Trinity Taylor

Ich will dich jetzt | Erotische Geschichten


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die Hand reichte. »Hi, ich bin Jennifer, Ihr Model.«

      »Hi, Jennifer ...« Ein paar nette Worte blieben Lisa im Hals stecken, als ihr Blick über das Outfit glitt, oder besser gesagt, über das Wenige an Stoff. Lisa erblasste. »Oh, mein Gott«, stieß sie hervor.

      Das Mädchen griff sofort beherzt zu und stützte Lisa. »Ist Ihnen nicht gut?«

      »Doch ... ich bin nur noch etwas krank. Habe noch Fieber. Entschuldigen Sie. Das Kleid, ich meine, das Negligé steht Ihnen einfach hervorragend!«

      »Es nennt sich Nachthängerchen«, korrigierte das Model freundlich.

      »Ja, richtig, ich weiß, ich habe es entworfen.« Wie magnetisch angezogen blickte Lisa auf die nackten, hübschen und sehr sichtbaren Brüste des Models, die damit nicht das geringste Problem zu haben schien. Ein knapper Tanga bedeckte gerade und eben ihre Scham. Das Hängerchen besaß einen sanften Apricot-Ton und wurde mit eine leichte Schleppe geziert, die nur bis zum ersten Drittel des Oberschenkels reichte, so lang, wie auch das Hängerchen war. Das Modell war ein Knaller.

      »Ich muss Ihnen leider sagen, dass meine Kollegin krank ist. Und meine andere Kollegin musste heute nach Italien zu einer Beerdigung. Aber es springen zwei andere Models ein. Ah, da kommt Veronica.«

      Nur nach und nach drangen die Informationen zu Lisa durch. Noch ehe sie etwas sagen konnte, stand eine Frau in den Fünfzigern vor ihr.

      »Hi, ich bin Veronica. Ich springe für Sunsy ein. Ich hoffe, ich bin nicht zu alt. Für mein Alter habe ich noch einen wunderbaren Körper.«

      Lisa klappte der Mund auf. »Hi«, presste sie hervor.

      »Meine Kollegin kann leider nicht kommen. Sie war schon verbucht. Aber wir sind ja zu zweit, da können wir ja schon vier Modelle präsentieren. Besser vier als keine, oder?!«

      Automatisch schüttelte Lisa den Kopf, sie konnte nichts sagen, starrte nur von einem Model zum anderen. Sie hatte das Gefühl, in Ohnmacht fallen zu müssen. Weg, nur weg von hier, schoss es ihr durch den Kopf. »Bin gleich zurück«, presste Lisa hervor und spürte, wie sie ein Schwindel erfasste. Sie taumelte durch die Gänge und versuchte, die Toiletten zu finden. Sie entdeckte Schilder und zwang sich, nicht zu stürzen. Sie spürte, wie ihre Atmung sich beschleunigte, und befürchtete zu stürzen und nichts von der Modenschau mitzubekommen, ihre Chance für die Zukunft in ohnmächtigem Schwarz zu verbringen.

      Eine Hand packte sie und zog sie hoch. Sie fühlte sich gestützt und zu den Toiletten gezogen. Noch bevor sie ihn ansehen konnte, nahm sie ihn am Duft wahr. Als sie am Waschbecken der Damentoilette standen, zog er sein weißes Hemd aus der Hose und hielt eins der unteren beiden Enden neben der Knopfleiste unter Wasser. Schnell öffnete er sein Sakko, um mit dem nassen Hemdende an Lisas Stirn zu kommen. Die Kühle tat ihr gut. Lisa schloss die Augen.

      »Versuch, ruhiger zu atmen«, sagte Tom leise. Als er sein Hemd noch mal mit kühlerem Nass tränkte, öffnete Lisa kurz die Augen, um ihn anzublicken. Eine besorgte Falte hatte sich auf seiner Stirn gebildet, die sie im Spiegel sehen konnte. Er sah im Spiegel zu ihr und das Blau seiner Augen strahlte zu ihr. Noch intensiver war es, als er sich zu ihr drehte und sie anblickte. Die Kühle traf ihre Stirn. Nach einer Weile lehnte sie sich einfach gegen ihn und seine Arme umfingen sie wie selbstverständlich.

