von mir. Verrate mir welcher Traum dich hierher führt.
—Vor allem anderen, mein Name ist Aldivan. Ich erkletterte den Berg mit der Hoffnung meine Gegenkräfte zu finden. Sie sollen mein Schicksal definieren. Wenn jemand seine Gegenkräfte kontrollieren kann, kann man auch Wunder bewirken. Das brauche ich um meinen Traum, in dem Bereich zu arbeiten, den ich liebe und in dem ich viele Seelen zum Träumen bringen werde, zu verwirklichen. Ich will nicht wegen mir in die Höhle, sondern für das ganze Universum, das mir diese Geschenke verlieh. Ich will meinen Platz in der Welt und das ist wie ich glücklich werde.
—Ich heiße Nadja. Ich bin Bewohnerin der Pernambucan Küste. In meinem Land habe ich Leute über diesen übernatürlichen Berg und die Höhle sprechen gehört. Ich war sofort daran interessiert, daran diese Reise hierher zu machen, obwohl ich dachte, dass das bloß eine Legende sei. Ich sammelte meine Sachen zusammen, ging los, kam in Mimoso an und ging den Berg rauf. Ich habe den Hauptgewinn. Jetzt wo ich hier bin will ich in die Höhle und meine Träume erfüllen. Ich werde eine große Göttin sein, geziert mit Macht und Reichtümer. Jeder wird mit dienen. Dein Traum ist dumm. Warum frägst du für ein kleines bisschen, wenn du die Welt haben kannst?
—Du liegst Falsch. Die Höhle erfüllt keine belanglosen Wünsche. Du wirst verlieren. Die Beschützerin wird dich nicht eintreten lassen. Um eintreten zu dürfen musst du drei Aufgaben lösen. Ich habe schon zwei Stufen erledigt. Wie viele hast du schon gewonnen?
—Wie idiotisch, Aufgaben und Beschützerin. Die Höhle respektiert nur die stärksten und Selbstbewusstesten. Ich werde meine Ziele morgen erfüllen und niemand wird mich daran hindern, verstehst du das?
—Du weißt es am besten. Wenn du es