Martin Kojc

Der Weg zum Glück


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und Erkenntnissen, d. h. wir dringen immer tiefer in die Geheimnisse unseres wahren Wesenskerns, begreifen dessen Gesetze und erheben uns so in dem Maße unserer Höherentwicklung zu tatsächlichen Herren unseres Schicksals.

       Und der Herr seines Schicksals ist jener, der weiß, wie er sich zu verhalten hat, dass alles Gewünschte eintreten kann und muss.

      Unser Leben stellt demnach einen fortwährenden Entwicklungsprozess dar. Das überall ersehnte Glück kann nur durch die steile Leiter des Leidens erklommen werden.

      Wir können uns unserer Unvollkommenheit nur durch verschiedene Fehlschläge bewusst werden. Diese drängen uns dann zu neuer Besinnlichkeit und lassen uns neue Wahrheiten erkennen, die uns in dem Maße ihres Kommens aus dem Leiden erlösen.

      Wäre dies anders, so dösten wir gedankenlos ins Leben und verspürten nie ein Glück oder Unglück.

       Denn nur der Gegensatz schafft das Maß der Dinge.

      Wir könnten uns nie des Tages bewusst werden, wenn es nicht auch die Nacht gäbe, und eben so wenig könnten wir das Gute und Schöne erkennen, wenn uns nicht auch das Hässliche und Schlechte zum Bewusstsein käme.

       Um ein besseres Leben führen zu können, müssen wir vor allem bessere Menschen werden. Um aber besser werden zu können, müssen wir an Erkenntnis gewachsen sein. Damit wir aber das Schlechte einsehen und das Bessere erkennen können, müssen wir unter dem Schlechten zu leiden haben. Folglich liegt im Leid das Mittel zum Glück.

      Es ist klar, dass das Leid erst dann verschwinden wird, wenn wir die Vollkommenheit erreicht und deshalb nichts mehr zu erkennen haben werden, wenn wir alle Gesetze unseres Seins begreifen und deshalb nie mehr irren werden.

      Diesem großen Ziel soll auch dieses Buch dienen. Es soll seinen Teil dazu beitragen, die Menschheit zu verbessern, aus unglücklichen glückliche Menschen zu machen, aus Unwissenden Wissende zu gestalten, die dann, sich „vollbewusst“ auf die ewig allharmonisch wirkenden inneren geistigen Kräfte verlassend, ein reibungsloses Leben zu erleben imstande sind.

      Eine jede Maschine kann nur dann fehlerfrei und zufriedenstellend funktionieren, wenn ein Rad genau ins andere greift. Genauso wird sich auch das Leben der Menschen erst dann harmonisch und leidlos gestalten, wenn eine jede Disharmonie beseitigt sein wird, wenn sie sich aus dem erdrückenden Traum des Irrtums zum richtigen Verstehen alles Seins empor gerungen haben.

      II. Kapitel

      Das erste läge wohl in der Erörterung der Frage, ob der Mensch, ohne sich zu einer neuen Erkenntnis durch eigene Kraft selbst empor ringen zu müssen, imstande ist, nur durch die Mitteilung einer Erkenntnis von Seiten eines anderen, der sich zu der neuen Weisheit schon empor gerungen hat, sein Leben zu verbessern.

      Die Erfahrung lehrt, dass diese Frage unbedingt bejaht werden muss. Man denke nur an die großen Religionsstifter, die ihren Zeitgenossen in ihrer Erkenntniskraft weit voraus waren und ihnen Dinge mitteilten, die uns noch heute mit Staunen und Bewunderung erfüllen.

      Allerdings handelte es sich damals nicht um ein folgerichtiges Erfassen und Verstehen der gepredigten Wahrheiten, sondern fast immer um ein instinktives Erfühlen, was, verbunden mit einem großen persönlichen Einfluss der Verkünder der Lebensweisheiten, in der damaligen Zeit den „Berge versetzenden Glauben“ hervorrufen musste.

       Glauben heißt aber nichts „wissen“, sondern nur „annehmen“, dass etwas so oder so ist.

      Eine jede menschliche Annahme, d. h. ein jeder menschliche Glaube ist deshalb immer nur von zeitlicher Dauer, da er je nach Umständen jederzeit durch eine andere Annahme verdrängt werden kann.

      Eine jede menschliche Annahme entspringt folglich der Ermangelung des Wissens über die wahren Zusammenhänge einer Angelegenheit, und die Folge davon ist, dass sie aus ihrer sich selbst verwirklichenden Kraft heraus im Leben des Menschen je nach ihrer Art entweder etwas Erwünschtes oder Nichterwünschtes zeitigen kann.