      Als sich nach einer Weile die Tür der Damentoilette öffnete, versuchte Lisa, sich aus seiner Umarmung zu befreien. Doch er hielt sie weiterhin fest. Lisa hörte Getuschel und Gekicher von zwei Frauen, die in den Toiletten verschwanden. Nachdem die Frauen sich schweigend die Hände gewaschen und getrocknet hatten, verließen sie beide die Toilette und Lisa hörte sie tuscheln: »Hast du gesehen, das war der Monroe! Aber die Frau kenn ich nicht.«

      »Bestimmt seine Freundin.«

      »Nein, der ist schwul.«

      Lisa lauschte noch eine Weile Toms Herzschlag und drückte sich dann langsam von ihm weg. Ihr ging es wesentlich besser. »Danke. Du warst zur rechten Zeit am rechten Ort.«

      Ein Lächeln umfing seine Lippen und seine Hand streichelte über Lisas Wange. »Gern geschehen, Hauptsache, dir geht es besser.«

      Lisa nickte.

      »Was war denn?«

      »Meine Models sind nicht gekommen.«

      »Was?« Geschockt blickte Tom sie an.

      »Ja, so etwas kann auch nur mir passieren. Eine ist da. Eine als Ersatz ist auch gekommen. Sie ist an die achtzig, gefühlte hundertfünf.«

      Tom lachte laut los, und Lisa fiel mit ein, weil sein Lachen einfach ansteckend wirkte.

      Dann fing Lisa sich wieder und flüsterte: »Ich bin verloren.«

      »Nein, bist du nicht. Du hast wunderschöne Kreationen. Ein Model ist da, sie könnte drei tragen, also drei Mal laufen und dann gibt es noch dich.«

      »Ich?«

      »Ja, du könntest deine Sachen tragen.«

      »Niemals, sie sind … Woher wissen Sie …«

      »Wir sind schon beim Du, Lisa.«

      »Also schön. Aber woher weißt du, wie meine Modelle aussehen?«

      Tom grinste.

      »Oh, mein Gott, dann warst du …«

      »Vielleicht. Aber vielleicht auch nicht.«

      »Warum hast du das getan?«

      »Das ist eine lange Geschichte, und diese Zeit haben wir jetzt nicht. Du musst zurück.«

      »Kommst du mit?«, rutschte Lisa heraus. Noch bevor sie es zu Ende gefragt hatte, übermannte sie ein schlechtes Gewissen, das sich nur noch mehr festigte, als sie seinen gequälten Gesichtsausdruck sah. »Du musst nicht. Ich dachte nur ...«

      »Ich komme nachher mal rum und sehe mir das an. Versprochen.«

      »Wo finde ich dich?«

      »Im Publikum. Ich sitze neben Valentino.«

      »Oh Gott, er ist auch da?« Das Blut wich ihr aus den Wangen.

      »Hey, jetzt nicht wieder umkippen«, schmunzelte Tom, während er sich das nasse Hemd in die Hose stopfte und eine Grimasse dazu zog. Er bot ihr den Arm und beide gingen hinaus. Im Gang trennten sich ihre Wege.

      Mit neuer Kraft trat Lisa zu ihren beiden Models. Das ältere Model hatte sich in eine Robe gezwängt, die ihr zu klein war und ihr auch in größerer Form nicht gestanden hätte.

      »Bitte ziehen Sie das wieder aus, Veronica. Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber Sie bekommen den Job heute nicht. Und Sie, Jennifer, versuchen, eine dritte Runde zu laufen. Wir werden uns einfach noch hinten mit dranhängen. Alles klar?«

      Jennifer nickte.

      Veronica stieß einen Schrei aus, der durch die Halle tönte. Sofort waren Lisa und Jennifer bei ihr.

      »Es tut mir so leid. Das habe ich nicht gewollt. Es ist einfach so passiert. Ich habe wirklich aufgepasst!« Veronica hielt ein Hauch von Nicht in den Händen mit einem riesigen Riss.

      »Oh Gott ...« Lisa fühlte, wie ihr wieder schwindelig wurde. Doch sie zwang sich, Herrin der Lage zu bleiben und presste die Lippen aufeinander. »Legen Sie das Negligé hierhin und dann können Sie gehen.«

      Veronica tat wir ihr geheißen und war im Nu verschwunden.

      Erst jetzt kam Lisa dazu, sich die Modelle, die Tom ihr entworfen hatte, zu betrachten. Ihr Herz stand still, als sie das letzte der sechs Stücke betrachtete. Es war mit dem, was sie trug, identisch nur nicht in lila, sondern in einem knalligen orange. »Das ist ja mein Entwurf ...«

      »Es sind doch alles Ihre Entwürfe, das sieht man sofort. Auch an dem hübschen Kleid, das Sie tragen.« Jennifer blickte Lisa bewundernd an.

      Lisa war sehr überrascht, wie ausgeklügelt und elegant diese Sachen waren. Auch wenn man viel Haut darunter sehen konnte, so waren es ausgefallen schöne,