mein Frühstück, ruhe mich aus und bereite meine Strategie vor. Die dritte Aufgabe wird alles andere als einfach. Für mich ist töten undenkbar. Naja, trotzdem werde ich ihm entgegentreten müssen. Mit diesem Vorsatz fange ich an zu laufen und bin bald aus der Hütte. Die dritte Herausforderung beginnt hier und ich bin dafür bereit. Ich folge dem ersten Weg und fange an zu gehen. Die Bäume auf den Seiten des Weges sind weit, mit tiefen Wurzeln. Nach was suche ich wirklich? Triumpf, Sieg und Erfolg. Trotzdem werde ich nichts unternehmen das gegen meine Prinzipien ist. Mein Leumund kommt vor Berühmtheit, Erfolg und Macht. Die dritte Aufgabe stört mich. Töten ist kriminell, auch wenn es nur ein Tier ist. Auf der anderen Seite will ich in die Höhle kommen und meine Bitte vortragen. Das repräsentiert zwei Gegensätze oder Gegenwege.
Ich gehe weiter den Weg entlang, bete dass ich niemanden finde. Wer weiß, vielleicht würde die dritte Aufgabe abgesagt werden. Ich glaube aber nicht dass die Beschützerin so großzügig ist. Die Regeln müssen von jedem befolgt werden. Ich bleibe stehen und kann nicht glauben, was für ein Bild sich vor mir bildet: Ein Ozelot, ihre drei Jungen scherzen sich um mich. Das ist es. Ich werde weder die Mutter noch ihre drei Kinder schlachten. Ich habe nicht das Herz dazu. Auf Wiedersehen Erfolg, auf Wiedersehen Höhle der Verzweiflung. Ich habe die dritte Aufgabe nicht geschafft und gehe. Ich werde zurück nach Hause und zu meinen geliebten Menschen gehen. Schnell gehe ich zurück zu meiner Waldhütte und packe meine Sachen. Ich schaffe die dritte Aufgabe nicht.
Die Hütte ist niedergerissen. Was bedeutet das? Eine Hand berührt leicht meine Schulter. Ich sehe hinter mich und sehe die Beschützerin.
—Gratuliere, Schätzchen! Du hast die dritte Aufgabe bestanden und hast jetzt das Recht dazu, die Höhle der Verzweiflung zu betreten. Du hast gewonnen!
Die starke Umarmung die sie mir danach gab hinterließ mich noch verwirrter. Was meinte die Frau? Meine Träume und die Höhle können doch erfüllt werden? Ich glaubte es nicht.
—Was meinst du? Ich habe die Aufgabe nicht erledigt. Schau auf meine Hände: Sie sind sauber. Ich werde sie nicht mit Blut beschmutzen.
—Weißt du es nicht? Meinst du wirklich, dass ein Kind Gottes zu so einer Gräueltat in der Lage wäre? Ich habe keine Zweifel daran, dass du würdig deiner Träume bist, obwohl es eine Weile dauern kann, bis sie Wirklichkeit werden. Die dritte Aufgabe hat dich gründlich bewertet und du hast unermüdliche Liebe für Gottes Kreaturen bewiesen. Das ist das wichtigste eines Menschen. Noch eine Sache: Nur eine reine Seele kann die Höhle überleben. Halte dein Herz und deine Gedanken klar, um sie zu bezwingen.
—Danke Gott! Danke Leben für diese Chance. Ich verspreche, dass ich dich nicht enttäuschen werde.
Emotionen nahmen mich über wie nie zuvor seitdem ich den Berg bezwang. War die Höhle wirklich in der Lage Wunder auszuführen? Ich war dabei es herauszufinden.
Die Höhle der Verzweiflung
Nach dem Sieg über die dritte Aufgabe war ich bereit dazu, die gefürchtete Höhle der Verzweiflung zu betreten, die Höhle, die unmögliche Träume möglich macht. Ich war ein weiterer Träumer der sein Glück versuchte. Seit ich auf den Berg kletterte war ich nicht mehr derselbe. Jetzt war ich überzeugt von mir selbst und dem großartigen Universum, das mich hält. Die letztliche Umarmung der seltsamen Frau hinterließ mich entspannt zurück. Jetzt war sie auf meiner Seite und unterstützte mich in jeder Weise. Das war die Unterstützung, die ich nie von meinen Geliebten Menschen bekam. Mein unzertrennlicher Koffer ist unter meinem Arm. Es war an der Zeit, mich von dem Berg und seinen Mysterien zu verabschieden. Die Aufgaben, die Beschützerin, der Geist, das junge Mädchen und der Berg selbst, der sehr lebendig erschien, sie haben mir alle beim Wachsen geholfen. Ich war bereit zu gehen und der gefürchteten Höhle gegenüberzustehen. Die Beschützerin ist bei meiner Seite und wird mir auf der Reise zum Eingang der Höhle beistehen. Wir gehen, weil die Sonne bereits in Richtung Horizont absteigt. Unsere Pläne sind in totaler Harmonie. Die Vegetation um den Weg, den wir bereist haben, sowie die Geräusche der Tiere machen die Umgebung sehr ländlich. Die Stille der Beschützerin auf dem ganzen Weg muss wohl die Gefahren, die die Höhle enthält, vorhersagen. Wir stoppen ein wenig. Die Stimme des Berges scheint mir etwas sagen zu wollen. Ich packe die Möglichkeit beim Schopf und breche die Stille.
