Уильям Шекспир

Sämtliche Werke von William Shakespeare


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und meine Hörner vermach ich euern Männern. Bin ich ein Weidmann, he? Sprech ich wie Herne, der Jäger? Diesmal ist Cupido ein Kind, das Gewissen hat; er bringt Schadloshaltung. So wahr ich ein ehrlicher Geist bin, willkommen! –

      (Lärm hinter der Szene.)

      Frau Page.

       Himmel! welch ein Lärm?

      Frau Fluth.

       Gott verzeih uns unsre Sünden!

      Falstaff.

       Was kann das sein?

      Frau Fluth und Frau Page.

       Fort! Fort! –

      (Die Frauen laufen davon.)

      Falstaff.

       Ich denke, der Teufel will mich nicht verdammt sehn, damit das Öl, das ich in mir habe, nicht die Hölle in Brand stecke. sonst käm er mir nicht so in die Quer.

      Eine Menge Elfen und Geister erscheinen; unter diesen Sir Hugh und Anne Page. Sie tragen Fackeln und Lichter.

      Feenkönigin.

       Feien, schwarz, grün, weiß und grau,

       Ihr Schwärmer in des Mondscheins feuchtem Tau,

       Verwaiste Pflegekinder ewger Mächte,

       Tut eure Pflicht, schirmt eure heilgen Rechte!

       Herold Hobgoblin! heiß die Feien schweigen.

      Hobgoblin.

       Ihr Elfen, horcht! Sei still, du Geisterreigen.

       Heimchen! Du schlüpf in Windsors Essen ein; Wo noch die Asche glimmt, der Herd nicht rein, Da kneip die Magd wie Heidelbeeren blau, Denn jeden Schmutz haßt unsre lichte Frau.

      Falstaff.

       Feen sind es; spräch ich, wär's um mich geschehn;

       Drum deck ich mich: ihr Werk darf niemand sehn.

      (Er legt sich aufs Gesicht nieder.)

      Evans.

       Geh, Puck, und findst du schlafend eine Magd, Die dreimal fleißig ihr Gebet gesagt, Der stimme süß den Sinn der Phantasei. Sie schlummre wie die Kindheit sorgenfrei. Doch die entschlief, der Sünden nicht gedenk, Die kneip am Arm, Bein, Fuß und Handgelenk.

      Feenkönigin.

       Fort, Elfentroß,

       Durchsucht von inn' und außen Windsors Schloß;

       Streut Glück in alle heilgen Räum, ihr Feen,

       Daß sie bis an den jüngsten Tag bestehn; –

       In würdger Zier, gesund und unversehrt,

       Der Herrscher ihrer, sie des Herrschers wert.

       Die Ordenssessel reibt mit Balsamkraft

       Und jeder edeln Blume würzgem Saft:

       Der neuen Ritter Tracht, Helmzier und Kleid

       Und ehrenwertes Wappen sei geweiht;

       Ihr Wiesenelfen, singt in nächtger Stunde

       Und gleich dem Knieband schließt im Kreis die Runde;

       Laßt, wo der Ring sich zeichnet, üppges Grün

       Und frischem Wuchs als sonst im Feld erblühn

       Und hony soit qui mal y pense malt Mit Blütenschmelz, blau, weiß und rot durchstrahlt (Wie Perl und Saphir hell in Stickerein Dem Knie der tapfern Ritter Zierde leihn; Denn nur mit Blumenlettern schreiben Fein). Nun fort! hinweg! Doch bis es eins geschlagen, Laßt den gewohnten Tanz uns nicht versagen Und Herne, des Jägers, Eiche rasch umkreisen.

      Evans.

       Schließt Hand in Hand, nach unsern alten Weisen –

       Zwanzig Glühwürmer solln Laternen sein,

       Zu leuchten unterm Baum dem Ringelreihn.

       Doch halt! ich wittr ein Kind der Mittelwelt!

      Falstaff.

       O Himmel! schütz mich vor dem welschen Kobold,

       Daß er mich nicht verhext in ein Stück Käse. –

      Evans.

       Wurm, den Geburt schon niedrig hingestellt!

      Feenkönigin.

       Mit Prüfungsfeur rührt seine Fingerspitze;

       Denn ist er keusch, dann weicht der Gluten Hitze

       Und läßt ihn unversengt; doch fühlt er Schmerz,

       So dient der Sünde sein verderbtes Herz.

      Evans.

       Die Probe: – wird das Holz wohl Feuer fangen?

      Falstaff.

       Oh, oh!

      Feenkönigin.

       Verderbt, verderbt durch sündliches Verlangen!

       Umringt ihn, Feen! mit spöttschen Versen plackt ihn,

       Und wie ihr ihm vorbeischwebt, kneipt im Takt ihn! –

       Lied.

      Pfui der sündgen Phantasei!

       Pfui der Lust und Buhlerei!

       Lust ist Feur im wilden Blut,

       Angefacht durch üppgen Mut;

       Tief im Herzen wohnt die Glut,

       Und geschürt wird ihre Wut

       Von sündiger Gedankenbrut.

       Kneipt ihn, Elfen, nach der Reih,

       Kneipt ihn für die Büberei;

       Kneipt ihn und brennt ihn und laßt ihn sich drehn,

       Bis Kerzen und Sternlicht und Mondschein vergehn.

      (Während des Gesanges kneipen sie ihn. – Doktor Cajus kommt von der einen Seite und schleicht mit einer Fee in Grün davon; Schmächtig von der andern und holt sich eine Fee in Weiß; dann kommt Fenton und geht mit Jungfer Anne Page ab. Jagdgeschrei hinter der Bühne; alle Feen laufen davon. Falstaff nimmt sein Hirschgeweih ab und steht auf.)

      Page und Fluth mit ihren Frauen treten auf

      Page (indem er ihn festhält).

       Nein, lauft nicht fort; wir haben Euch ertappt.

       Ist Herne, der Jäger, Eure letzte Kunst?

      Frau Page.

       Ich bitt Euch, kommt; treibt doch den Scherz nicht weiter.

       Nun, Ritter, wie gefalln Euch Windsors Fraun?

       Sieh, lieber Mann, paßt nicht der hübsche Kopfschmuck

       Viel besser für den Forst als für die Stadt? –

      Fluth.

       Nun, Sir, wer ist jetzt Hahnrei? Herr Bach, Falstaff ist ein Schurke, ein hahnreiischer Schurke; hier sind seine Hörner, Herr Bach; und Herr Bach, er hat von Fluths Eigentum nichts genossen als seinen Waschkorb, seinen Prügel und zwanzig Pfund in Geld; und die müssen an Herrn Bach bezahlt werden; seine Pferde sind dafür in Beschlag genommen, Herr Bach.

      Frau Fluth.

       Sir John, es ist uns recht unglücklich gegangen, wir konnten nie zusammenkommen. Zu meinem Kavalier will ich Euch nicht wieder nehmen, aber mein Tier sollt Ihr immer bleiben.

      Falstaff.

       Ich fange an zu merken, daß man einen Esel aus gemacht hat.

      Fluth.

       Ja, und einen Ochsen dazu; von beidem ist der Beweis augenscheinlich.

      Falstaff.

       Und das sind also keine Feen? Drei- oder viermal kam mir in den Sinn, es wären keine Feen; und doch stempelte das Bewußtsein meiner Schuld, die plötzliche Betäubung meines Urteils den handgreiflichen Betrug zum ausgemachten Glauben, allem gesunden Menschenverstande