Mary Cordis

Sex auf Abwegen | Erotischer Roman (Erotik, Betrug, Dominanz, Verführung)


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nicht so recht, wie wir die Handlung deuten sollen.

      Danach stößt meine jüngste Tochter zu uns, die extra aus ihrem Studienort Harvard in Bosten hergeflogen ist. Da mein Mann wie üblich freitagabends zu einem Baseballspiel geht – es ist ausgeschlossen, dass er für seine Tochter eine Ausnahme macht – verbringen wir einen lustigen Mädelabend zu viert, denn der Dackel ist auch dabei, beim Italiener. Meine Töchter sind wesentlich toleranter als ich und finden es überhaupt nicht schlimm, dass ihr Vater den Abend lieber mit seinen Kumpels teilt, anstatt mit uns auszugehen. Also, wenn es den Mädchen nichts ausmacht, warum soll ich dann sauer sein, und verschwende keinen Gedanken mehr an meinen Göttergatten. Wir lassen uns das Essen und die Cocktails schmecken und lachen viel.

      Meine Töchter wundern sich über meine auffallend gute Laune und ich erzähle ihnen von meinem neuen Buch.

      »Ich schreibe einen Erotikroman«, höre ich mich zu meiner eigenen Verwunderung sagen.

      »Das ist ja toll!«, ruft meine älteste Tochter begeistert.

      »Also den will ich aber nicht lesen«, lacht meine jüngste Tochter. Sie redigiert meine Romane und bringt sie in den richtigen Satz.

      »Nein, das möchte ich auch nicht, dass ihr das lest. Ihr haltet mich sonst für komplett verrückt.«

      »Dieses Mal muss eure Tante herhalten.« Meine Schwägerin managt mich. Sie ist es auch, die mich immer wieder bestärkt und mir zu einem Verlag verholfen hat, der meine Thrillerserie druckt und vertreibt.

      »Warum willst du denn jetzt plötzlich einen Erotikroman schreiben?«, will meine jüngste Tochter wissen. Sie ist so eine Süße, bildhübsch und ständig am Lachen. Ich muss sie immerfort ansehen und freue mich, dass sie so ein sonniges Gemüt hat.

      »Weil ich glaube, dass die Regional-Thriller ihren Zenit bereits überschritten haben. Die will keiner mehr lesen. Ich denke, Erotikromane sind im Kommen.«

      Die beiden schauen mich irritiert an.

      »Dann viel Erfolg, Mum«, kommt es unisono von den Mädels zurück. Meine beiden Mädchen sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, wie Feuer und Wasser, wie Mann und Frau. Aber ich liebe sie beide. Wir verstehen uns prima und bemühen uns, so oft wie möglich Zeit miteinander zu verbringen. Wenn sie aber wüssten, was ich so alles treibe, bin ich mir nicht sicher, ob sie das gutheißen würden. Meine Gedanken schweifen zu meinem Traummann und entlocken mir ein Grinsen.

      ***

      Den Samstag verbringen wir tagsüber mit Arbeit. Die Blumentöpfe müssen in den Keller, bevor der erste Frost kommt. Den ganzen Tag renne ich Treppe auf, Treppe ab, bis mir klar wird, dass ich mich nur von den Gefühlen, die ich für diesen mir eigentlich fremden Mann hege, ablenken will. Ich weiß nicht viel von ihm, von seiner Familie, von seinem Leben. Aber das will ich ja auch nicht.

      Ich hoffe, dass so ein Denken auch für ihn in Ordnung ist, und dass er sich möglichst bald meldet. Und wenn es das schon für ihn gewesen ist? Vielleicht bin ich am Ende auf einen Erpresser reingefallen oder aber er hat eine Wette mit seinen Freunden abgeschlossen. Wieso soll dieser tolle Mann ausgerechnet mich haben wollen? Alle diese Gedanken gehen mir unablässig durch den Kopf und bringen mich nicht einen Schritt weiter. Aber er hat ja angekündigt, dass es eine Weile dauern wird, bis er sich wieder meldet. Trotzdem kann ich die Enttäuschung, keine SMS von ihm zu erhalten, nicht ertragen.

      ***

      Am Abend nehme ich mit meinem Mann an einem seiner offiziellen Termine als Kommunalpolitiker teil. Ich mache mich wie immer schick. Ich liebe schöne Kleider und ein gepflegtes Aussehen. Aber meinem Mann fällt das gar nicht auf.

      »Wie sehe ich aus?«, frage ich ihn.

      »Wie immer – gut.« Kein weiterer Kommentar.