—Kann ich dich etwas fragen? Was sind diese Stimmen, die mich so quälen?
—Du hörst Stimmen. Interessant. Der Heilige Berg hat die magische Fähigkeit alle träumende Herzen wiederzuvereinigen. Du kannst diese magischen Vibrationen fühlen und sie interpretieren. Trotzdem, schenke ihnen nicht zu viel Aufmerksamkeit, denn sie könnten dich zu Misserfolg führen. Versuche dich auf deine eigenen Gedanken zu fokussieren und ihre Aktivität wird sich verringern. Sei vorsichtig. Die Höhle ist dazu in der Lage deine Schwächen zu erkennen und sie gegen dich anzuwenden.
—Ich verspreche auf mich aufzupassen. Ich weiß zwar nicht was mich in der Höhle erwartet, aber ich glaube daran, dass die erleuchtenden Geister mir helfen werden. Mein Schicksal, und zu einem gewissen Ausmaß auch der Rest der Welt, sind in Gefahr.
—Okay, wir haben genug Pause gemacht. Lass uns weiter laufen, denn es wird nicht mehr lange bis zum Sonnenuntergang dauern. Die Höhle sollte ungefähr eine Viertelmeile von hier entfernt sein.
Das Rumpeln der Schritte geht weiter. Eine Viertelmeile ist zwischen meinem Traum und seiner Realisation. Wir sind auf der Westseite der Bergspitze, wo die Winde noch stärker sind. Der Berg und seine Geheimnisse… Ich glaube, dass ich sie nie ganz enträtseln werde. Was motivierte mich ihn zu beklettern? Das Versprechen des Unmöglichen das möglich wird, sowie meine Abenteuerinstinkte. In echt, was möglich war und eine tägliche Routine haben mich fertig gemacht. Jetzt fühlte ich mich lebendig und bereit dazu, Aufgaben zu bewältigen. Die Höhle kommt näher. Ich kann den Eingang schon sehen. Es sieht achtungsgebietend aus, ich bin aber nicht entmutigt. Viele Gedanken invadieren mein ganzes Wesen. Ich muss meine Nerven kontrollieren. Sie könnten mich im Laufe der Zeit verraten. Die Beschützerin signalisiert, dass wir stoppen. Ich gehorche ihr.
—Das ist das nächste dass ich der Höhle kommen kann. Höre gut zu was ich dir sagen werde, denn ich werde es nicht wiederholen: Bevor du eintrittst, bete ein Vaterunser für deinen Schutzengel. Er wird dich von den Gefahren beschützen. Wenn du eintrittst, fahre mit Vorsicht fort, um nicht auf eine der Fallen reinzufallen. Nachdem du den Hauptgang der Höhle einige Male entlanggingst wirst du auf drei Optionen treffen: Freude, Misserfolg und Angst. Nimm Freude. Wenn du Misserfolg wählst, wirst du ein armer Verrückter bleiben, der einmal träumte. Wenn du dich für Angst entscheidest, dann wirst du dich selbst komplett verlieren. Freude wird dir Zugang zu zwei weiteren Szenarios geben die mir unbekannt sind. Erinnere dich: Nur das reine Herz kann die Höhle überleben. Sei weise und erfülle deine Träume.
—Ich verstehe. Der Moment, auf den ich seitdem ich den Berg hochging warte, ist hier. Danke, Beschützerin, für all deine Geduld und deine Hingabe. Ich werde dich oder die Zeit, die wir verbrachten, nie vergessen.
Kummer nahm mein Herz über als ich mich von ihr verabschiedete. Jetzt war es nur noch ich und die Höhle, ein Duell, das die Geschichte der Welt und die meine Verändern wird. Ich schaue direkt rein und hole meine Taschenlampe aus meinem Koffer, um den Weg zu erleuchten. Ich bin bereit einzutreten. Meine Beine scheinen wie angefroren vor diesem Giganten. Ich muss meine Kräfte sammeln um den Weg weiter zu laufen. Ich bin Brasilianer und ich gebe niemals auf. Ich mache meine ersten Schritte und habe das leichte Gefühl, dass jemand mich begleitet. Ich glaube, dass ich besonders für Gott bin. Er behandelt mich als ob ich sein Sohn wäre. Meine Schritte beschleunigen sich und ich betrete endlich die Höhle. Die anfängliche Faszination ist überwältigend, aber ich muss wegen den Fallen vorsichtig sein. Die Feuchtigkeit der Luft ist hoch und die Kälte intensiv. Stalaktiten und Stalagmiten füllen alles um mich aus. Ich ging ungefähr 45 Meter und die Kälte beginnt mir Gänsehaut an meinem ganzen Körper zu bereiten. Alles was ich vor dem beklettern des Berges durchmachte springt in meinen Kopf: Die Erniedrigungen, die Ungerechtigkeiten und der Neid anderer. Es kommt mir so vor als ob jeder meiner Feinde hier in dieser Höhle ist und auf den besten Zeitpunkt wartet, um mich zu attackieren. Mit einem spektakulären Sprung überwinde ich die erste Falle. Das Feuer der