      Das Gegenteil der menschlichen Annahme ist aber das Wissen und Verstehen.

      Während die menschliche Annahme nur „annimmt“, dass etwas so oder so ist, kommt das Verstehen über die wirklichen gesetzmäßigen Zusammenhänge einer Angelegenheit intuitiv als Erleuchtung, als unmittelbares und unbeirrbares Wissen.

       Folglich entstammt eine jede menschliche Annahme bzw. ein jeder menschlicher Glaube der menschlichen Unwissenheit und ein jedes Wissen und Verstehen dem Prinzip der Wahrheit. Somit unterliegt eine jede menschliche Annahme dem menschlichen Schwanken, ein jedes Wissen und Verstehen aber der ewigen Dauer.

      Da die Intelligenz, die uns dauernd verursacht und erschafft, aus ihrer Allmacht und Vollkommenheit heraus etwas Nichterwünschtes nicht kennen kann, resultiert alles Nichterwünschte in unserem Leben aus unseren irrigen Annahmen über das Leben, die uns bestimmungsgemäß deshalb zukommen, damit wir durch diesen Läuterungsprozess zu einem absoluten Wissen über die wahren Zusammenhänge unseres Seins und dadurch auch zu einem reibungslosen Auslösen unseres Schicksals gelangen können.

       Der Mensch erkennt nämlich in dem Maße den wahren geistigen Werdegang alles Geschehens, indem bei ihm an Stelle der gewöhnlichen Annahmen über das Leben das Wissen und Verstehen tritt. Damit eröffnet sich ihm aber auch die Möglichkeit, durch die dadurch erlangte richtige geistige Haltung sein Leben immer harmonischer und wunschgemäßer auslösen zu können.

      Besonders in der heutigen fortgeschrittenen Zeit tritt an Stelle der schwankenden menschlichen Annahme über das Leben immer mehr das Wissen, Erkennen und Verstehen.

      Es lässt sich aber auch nicht leugnen, dass uns manchmal Dinge, nach denen wir des öfteren jahrelang vergeblich suchten, durch Klarlegung von Seiten eines anderen Menschen sofort erhellt wurden.

      Wir kamen also in solchen Fällen nicht durch eigene Kraft zu einer Erkenntnis, sondern durch die Hilfe eines anderen.

      Damit ist aber schon erwiesen, dass man eine Erkenntnis bzw. ein Wissen auch von einem anderen annehmen, begreifen und verwerten kann, ohne dass es notwendig wäre, sich zu dieser Erkenntnis aus ureigenster Kraft empor ringen zu müssen.

      Dies kann aber selbstredend nur dann geschehen, wenn man schon den notwendigen Entwicklungsgrad erreicht hat, das Mitgeteilte erfassen zu können.

      Nun - damit sei gesagt, dass man auch von anderen lernen kann, und mit dieser Feststellung bekommt schon das vorliegende Buch seinen bestimmten Sinn und Zweck.

      Sobald man nämlich einem Menschen etwas Besseres und Beglückenderes klar zum Verständnis gebracht hat, wird er ganz bestimmt nicht mehr beim Alten verharren.

       Denn eine jede neue Erkenntnis, ein jedes neue Wissen, eine jede neuerfasste Wahrheit besitzt die wunderbare Fähigkeit, unser Erdendasein besser, gemütlicher, reibungsloser, glücklicher und wunschgemäßer zu gestalten.

      Doch was ist Wahrheit?

      Wie erlange ich das wahre Wissen?

      Wie gelange ich zum richtigen Verstehen alles Seins?

      Seit Menschen denken, beschäftigen sie die großen Fragen:

      Wer bin ich? Weshalb bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich?

      Bin ich ein durch einen blinden Zufall ins All geschleudertes Etwas, das ziellos umherirrt, um dann in ein Nichts zu zerfließen?

      Oder bin ich ein Teil einer weisen Intelligenz, die durch die allmächtige Kraft ihres Willens ihre Schöpfungsideen in der Welt der Erscheinungen widerspiegelt?

      Heute, wo die Menschheit allmählich aus dem erdrückenden Traum der materialistischen Lebensanschauung erwacht, erkennt sie langsam die erlösende Grundwahrheit alles Lebens, dass eine allumsichtige Intelligenz existiert, die alles beseelt, die sich in allem und durch alles manifestiert, aus der alles hergekommen ist und herkommt.

      Diese große