      Auf der Veranstaltung grüßen mich die Leute freundlich und ich spreche mit dem einen oder anderen über belanglose Dinge. Es fällt mir leicht, mit anderen Menschen zu kommunizieren und ich spüre, dass mich das sympathisch macht. Schließlich bin ich in unserer Gegend bekannt wie ein bunter Hund. Jeder liebt meine Thriller, die sich alle in unserer Umgebung abspielen. Die Gegend hat dadurch sogar eine gewisse Berühmtheit erlangt, denn zwei meiner Romane sind bereits hier verfilmt worden. Obwohl ich hier geboren und aufgewachsen bin und auf meine Mitmenschen zugehe, spüre ich aber, dass ich nicht richtig dazu gehöre. Darüber bin ich oft traurig und auch wütend. Wütend vor allem auf meinen Mann, weil er keine Nähe zu anderen Menschen zulässt. Er wirkt oft distanziert und abweisend. Die Menschen begegnen ihm zwar mit Respekt und sind nicht unfreundlich, aber sie schließen auch keine Freundschaft mit ihm. Es sind nur wenige, die mit ihm auskommen und die ihn so akzeptieren wie er ist.

      »Wir sind eben anders«, sagt mein Mann. »Wir spielen in einer anderen Liga. Es liegt auch nicht an uns, sondern an den anderen.«

      Deshalb sitze ich auch dieses Mal wieder etwas verloren da und grinse blöd vor mich hin. Das Einzige, was mich tröstet, sind die Gedanken an meinen Traummann. Wie heißt es so schön: Die Gedanken sind frei.

      Seit einer gefühlten Ewigkeit gehen mein Mann und ich mal wieder zur gleichen Zeit ins Bett. Er klopft mir auf die Brust und murmelt ein kurzes: »Nacht, schlaf gut.«

      Womit habe ich so viel Zuneigung verdient, frage ich mich.

      Es ist zunehmender Mond und ich kann wieder mal keinen Schlaf finden. Der Dackel schnarcht mit meinem Mann bereits um die Wette. Ich stehe auf und gehe ins Gästezimmer. Mit Lesen versuche ich mich abzulenken, aber es gelingt mir nicht. Ich lösche das Licht und versuche wieder meine Ruhe zu finden. Aber auch das klappt nicht. Um besser bei zunehmendem Mond einschlafen zu können, hatte ich früher eine besondere Methode: Wir haben es in diesen Nächten einfach sehr wild und oft miteinander getrieben. Das war für mich hilfreicher als jedes Schlafmittel. Diese Zeit liegt jedoch schon lange zurück. Ein Seufzer entringt sich meiner Brust. Was habe ich denn nur getan, als mein Mann bei zunehmendem Mond auf Geschäftsreise war? Schmunzelnd erinnere ich mich an den Vibrator, den er mir einmal geschenkt hat. Ein Riesenteil, total bunt und dick.

      »Damit kannst du dich trösten, wenn ich nicht da bin«, hat er mir gestanden. »Das vibriert sogar, wenn du den Knopf da unten drehst.«

      Das eine oder andere Mal habe ich das Ding tatsächlich benutzt. Aber man braucht schon etwas Fantasie, um damit in Stimmung zu kommen.

      Ich stehe auf und tapse über den dunklen Gang ins Bad. Dort habe ich ihn zwischen den frischen Handtüchern verstaut. Mit Vibrator und Gleitgel versehen, tapse ich wieder zurück ins Gästezimmer. Dieses Mal fällt es mir nicht schwer, genügend Fantasie zu entwickeln und mich in Stimmung zu bringen. Ich muss nur an meinen Lover denken. Bevor ich den Vibrator zu Hilfe nehme, reibe ich ihn mit Gel ein. Ich lasse ihn über meine Scheide gleiten, die sich unter der Berührung öffnet. Ein Kribbeln macht sich in meinem Schoß bemerkbar und ich versuche, das Ding vorsichtig einzuführen. Mein Unterleib hebt und senkt sich, so, als ob mein Lover sich über mich beugen würde, um mir seinen Penis in meine feuchte Scheide zu stecken. Ich schiebe das Riesending in mich hinein und bewege es auf und ab, immer schneller, immer heftiger stoße ich zu.

      »Komm, fick mich, du geiler Schwanz«, stöhne ich. Ich bin wild und kann nicht damit aufhören. In meiner Fantasie betrachte ich uns von oben, wie er auf mir liegt und sein nackter Hintern sich hebt und senkt. Er hält meine Hände hinter meinen Kopf, sodass ich mich nicht bewegen kann und ihm hoffnungslos ausgeliefert bin. Er stößt mich wieder und wieder wie ein Stier, wild zuckend und stöhnend. Als er kommt, treibt er seinen Schwanz noch tiefer ich mich hinein. Seine Pobacken ziehen sich zusammen, als er sich in mir ergießt Ich glaube zu zerspringen. Der Orgasmus schüttelt meinen Körper minutenlang. Ich bin vollkommen weggetreten.

      Es dauert lange, bis ich mich beruhige und den Vibrator aus mir herausziehe. Ich lege ihn unters Bett und kuschele mich in die Decke. Bereits im Halbschlaf höre ich die Tür aufgehen und das Tapsen kleiner Pfoten auf den Fliesen.

      »Der Hund will zu dir. Warum hast du ihn nicht gleich mitgenommen?«, brummt mein Mann.

      Ich tue so, als ob ich schlafe. Als die Tür sich schließt, ziehe ich den Hund unter die Decke und schlafe ein.